Die
Phantasie ist auf dem ersten Blick unerschöpflich. Es ist sehr
leicht zu behaupten, dass sie keinen Anfang und kein Ende hat.
Es wird für scharfsinnige Blicke nicht schwer fallen, bestimmte
Fragen zu stellen. Folgende Fragen bringen uns nach vorne, weil
wir somit die Phantasie besser definieren können. Ist die
Phantasie jenseits der materiellen Welt? Töten wir die
Phantasie, wenn wir sie materialistisch deuten? Weil die
Phantasien von der subjektivistischen Philosophie als Arsenal
der Argumente eingesetzt werden, als ob die Phantasie allein aus
der Ideen kommen, ohne einen Zugang zur materiellen Welt, ist
die materialistische Deutung der Phantasie die Befreiung von den
subjektivistischen Ideen.
3 Zeichentrickfilme und ein Film die mit Phantasie erfüllt sind,
werden hier hinter gefragt. Prinzessin Mononoke, Avatar - Der
Herr der Elemente-, Fullmetal Alchemist, und das
Fantasy-Film-Spektakel "Avatar – Aufbruch nach Pandora", sind
aufgrund ihrer reichlichen und originellen Phantasien die
ausgewählten Produktionen. . Bevor wir aber mit der
materialistischen Deutung beginnen, sollen wir erst einmal bei
der Phantasie verweilen.
Wie entstehen Phantasien?
Der Mensch wächst in einer sozialen Gesellschaft, in der er
menschlich wird. Dabei entdeckt der Mensch im Laufe seiner
Sozialisation seine praktischen Grenzen. Die Abhängigkeit von
Eltern und Erwachsenen im Kindesalter und später von
ökonomischen und sozialen Zwängen der Gesellschaft, die
Naturschranken der biologischen Menschen, sowie die
Sterblichkeit und Krankheit sind einige Momente, in denen dem
Mensch klar wird, dass er sich selbst keine ausreichende
Autorität ist und sein kann. Der Grad der menschlichen
Entwicklung ist gleichsam der Grad der gesellschaftlichen
Entwicklung. Ein Mensch kann nur soweit Frei sein, soweit ihm
seine Gesellschaft dies ermöglicht.
Den Widerspruch der Erwartung der Menschen und der Realität der
Gesellschaft kann der Mensch in verschiedener Weise lösen. Ein
Weg ist dabei die Realitäten gedanklich in Frage zu stellen und
in einer phantastischen Weise zu überwinden. Um den Tod zu
überwinden, hat man die Idee einer Unsterblichkeit erfunden.
Teilweise geht diese Feststellung auf die Eigenschaften der
Natur zurück. Die Existenz der Sonne und Planeten, Berge, und
Meere kam den Mensch im empirischen Vergleich zum menschlichen
Leben unendlich vor. Nur der menschliche Körper ist anders
gebaut als diese Dinge. Daher müssen auch die Eigenschaften des
menschlichen Körpers geändert werden, weil der menschliche
Körper naturgemäß zum Verfallen neigt. Der Mensch ist nicht in
der Lage den natürlichen Tod zu vernichten. Der Mensch
überwindet die materiellen Hindernisse in der Natur daher über
den ideellen Weg. Entweder behält der Mensch seinen
ursprünglichen Körper als Hülle, die mit den Eigenschaften eines
unsterblichen Dings verschmolzen ist. Das ist die Aufhebung des
Menschen als Menschen, indem die menschlichen Eigenschaften
negiert werden. Oder derKörper wird von den materiellen
Hindernissen total befreit, indem der Körper die Form einer
Immateriellen, wie Geist und Seele, akzeptiert. Das ist die
unnatürliche und gezwungene Entzweiung des Körpers. In beiden
Fällen hat sich der menschliche Körper grundlegend verändert.
Weil diese Wandlung nicht wissenschaftlich möglich war, hat es
sich unwissenschaftlich durchgezogen.
