Rote Raketen erhellen die Nacht
TREND Gespräch Nr. 2
über Kunst, Musik und Klassenkampf mit Bernd Langer & DetlevK

12/11

trend
onlinezeitung

19.12. 2011 um 19 Uhr, Cafe Commune,
Reichenberger Str. 157, U - Bahnhof Kottbusser Tor

In der Geschichte der Arbeiter_innen und sozialen Bewegung spielten Lieder, Bilder, Plakate, Theaterstücke, Romane und Filme immer eine wichtige Rolle im Klassenkampf Die aktuelle Organisations- und Programmdebatte darf aufgrund  dieser historischen Erfahrungen die Frage nach Inhalten, Funktion  und Stellenwert von Kunst und Musik im Klassenkampf nicht ausblenden.

Der Maler und Autor Bernd Langer und der politische Liedermacher  DetlevK werden über ihre künstlerische und musikalische Produktion berichten und anhand dessen Grundfragen der  Verbindung von Kunst, Musik und Klassenkampf sowohl programmatisch als auch praktisch beantworten.

Bernd Langer über das Projekt "Kunst und Kampf":

"Der Name ist Programm, Ziel ist eine Fusion von Kunst und Widerstand. Es geht also nicht einfach um Propaganda für die politische Sache, sondern um einen kreativen Prozess, in dem beides verschmilzt. Dabei | grenzt sich KuK deutlich vom Begriff der Subkultur ab und propagiert demgegenüber eine Gegenkultur oder j präziser: antagonistische Kultur. Antagonistisch beschreibt einen Widerspruch, der nicht überwunden werden kann. Subkultur, was ja soviel wie „Unterkultur" meint, geht von einer vorherrschenden „Oberkultur" aus, in der! eine bestimmte Sparte oder Freiraum besetzt wird. Beispielsweise eine Szene die sich über Musikstil, Kleidung,! Symbole und Umgangsformen definiert. Heavy Metal ist in diesem Sinne durchaus eine Einstellung, aber Einstellungen, selbst religiöser oder weltanschaulicher Art, sind noch lange nicht revolutionär! Revolutionär beschreibt keine passive Haltung sondern offensives, organisiertes Handeln und ständige Auseinandersetzung, dessen Grundlage die bewusste Fundamentalopposition ist. Den Kern des Prozesses stellen Gruppen und Individuen dar, die Inhalte erarbeiten, sich im Zusammenhang einer Bewegung begreifen und praktisch in Erscheinung treten. Das ist mit der Parole „Es lebe die antifaschistische, antagonistische Kultur!" gemeint. In diesem Sinne sollte der einzelne Kunstschaffende hinter den kollektiven Prozess zurücktreten. Die Bewegung schafft aus der aktiven Konfrontation ihre eigene, neue Ästhetik. Ich halte diese Idee immer noch für richtig und gut, wenn ich auch einsehen musste, dass selbst kollektive Prozesse immer von Persönlichkeiten vorangetrieben werden und Kunstsinn eben nicht zu den Dingen gehört, die bei allen Menschen gleich ausgeprägt sind. Obwohl eine Menge zusammen entstanden ist, in gemeinsamen Diskussionen um Plakate oder umfangreiche Agitpropaktionen (Straßentheater), es gab auch Experimente in Verbindung von Musik und visueller Agitation. Bis so 2007/2008 verwendeten verschiedene Leute und Gruppen, die aus der ursprünglichen Initiative hervorgegangen waren, das KuK-Logo. Irgendwann hörte das dann auf, es gab einfach keine gemeinsame Diskussion mehr. Heute ist KuK wieder bei mir gelandet. Ob es so bleibt, werden wir sehen." Quelle: Proud to Punk # 16

DetlevK's Botschaften von seiner Seite bei INFOPARTISAN:

Der Song zur Veranstaltung
Text/Musik: DetlevK 2011

Rote raketen ( red rockets )


rote raketen wolln wir im dunkeln
dann wird es hell, kann man was sehn
rote raketen, nicht mehr verblödet,
denn nur im hellen kanns zum sozialismus gehen!

Zuviele jahre immer dasselbe:
wir müssen dies, wir müssen das
wir müssen wissen, was wir wollen,
denn erst das wissen bringt uns wirklich was

rote raketen, der mut zu siegen
muß endlich vorne auf der liste stehn,
denn nur noch abwehr macht uns stumpf
für eigne ziele kämpfen wäre endlich schön

rote raketen, ein helles feuer
das man nicht nur an unsrem himmel sieht,
es muss nicht länger nacht mehr sein,
ein rotes leuchten ist es, das den tag anzieht!

Backgroundchor:

red red red rockets
red red red rockets
red red red rockets
red rockets light the night

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