Von Kolleg_innen für Kolleg_innen
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 3. November 2016

11/2016

trend
onlinezeitung

Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Die schwarze Null wird Ehrenbürger

Berlin hat zwar weder Geld, nochn neuen Flughafen oder ne fahrende S-Bahn, aber nen neuen Ehrenbürger ham wa. Und es ist kein geringerer als die bundesdeutsche schwarze Null, die Muse des Charité Vorstands, es ist Schäuble persönlich geworden! Als Dank für seine Verdienste bekommt er von der Stadt Berlin eine BVG Jahreskarte überreicht. Ja, leider nur eine Jahreskarte und vielleicht auch nur AB, aber vielleicht fährt er mal eine Runde S-Bahn, damit er sieht, was seine schwarze Null so anrichtet.

Pflege wird aufpoliert

Die Pflegedirektorin hat während des 10jährigen der Gesundheitsakademie einiges durchblicken lassen. Sie will den Pflegeberuf attraktiver machen, indem sie – ratet kurz – Pflegekompetenzen erweitern möchte. Heißt das nicht im Klartext, dass noch mehr Delegation ärztlicher Tätigkeiten stattfinden wird? Wie soll denn so der Pflegeberuf attraktiver werden? Und welche Pflegekräfte sollen das machen?

Neue Stelle, altes Elend

Der Umzug der Rettungsstelle in Mitte war mal wieder Anlass für die Chefetage, sich in Eigenlob zu baden – nebst Blumensträußen und Buffet, juchhe. Doch bei aller Rührung stellt sich die Frage: musste der Umzug wirklich im laufenden Betrieb durchgezogen werden? Oder will jemand ernsthaft behaupten, dass sich das bei 41 städtischen Krankenhäusern in Berlin nicht anders koordinieren lässt? Aber so zieht man auch das wieder auf den Knochen der Beschäftigten durch. In Mitte nichts Neues…

Was macht der Meyer…

Nee, nicht am Himalaya. Aber auf jeden Fall ist er weg, der Logistik-Meyer von der CFM! Von Beileidsbekundungen wird gebeten abzusehen. Der Neue heißt jedenfalls Schulz und wurde von Hellmann geholt. Auch hier holt man sich also die Aufseher am liebsten von Außerhalb.

Die CFM begeht Streikbruch!

Schon gewusst? Die Charité und die CFM Geschäftsführung heimsen sich jährlich über 28 Millionen Euro im Jahr ein, weil sie den CFM-Kolleg_innen viel weniger Lohn zahlt als den Stammbeschäftigten. Anscheinend ist das noch nicht kriminell genug, denn während der Warnstreiks setzte die CFM massiv Leiharbeiter (ähhh, sorry: Werkvertragsnehmer) als Streikbrecher ein. Das Ganze ging dann soweit, dass diese Kolleg_innen in Warnstreikzeiten von 6:00 – 22:00 Uhr schufteten und am nächsten Tag wieder um 6:00 Uhr auf der Matte standen. Gesetzlich sauber sieht anders aus! Bitte wie? Leute! Warum macht ihr das denn mit? Und wie lange wollt ihr solche Schichten durchstehen?? Habt ihr noch nie was von der solidarischen Enteritis gehört?! Dieser Infekt tritt auf sobald man zusätzliche Arbeit zum Brechen eines Streiks übergeholfen bekommt. Dann bekommt ihr nämlich auf einmal das große Brechen und ´nen flotten Otto. Verstehen kann das jeder – vor allem euer Arzt.

WEITERLESEN  das komplette Flugblatt als PdF

 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"