Die gesellschaftlichen Hindernisse, die einen daran hindern
würden, ein nicht geknechtes Leben zu führen, sind die Quellen
der menschlichen Phantasie. Darauf baut sich unter anderem die
Religion auf. Der Knecht wünscht insgeheim sich von dem Joch des
Herrn zu befreien. Die Befreiung von diesem Joch schaut aber
sehr verschieden aus. Viele Knechte ahmen den Herrn nach. Je
ähnlicher ein Knecht dem Herrn (Auch die Anpassung an die
Erwartungen des Herrn) wird , desto geringer ist die Gefahr der
Bestrafung. In einer Klassengesellschaft können die Knechte
versuchen, dem Herrn ähnlich werden, aber niemals können sie den
Herrn ersetzen. Wenn jemand aus ihrer Mitte den Herrn tötet und
seine Stelle annimmt, so bleibt das Problem des Verhältnisses
zwischen Herren und Knecht weiter bestehen. Der mächtige Herr
erscheint dem Knecht als eine ewige Erscheinung. Seit der
Entstehung der Klassengesellschaft gibt es immer Herren. Für das
menschliche Bewusstsein ist diese Realität als eine von Natur
aus gegebene Tatsache, gegen die der Mensch ohnmächtig ist. Die
praktische Unterlegenheit des Knechts ist gesellschaftlich
bedingt, eine andere Gesellschaft auf einem kommunistischen
Produktionsverhältnis kann allem ein Ende setzen. Den ersten
Teil der Bedienungen haben die Knechte instinktiv oder im rohen
Kommunismus geahnt. Es gab, bevor der wissenschaftliche
Kommunismus existiert hat, Aufstände, Bewegungen, Ideen für eine
klassenlose - oder meist eine Gesellschaft ohne Herrn -
Gesellschaft, als Negation der bestehenden Gesellschaft,
existiert. Allein der wissenschaftliche Kommunismus vermag die
Interessen der Knechten - d.h. die Arbeiterklasse -, in der
kapitalistischen Gesellschaft wissenschaftlich zu begründen und
zu organisieren. Wo der wissenschaftliche Kommunismus angefangen
hat zu existieren, hörte die Existenz der urkommunistischen
Ideen auf, zu existieren. Natürlich geschah es sogar bis heute
nicht automatisch, kann es auch nicht, die Ideen der
Klassengesellschaft sind mächtig, weil sie eine tausendjährige
Existenz hinter sich haben und die kapitalistische Gesellschaft
immer noch herrscht. Die Unterdrückten haben sich in
verschiedenen politischen Formen vereinigt. Das Verlassen des
utopischen Kommunismus heißt sich von vielen politischen
Vereinungen zu verabschieden, die dem wissenschaftlichen
Kommunismus nicht entsprechen.
„Die
utopischen Gründer von Sekten, die in ihrer Kritik der
gegenwärtigen Gesellschaft das Ziel der sozialen Bewegung klar
beschrieben - die Beseitigung des Systems der Lohnarbeit mit
allen seinen ökonomischen Bedingungen der Klassenherrschaft -,
fanden weder in der Gesellschaft selbst die materiellen
Bedingungen ihrer Umgestaltung noch in der Arbeiterklasse die
organisierte Macht und das Bewußtsein der Bewegung. Sie
versuchten, die fehlenden historischen Bedingungen der Bewegung
durch phantastische Bilder und Pläne einer neuen Gesellschaft zu
kompensieren, in deren Propaganda sie das wahre Mittel des Heils
sahen. Von dem Moment an, da die Bewegung der Arbeiterklasse
Wirklichkeit wurde, schwanden die phantastischen Utopien, nicht
weil die Arbeiterklasse das Ziel aufgegeben hatte, das diese
Utopisten anstrebten, sondern weil sie die wirklichen Mittel
gefunden hatte, sie zu verwirklichen, da an die Stelle
phantastischer Utopien die wirklichen Einsicht in die
historischen Bedingungen der Bewegung trat und die Kräfte für
eine Kampforganisation der Arbeiterklasse sich immer mehr zu
sammeln traten.“(Erster Entwurf zum »Bürgerkrieg in Frankreich«,
1871, MEW 17,557)
Eine
lose Gruppierung kann - im Gegensatz dazu wie es eine
kommunistische Arbeiterpartei könnte - die Interessen der
Arbeiterklasse nicht gebührend vertreten und verwirklichen. In
diesem Sinne entspricht eine lose Gruppierung nicht dem
dialektischen Materialismus. Die ideologischen
Auseinandersetzungen um den dialektischen Materialismus sind
unter anderem die Kämpfe um die Organisierung der
Arbeiterklasse. Das ist das politische Moment bei der
materialistischen Deutungen der Welt des gesellschaftlichen
Überbaus. ( Ideologie, Kunst, Religion usw.) Allerdings handelt
es sich hier um die Konsequenz der materialistischen Deutungen,
die die Rahmen unseres Artikel eindeutig sprengen. Es reicht
daher völlig, wenn hier einige Hinweise darauf gegeben sind.
