Von Kolleg_innen für Kolleg_innen
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 17. November 2016

11/2016

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Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Nicht nur in der Charité…
Halbgescheiterte Bauvorhaben oder Luxusgehälter für die Chefetage – nein, wir reden nicht von der Charité, sondern vom Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV). Da kam letztens
raus, dass der oberste Manager eine Jahresgage in Höhe von 288.000€ (also 24.000€ im Monat) bekommt. Das speiste er jedoch mit einem internationalen Vergleich ab: Einhäupl
verdient jährlich 500.000. soviel Bescheidenheit sollten wir uns auch mal leisten.

Essen geht durch den Geldbeutel
Letztens hat doch tatsächlich ein Journalist von der Welt am Sonntag mitm Einhäupl gekocht und ganz so nebenbei auch noch ein Interview geführt. Da kam raus, dass Einhäupl sehr
wohl weiß, dass das Essen an der Charité schlecht ist. Selbst seine Frau meinte, (die auch in der Charité lag) „er sei ein schlechter Manager“, dass er „so etwas zulasse“. Einhäupels
Lösung: Wenn Patient_in was Bessres essen will, soll se doch mehr zahlen. Aber das ist halt sein Konzept: alles so schlecht machen bis die Patient_innen irgendwann zuzahlen.

Die CFM-Bosse spinnen
Mehr fällt einem nun wirklich nicht mehr ein zu der Anweisung an die Reinigung, „die Spinnen im Keller wegzumachen, zur Not eben wegsaugen“. Offenbar war die Chefetage noch nie
im Keller, sonst hätten sie das entsprechende Fluggerät gleich mitgeliefert.

Der lange Weg zur Heilung…
Trotz aller Proteste von Bezirk und Anwohner_innen wird das Krankenhaus in der Fröbelstraße/Prenzlauer Berg nun doch geschlossen und in den Friedrichshain verlegt. Begründung: nur große Häuser könnten wirtschaftlich betrieben werden und so sei das ja auch im Interesse der Patient_innen. Fehlt nur noch eine Studie, die behauptet, umso länger die Wege in die Klinik, desto größer sind die Heilungschancen.

Kommt uns irgendwie bekannt vor
Die Süddeutsche schildert eine Diskussion von Pflegekräften des Helios-Klinikums in Dachau. Wichtigstes Problem – der Personalmangel. Die Arbeit habe einen Grad der Belastung erreicht, der teilweise als gefährlich zu bewerten sei. „Unsere Pflege ist nur noch ein Überlebenstraining für die Patienten, damit sie die Klinik lebend verlassen“ meinte ein Kollege. Die geschilderten Zustände klingen sehr nach Charité – fehlende Schichten, fachfremde Tätigkeiten, aufgelaufene Überstunden, fehlendes Material. Die Ursache ist auch hier die gleiche – im Gesundheitswesen hat Profitstreben einfach nichts verloren.

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"