Hamburg: Antideutsche gegen Antiimps

Stellungnahme von syndikalismus.tk

12/09

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Wie in verschiedenen linken Nachrichtenportalen zu lesen ist kam es am Wochenende um den 13.12.2009 in Hamburg zu lautstarken Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der antideutschen Ideologie auf der einen Seite und Anti-Imps auf der anderen. Soweit nichts Ungewöhnliches im Mikrokosmos der radikalen Linken Deutschlands. Als Anarchosyndikalistin sollte man meinen sich diese dummen Spektakel mehr oder weniger amüsiert aus der Distanz betrachten zu können. Schließlich haben wir weder etwas mit den Begriffen von der „Kollektivschuld“ die entlang ideologisch-ethnischer Zuschreibungen alle Deutschen zu Tätern stilisiert, noch mit nationalistischen oder religiösen Guerilla-Gruppen am Hut. Umso witziger das auf beiden Seiten dieser Gruppen die Mehrheit sich auf Marx, Engels und Lenin bezieht und sie sich selber als „Kommunisten“ bezeichnen.

In diesen reaktionären Sumpf hat sich nun leider auch die Hamburger Lokalföderation der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) begeben. Sie entblödete sich nicht den Aufruf des antideutschen Spektrums aktiv mit zu unterstützen und an der Antideutschen-Demonstration gut sichtbar mit FAU-Fahnen teilzunehmen. Schon seit längerem ist bekannt das in dieser Gruppe Antideutsche aktiv sind und ob dieses Zustandes gab es immer wieder interne Auseinandersetzungen darüber. Schlussendlich obsiegten die Befürworter und Unterstützer der Antideutschen in der Hamburger Gruppe über die AnarchosyndikalistInnen.

Diese Auseinandersetzungen in der Hamburger FAU waren GenossInnen in anderen Städten insofern bekannt, als das ausgetretene Mitglieder dies innerhalb der FAU bekannt machten und immer wieder darauf hinwiesen, das in der Hamburger FAU Antideutsche den Ton angeben. Diese Hinweise wurden aber zum allergrößten Teil ignoriert und man versteckte sich hinter der „lokalen Autonomie“ der Gruppe, obwohl es sich hier nicht um Angelegenheiten der Selbstbestimmung handelt, sondern um eine Entfernung und Aufkündigung der anarcho-syndikalistischen Arbeitsgrundlage. Und damit der Basis zur Mitgliedschaft in der FAU. Erst jetzt, nachdem die linken Nachrichtenportale die Bilder FAU-Fahnen-Schwingender Antideutscher veröffentlichten machen sich kritische Kommentare innerhalb der FAU Raum. Das ist natürlich Richtig so. Doch müssen sich die selben GenossInnen, speziell in der Region Nord, auch fragen lassen warum Warnungen und Informationen ignoriert wurden und gute, langjährige GenossInnen die Organisation verlassen haben (mussten).

Wer mit Fahnen von Nationalstaaten rumwedelt, die Allierten-Siegermächte hochjubelt, Bomber Harris und den Mossad, den israelischen Geheimdienst geil findet, ist kein Anarchosyndikalist. AnarchosyndikalistInnen stehen für globale Klassensolidarität unabhängig jeglicher künstlich erzeugter und suggerierter Nationalität. Wir sind gegen jeden Staat, auch den Israelischen Polizei- und Militärstaat.

In diesem Sinne ist das Verhalten der FAU Hamburg auch noch in einem weiteren Sinne ein Niederträchtiges. Sowohl in Palästina als auch in Israel kämpfen anarchistische GenossInnen seit vielen Jahren gegen die nationalistischen Strömungen und nationalistische Politik. U.a. kämpfen sie gegen die Zwangsrekrutierungen durch die israelische Armee und unterstützen Deserteure. Den „Anarchists against the wall“ fällt die FAU Hamburg in erbärmlicher Weise auch in den Rücken.

Nationalisten, Staatsfetischisten raus aus allen anarcho-syndikalistischen Gruppen! Die FAU Nord ist gefordert hier zügig Klarheit zu schaffen.

Es bleibt dabei: Klasse gegen Klasse!

Editorische Anmerkungen

Wir spiegelten den Artikel von der Website http://syndikalismus.wordpress.com/