Aus
der Ohnmacht, die Klassengesellschaft zu überwinden, entwickelte
sich eine nicht existierende Parallelwelt, in der „die
Gerechtigkeit“ herrschen sollte, die in der Klassengesellschaft
nicht existiert. Der Knecht glaubte, den Herrn zu zügeln, indem
er neue Welt und überall gültige Normen mit einem mächtigen
Wächter namens Gott schuf, wo Knecht mit Herrn gleichzeitig vor
diesem Wächter Untertan ist. Der mächtige Wächter ist der Schutz
des Privateigentums vor dem Angriff der Knechte. Der Wächter
stabilisiert und schützt die Klassengesellschaft. Dieser Wächter
ist in sich nicht mehr als die Summe des gesamten Herrn
Jenseits.
Es ist anzunehmen aus den Erzählungen der Arbeiter, dass jeder
Arbeiter sich mindestens einmal gewünscht hat, den Chef
umzubringen. Die kapitalistische Gesellschaft ist die Ursache
dieses Dranges nach der Ermordung. Statt die Ursache zu
beseitigen, befestigt sie die Unterdrückung der Arbeiter. Nebst
der gesetzlichen Ordnung braucht der Kapitalismus einen Big
Brother, der die Ordnung überwachen kann. Dafür ist der
Kapitalist auch bereit, eine Weltordnung im Himmel und in der
Hölle zu akzeptieren. Seine Herrschaft und Stellung in der
diesseitigen Gesellschaft bleibt unberührt. Egal wie reichhaltig
und phantasievoll die religiösen Anschauungen sind, die Grenzen
des Kapitalismus sind ein Tabu. Das Privateigentum wird von
jeder Religion geschützt. Nicht, weil der Mensch einen Zustand
ohne Unterdrückung und Privateigentum sich nicht vorstellen
kann, sondern da die Religion einen Klassencharakter hat. Aus
der Unmündigkeit des Menschen ist die Religion geboren. Mit der
Mündigkeit des Menschen kann sie erst verschwinden.
Die Phantasien der Menschen haben verschiedene Seiten.
Einerseits wird sie durch die Kraft der religiösen Vorstellung
an die Klassengesellschaft gebunden. Anderseits kann sie durch
die Kraft der Vorstellung die zukünftige Befreiung planen, bevor
die Revolution ausbrach. Dieser Plan kann nur mit der
historischen Annäherung an die sozialistische Gesellschaft
konkreter und wissenschaftlicher werden. Die Tyrannen und Könige
sind in den Mythos, Erzählungen, Märchen unzählige Male mehr
getötet worden als in der Realität. Eine Phantasie der Flucht
aus dem Dasein eines Knechtes kann in 2 Richtungen führen, wie
wir oben gesehen haben. Einerseits kann diese Phantasie in einem
isolierten Zustand, unter anderem auch religiösen, enden. Wo der
Mensch sich in seine innere Welt zurückgezogen oder praktisch
aus der Gesellschaft isoliert hat. Der Anarchismus mit seiner
befreiten glückseligen Insel im Kapitalismus oder die religiöse
Rettung im Kapitalismus beruhen auf dieselben Mechanismen. Die
Flucht aus der kapitalistischen Gesellschaft bewegt diese
Gruppen den Kapitalismus zu verkennen und sich davon zu
isolieren. Es kann aber auch anders kommen. Dass der Mensch sich
auf die Suche nach der Lösung macht, wie er die Wurzeln des
Kapitalismus überwinden kann; die Antwort dieser Frage kann
einen Mensch zum Marxismus bringen. Bevor ein Mensch ein
wissenschaftlicher Kommunist geworden ist, hat er sich durch
seine Phantasien beflügeln lassen. Die nicht gelösten Fragen
sind die Quellen der Phantasie.
Die Frage, die sich hier aufwirft, ist, wie mit den Phantasien
in der kommunistischen Gesellschaft zu handhaben ist? Werden die
Phantasien verschwinden? Einige Phantasien werden ihre Basis
verlieren, wie die religiösen Phantasien. Mit der Überwindung
der Klassengesellschaft auf der Erde verliert das Paradies
diesseits seiner Berechtigung. Die Phantasien aus der
repressiven Unterlegenheit der Menschen werden verschwinden. Die
Phantasien sind aber Teile der Forschung. Die Menschheit, die
nicht über die Grenzen der bereits bestehenden Gesellschaft
hinaus denkt, kann sich nicht weiterentwickeln. Die schnellsten
Züge sind die Errungenschaften der Produktivkräfte, die durch
die Wissenschaft so hohes Niveau erreichen konnte. Die Phantasie
spielte dabei eine gestaltende Funktion. Bevor noch schnellere
Zügen möglich sind, träumen viele Wissenschaftler von den Zügen,
die vielleicht so schnell wie die heutigen Flugzeuge fahren
könnten.
Um die Phantasien der Menschen in moderner Zeit zu untersuchen,
habe ich 3 Zeichentrickfilme ausgewählt. Diese sind die modernen
Erzählungen, die die alten Legenden, Mythen, religiösen
Offenbarungen in sich weiter tragen. Es gibt verschiedene Formen
der Phantasie. Zeichentrickfilme, Lieder, Romane, Märchen,
Religionen, Erzählungen, Lügen usw. sind einige Formen. Es gibt
verschiedene Abstufungen der Phantasien. Die Religion ist nicht
allein die Phantasie. In der Religion sind andere Momente auch
bestimmend. Aber eine Religion ohne Phantasie kann es nicht
geben. Auch Romane und Kunst brauchen Phantasie, gehen teilweise
aus der Phantasie heraus. Sie bleiben aber nicht die rohe
Phantasie, sobald sie in der Kunst bearbeitet werden. Die
Phantasie wird den Gesetzen der Ästhetik unterworfen und erfährt
ihre Entwicklung in der Kunst. Diese wird von der rohen
Phantasie in die Kunst aufgehoben.
Eine Welt für sich?
Für
manche seien diese Zeichentrickfilme ideologiefrei und nur
subjektivistischen kreative Ideen des Menschen. Der Film enthält
allerdings viele Botschaften, sie sind materialistisch bedingt.
Wenn man sich der Nebel der Phantasie widersetzt, würde man die
materialistischen Wurzeln jedes Filmes erkennen. Daher 3
Zeichentrickfilme und ein Fantasy-Film, die sich eigentlich auf
vier anderen Planeten als der Erde abgespielt haben, die
anscheinend mit der Realität in unserem Alltag am allerwenigsten
zu tun hätten.
Prinzessin Mononoke
Prinzessin Mononoke ist eine Geschichte eines jungen
Kriege-Prinzen namens Ashitaka, eines Emishi-Stammes. Er
verteidigte sein Dorf gegen einen Dämon, der ein Tiergott war.
Dabei fügt der Dämon ihm einen tödlichen Fluch zu. Um sich von
diesem tödlichem Fluch zu befreien, muss er den obersten
Waldgott um Hilfe bitten. Der eigentlich selbst in
Schwierigkeiten steckt. Der Kaiser will den Kopf des Waldgottes,
um Unsterblich zu werden. Obendrein will die Herrin Eboshi vom
Klan der Tatara jegliche Waldgötter ausschalten, um die einzige
Herrin im Wald zu werden. So kann sie ungestört die Reichtümer
im Wald für sich beanspruchen. Ferner will die Herrin ihre Macht
ausweiten, indem sie mit den aus den eigenen Eisenwerken
hergestellten Feuerwaffen den Fürst Asano zu besiegen versucht.
Mit einem bei den Wölfen lebenden Mädchen namens San (Prinzessin
Mononoke) befreundet sich der Prinz Ashitaka. Beide versuchen
die Herrin Eboshi daran zu hindern, den hirschähnlichen Waldgott
mit Hilfe der Truppen des Kaisers zu töten. Es tobte ein Krieg
zwischen Menschen mit List und Feuerwaffen gegen die Waldgötter,
die übernatürlichen Kräfte besitzen. In der letzten Sekunde wird
der Kopf des Waldgottes dem Waldgott von beiden Jugendlichen
zurückgegeben, so konnten viele Menschen ihr Leben retten. Die
mächtigen Schweine und auch die Ziehmutter - mächtige Wölfin-
der Prinzessin Mononoke werden getötet. Herrin Eboshi will die
Stadt auf einer Grundlage wieder aufbauen, in der keine
Feindschaft zum Wald existieren sollte. Die Prinzessin Mononoke
kann den Menschen noch nicht verzeihen, deshalb lehnt er das
Angebot von Prinz Ashitaka ab, zusammen in der Eisenhütte zu
leben. Beide haben vor, sich zu besuchten, da sie sich
eigentlich mögen.
Wie
ist dieser Zeichentrickfilm zu bewerten? Sie bricht die Rekorde
in Japan und holte international viele Auszeichnungen. Ein
idyllisches Leben auf dem Dorf muss die Hauptfigur aufgeben,
weil sein Dorf und er von einem Kampf zwischen Menschen und
Waldgöttern betroffen sind. Es gibt daher kein Entrinnen für
Menschen, wenn die Umwelt zerstört wird. Die Umwelt ist die
Basis des Lebens. Deren Störung betrifft ohne Unterschied jeden.
Als Anpassung an die historischen Tatsachen hat der Regisseur
Miyazaki die Monarchie und Klanstrukturen als politische Form
gewählt. In einer Welt, in der übernatürliche Götter herrschen,
sollen auch der Klan, die Prinzen, und der Kaiser herrschen. Das
ist der Schwachpunkt dieses Zeichentrickfilmes. Die Herrin ist
dem konkurrierten Fürst überlegen, weil sie auf der entwickelten
Waffentechnologie sitzt. Der Emporkömmling - die Herrin - des
Bürgertums zermahlt den japanischen Feudalismus. Um die
Herrschaft zu sichern und auszuweiten, braucht sie die völlige
Unterwerfung der Natur, die in der Form der alten mächtigen
Götter einen Widerstand leistet. Bei der Darstellung dieses
Kampfes zwischen Natur und Mensch näherte sich Miyazaki dem
Marxismus am meisten an.
Miyazaki bleibt in seinen Ideen trotzdem in letzter Instanz ein
Bürgerlicher. Die Naturkatastrophen überzeugen die Herrin von
ihrer falschen Handlungen. Sie wird einen Weg auswählen, der mit
der Natur in Einklang stehen würde. Es könne daher eine
kapitalistische Entwicklung geben, die sich mit der Natur ohne
Probleme weiter entwickeln kann. Es ist die Haltung von einer
Bürgerlichen aus der Grünen, die sich über die Umweltzerstörung
empört zeigt und deren Ursache des Kapitalismus völlig
verblendet und einen grünen Kapitalismus vorantreibt.
-Avatar - Der Herr der
Elemente-
Der
zweite Zeichentrickfilm ist -Avatar - Der Herr der Elemente-. In
diesem Film ist die Menschheit in 4 Nationen nach vier Elementen
Feuer, Erde, Wasser, Luft getrennt. Die Feuernation erklärte den
anderen 3 Nationen Krieg. Die Luftnomaden sind in diesem Krieg
bis auf einen Luftnomaden ausgelöscht. Der letzte Luftnomade ist
der einzige, der diesen Krieg beenden kann. Er ist der Avatar,
der diese vier Elemente beherrschen ( in der Filmsprache -
bändigen ) kann. Der Avatar war seit 100 Jahren verschwunden. Er
wurde von 2 Geschwistern aus dem Wasserstamm gefunden. So
beginnt sein Abenteuer.
Es gibt in jeder Nation Menschen, die das Element der eigenen
Nation bändigen kann. Nur Avatar vermag die 4 Elemente zu
bändigen. Der Avatar ist eine Person, die aus verschiedenen
Avataren vor seinem Leben besteht. Seine Aufgabe ist es die Welt
im Gleichgewicht zu halten. Der Avatar gewinnt den Kampf gegen
Feuerlord Ozai. Statt ihn zu töten, hat er seine Kräfte geraubt.
Der Prinz der Feuernation tritt als nächster Feuerlord an die
Macht. Der Frieden ist wieder hergestellt. Der Avatar konnte
sich weiter entwickeln, weil er sich in sich zurückziehen konnte
und aus der Isolation heraus für die Probleme Antworten finden
konnte.
Abgesehen von ostasiatischen religiösen Ansätzen enthält der
Zeichentrickfilm auch viele reaktionären Elementen. Nur ein Teil
der Menschen sind mit der Begabung des Bändigens vertraut. Das
können sie, weil sie es von Geburt her können. Dieses Talent
kann weiterentwickelt werden, wenn man sich ausbilden lässt. Wer
es aber nicht kann, kann es eben nicht; es ist ausgeschlossen,
dass die Menschen das Bändigen lernen, wenn sie es nicht von
Geburt aus können, genauso wenig kann man das Bändigen einer
anderen Nation erlernen.
Die
Politische Form der Ordnung ist die Monarchie. Die Masse der
Bevölkerung ist nicht in diesem Zeichentrickfilm entscheidend.
Der Krieg wird nicht hauptsächlich zwischen Armeen der Nationen
entschieden, sondern zwischen den Personen mit ihren
Superkräften. Die Feuernation hat den Krieg verloren, weil der
Feuerlord dem Avatar unterlegen war. Eine von Feuernation
eroberte Stadt wird von einem einzigen König von der Erdnation
befreit. Die Massen kommen im Film nicht vor. Allein die
Bändiger mit Superkräften entscheiden über die Zukunft der
Menschheit. Die politische Ordnung bleibt bestehen. Der böse
Feuerlord wird von einem guten Feuerlord ersetzt. Der böse
Feuerlord habe sich im Sog der Macht verloren.
Der
Kampf zwischen Nationen hat durch den Macht besessenen Feuerlord
angefangen und geendet, sodass nach 3 Generationen ein guter
Feuerlord an die Macht kam. Die Botschaft des Filmes wird klar.
Der Kapitalismus kann sich Fehler erlauben, es ist aber personal
bedingt. Ein Systemwechsel ist unnötig. Es würde daher
ausreichen, wenn man das böse Oberhaupt des Staates durch das
gute Staatsoberhaupt ersetzt. Zur Wirtschaftskrise kam es, weil
viele Bankmanager zu gierig waren. Einen Systemfehler wollten
die Kapitalisten nicht erkennen, genauso wenig will man im
Avatar- Herr der Elemente ein Systemwechsel nötig haben. Der
Personalwechsel ist ausreichend. Auf die innere Einstellung des
Menschen kommt es an. Wer die Elemente bändigen soll, soll auch
besser lernen, sich zu bändigen. Die äußeren Konflikte können
mit dem Selbstbändigen besser gelöst werden.
Fullmetal Alchemist
In
drittem Zeichentrickfilm Fullmetal Alchemist geht es um den
Kampf um die Macht. Es geht um die zwei Brüder, die mit Hilfe
von Alchemie ihre verstorbene Mutter wieder zu beleben
versuchten. Dabei verliert ein Bruder den ganzen Körper und der
andere Teile des Körpers. Die Seele von kleinem Bruder Alphonse
(auch Al) wird an eine Rüstung gebunden. Bein und Arme von
älterem Bruder Elric Edward (auch Ed) wurden mit Hilfe einer
entwickelten Technologie, genannt Automails, ersetzt.
Die
Politische Ordnung ist in dieser Parallelwelt eine
Militärdiktatur. Das Parlament, das angeblich existieren sollte,
kam nicht zur Erscheinung in der Serie. Das Geheimnis der
Unsterblichkeit ist im Stein der Weisen verborgen, um diesen
Stein herzustellen, müssen unzählige Menschen ihr Leben
verlieren. Eine Frau, die vor 400 Jahren mit ihrem Ehemann den
Stein der Weisen herstellen konnte, züchtet Homunculi, um an den
Stein der Weisen zu kommen. Sie manipuliert die Menschen, treibt
sie in die Hoffnungslosigkeit und Kriege, damit die Menschen
nach dem Stein der Weisen suchen.
Die
Wissenschaft ist rückständig. Dafür gibt es die Alchemie, die
von jedem eingesetzt werden kann. Die Alchemie ist für jeden
grundsätzlich erlernbar. Trotzdem können die allerwenigsten die
Alchemie beherrschen. Durch die Alchemie beherrscht der
Alchemist die Elemente, er kann jegliches Element beherrschen.
Dafür muss er auf das Gleichgewicht achten. Nur die Ausnahme -
Alchemisten können dieses Gleichgewicht außer Kraft setzen.
Es
gibt bereits auch einen Film von der Serie ( Mitte 2010 kommt er
ins Kino). Im diesem Film sind die deutschen Faschisten durch
das Tor in eine andere Welt von Alchemisten eingedrungen. Gegen
die Faschisten kämpfen die Gebrüder gemeinsam mit
Staatsalchemisten. Dieser Film ist bürgerlich-antifaschistisch.
Das Leiden der vertriebenen Völker, auch Juden, hat eine
zentrale Stelle im diesen Zeichentrickfilm.
In
einer Szene übergeben die beiden Gebrüder den Minenarbeiter die
Besitzrechte, die in Händen eines korrupten Militäroffiziers
waren. Es bleibt aber der einzige sozialistische Akt im Film.
Die Methode des Kampfes gegen die Homunculi, die auch vom
Militär unterwandert sind, ist ein Putsch. Zum einen politischen
Wandel kam es in diesem Film nicht. Es bleibt politisch, genauso
wie früher. Die Ursache des Übels war in diesem Film personal
bedingt.
Die
Homunculi sind die fehlgeschlagenen Versuche. Sie besitzen
übernatürliche Kräfte und ernähren sich vom menschlichen Leben.
Von dem ganzen Geschehen erfahren die Menschen gar nichts. Sie
werden nicht in das politische Geschehen eingezogen. Der
entscheidende Kampf spielt sich in der Oberschicht des Militärs
ab. Das Volk wird teilweise bewusst manipuliert, damit es an die
entstellten Wahrheiten weiter glauben kann. Das Volk wird
entmündigt, mit der Motivation, dass die obere Schicht auch das
Beste für das Volk wissen würde.
Avatar- Aufbruch nach
Pandora
Der
teuerste Film aller Zeiten ist im Kino zu sehen. Der Regisseur
James Cameron erschafft eine Welt, die ihresgleichen sucht. Die
Welt stirbt ab, die Natur wurde völlig zerstört. Die Menschheit
ist im Jahr 2154 dank ihrer entwickelten Technologie in der Lage
fremde Planeten zu erobern.Der Planet namens Pandora enthält der
Rohstoff „Unobtainiums", der die Energieprobleme lösen könnte.
Unobtainiums steht unter dem heiligsten Baum der Na´vi, der
blauhäutigen Ureinwohner, die mit der Natur Eins sind.
Mit
dem Glaube, dass wir auf einen fremden uns unbekannten Planeten
reisen, irren wir eindeutig. Wir reisen in die amerikanische
Geschichte, wo die Ureinwohner durch den weißen Mann ausgerottet
wurden. Die Ureinwohner haben eine Naturreligion entwickelt, die
Natur und das Leben respektiert, die auch mit der Natur eins
sein wollten. Die Na´vi sind im Grunde genommen die Nachkommen
der amerikanischen Ureinwohner.
Die
Wirtschaft ist vor Ort mit Söldner/innen und
Wissenschaftler/innen ausgestattet. "Lieber eine schlechte
Presse als schlechte Quartalszahlen", so formuliert der
Konzernabgeordnete das Motto der imperialistischen Wirtschaft.
Der Imperialismus versucht mit verschiedenen Mittel
voranzukommen. Um mit den Na´vi in Verhandlungen zu treten,
versuchen sie mit ferngesteuerten
Navi-Hüllen Kontakt aufzunehmen und auszuspionieren. Der
querschnittsgelähmte Soldat Jake Sully ist der Vertreter und
Spion der Menschen. Mit seiner neuen Na`vi Hülle wird er in die
Na`vi Gemeinschaft integriert. Die Na´vi wollen ihn ihre eigene
Gebräuche und Regeln beibringen.
Weil
die Bedürfnisse der Menschen und Na´vi verschieden sind, können
die Menschen keine wirtschaftliche Beziehung ( Ausbeutung) zu
den Na`vis aufbauen. Der Kollaborateur aus der Gemeinschaft der
Na´vi ist ein Na´vi Hülle, da die Na´vi in einer
urkommunistischen Gesellschaft mit Naturreligion leben, haben
sie keine Handelsklasse – Kapitalisten – entwickelt. Es kann
nicht zur einen wirtschaftlichen Ausbeutung kommen.
Eine
Natur, die nicht unter dem Profit des Kapitalismus gelitten hat,
hat ihre Perfektion erreicht. Ihr Gleichgewicht ist dennoch
esoterisch begründet. Ein kleiner aber wichtiger Punkt bleibt,
dass die wilden Tiere im Wald sich nicht perfekt an ihre
Umgebung anpassen konnten. In einem dichten Wald leben zu große
Tiere, die für so eine Umgebung eigentlich andere Größe und
anderen Körperbau durch die Evolution entwickelt hätten. In der
Phantasie hebt man die Natur, Gesellschaftsgesetzen auf, sie
haben ihre Gültigkeit nicht. Der Anspruch auf die Anwendung der
realen Naturgesetzen wäre Fehl am Platz. Dass die Na´vi mit
Pferden und Vögeln durch ihre Haare verbunden werden, wie USB
Anschluss im Alltag, kann man damit rechtfertigen, dass hier die
Phantasie ihre Herrschaft hat. Die Phantasie soll aber auch
danach beurteilt werden, nach der eigenen Logik der Phantasie.
Beim Thema der Evolution versagt der James Cameron.
Die
Ureinwohner des Planeten verteidigen ihr Land gegen die
imperialistischen Menschen.Ein friedliches Zusammenleben mit den
Imperialisten war nicht möglich, trotz den friedlichen Absichten
der Ureinwohner. Das Oberhaupt der Söldner wendet die
manipulativen Sätze von der US Regierung an, dass gegen den
Terror der Ureinwohner der Terror notwendig sei. Die
Imperialisten wurden besiegt und auf die Erde zurückgeschickt.
Der Film Avatar – Aufbruch nach Pandora- ist eindeutig ein
anti-imperialistischer Film.
Die
Vertiefungen auf die Inhalte der Filme sind möglich. Allerdings
glaube ich, dass ich das Wesentliche im Bezug auf die
materialistische Deutung solcher Zeichentrickfilme vorerst
gesagt habe. Die materialistischen Deutungen der Phantasien,
Ideologien, Kunst, also des Überbaus erleichtern die Welt zu
verstehen, wie sie ist.
Editorische Anmerkungen
Den Artikel erhielten wir vom
Autor für diese Ausgabe.