Jobwunder D: Arbeitswahn und Armut wachsen
Eine Warnung von Statistikern, Sterbenden und Arbeitskritikern

von Anne Seeck

12-2013

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Datenreport 2013 und eine OECD-Studie besagen, dass trotz des Beschäftigungsbooms die Armut wächst. Armut trotz Arbeit. Die Hartz IV- Maschinerie hat es geschafft, dass immer mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt drängen. Sie wollen dazu gehören, zum Heer der Lohnarbeitssklaven. Gibt es ein Zurück?

Der Datenreport wird herausgegeben vom Statistischen Bundesamt, der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Soziooekonomischen Panel (SOEP) am DIW.

Noch nie gab es so viele Erwerbstätige in Deutschland (2012 41,5 Millionen), aber immer mehr Menschen sind von Armut bedroht und mehr Menschen sind dauerhaft arm. Ein Armutsrisiko haben vor allem Frauen, 55- bis 64-Jährige und junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre).

Das Arbeitsvolumen war niedriger als 1991. „Immer mehr Menschen arbeiten in Teilzeit. Zugenommen hat die atypische Beschäftigung: 2012 war gut jeder fünfte Kernerwerbstätige (22 %) atypisch beschäftigt - besonders betroffen sind Frauen (33 %), junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren (33 %) und Menschen ohne Berufsabschluss (37 %). (…) 2011 lag der Anteil armutsgefährdeter Personen bei 16,1 % (2007: 15,2 %). Als arm galt 2011, wer weniger als 980 Euro im Monat zur Verfügung hatte. Bei den 55- bis 64-Jährigen stieg das Armutsrisiko innerhalb von vier Jahren deutlich an: von 17,7 % im Jahr 2007 auf 20,5 % im Jahr 2011. Unter den 18- bis 24-Jährigen galten 2011 bereits 20,7 % als armutsgefährdet (2007: 20,2 %). Gleichzeitig hat die dauerhafte Armut zugenommen. Von den im Jahr 2011 armutsgefährdeten Personen waren 40 % bereits in den letzten fünf Jahren arm. 2000 betrug der Anteil der dauerhaft Armen 27 %.“ (ND, 27.11.2013)

Das wirkt sich auch auf die Gesundheit aus. Arme sterben früher. Die mittlere Lebenserwartung von Männern der niedrigsten Einkommensgruppe liegt bei der Geburt fast elf Jahre unter der von Männern der hohen Einkommensgruppe. Bei Frauen beträgt der Unterschied acht Jahre.

URL: http://www.neues-deutschland.de/artikel/916203.arme-menschen-sterben-frueher.html

Gleichzeitig stellt eine OECD-Studie fest, dass deutsche Rentner im internationalen Vergleich künftig relativ schlecht dastehen werden: Ihre Altersbezüge werden bei 55 bis 57 Prozent ihres durchschnittlichen Einkommens vor dem Renteneintritt liegen. Das Rentenniveau von Geringverdienern sei mit 55 Prozent niedriger als in allen anderen OECD-Staaten.

Laut Bericht wird ein Geringverdiener, der 2012 ins Arbeitsleben gestartet ist, im Alter nur 42 Prozent seines durchschnittlichen Bruttoeinkommens durch die gesetzliche Rentenversicherung und private Altersvorsorge erhalten. Das ist der niedrigste Wert im OECD-Vergleich von 35 Ländern. Auf dem vorletzten Platz liegt Polen mit 49 Prozent. Im Durchschnitt der Industrieländer kommen die Menschen im Rentenalter zukünftig auf 71 Prozent ihres Gehalts. Beim Spitzenreiter Dänemark erhalten Geringverdiener voraussichtlich sogar 121 Prozent ihres vorherigen Bruttolohns im Rentenalter.

Aber auch andere Faktoren wie Immobilienbesitz, Finanzvermögen und staatliche Leistungen beeinflussen den Lebensstandard. Vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung profitiert der OECD-Studie in Deutschland mit 50 Prozent nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Rentner, hieß es in der Studie. Im OECD-Schnitt seien es 76 Prozent. Immer wichtiger werden staatliche Leistungen, besonders im Pflegebereich. Schon zehn Stunden Pflege pro Woche können laut OECD das verfügbare Einkommen von Senioren der unteren Gehaltsklassen um bis zu zwei Drittel mindern. Betroffen sind vor allem alleinstehende Frauen, da sie meist nur ein geringes Vermögen haben und oft lange leben.“ (ND 27.11.2013)

URL: http://www.neues-deutschland.de/artikel/916207.renten-in-deutschland-kuenftig-so-niedrig-wie-in-keiner-anderen-industrienation.html

Arbeit also um jeden Preis. Dies treibt die Betroffenen an den Rand einer Arbeitswelt, die Leiharbeit, Minijobs, marginale Selbständigkeit oder sogar Arbeit ohne Lohn (Praktikas) für zumutbar hält.

Stefan Meretz schreibt in einer ND-Kolumne: „Die Sozialarbeiterin Bronnie Ware hat ein Buch über die fünf Dinge geschrieben, die Sterbende am meisten bereuen.(...)

Bronnie Ware benennt den ersten der fünf Punkte: »Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben und nicht das, was andere von mir erwarteten.« Es geht also um Fremdbestimmung. Hier wird sie in Form der Erwartungen anderer ausgedrückt. Wer sind diese anderen, und woher kommen die Erwartungen? Warum fehlte, subjektiv erlebt, der Mut, den eigenen Bedürfnissen zu folgen? Bin nicht auch ich der Andere für die Anderen?

Die nächste Tatsache, die die Sterbenden bereuen, identifiziert den dahinter stehenden Strukturzusammenhang sehr genau: »Ich wünschte, ich hätte nicht so hart gearbeitet.« Die Arbeit erscheint im Rückblick oft als das, was sie mitten im Leben nicht sein darf: eine knechtende, zwanghafte Tätigkeit.“ (ND 11.11.2013)

Ein neuer Film über Arbeit: Future works ( http://www.ardmediathek.de)

In den 90er Jahren und bis zur Einführung von Hartz IV gab es eine Debatte zur Arbeitskritik mit den Glücklichen Arbeitslosen, Hängematten, den Kongressen Anders arbeiten oder gar nicht sowie zum Existenzgeld von FelS, der Gruppe Krisis mit den Büchern „Manifest gegen die Arbeit“, „Feierabend“, „Dead men working“ usw. Diese Arbeitskritik mündete schließlich in eine Debatte um das bedingungslose Gruneinkommen und das Netzwerk Grundeinkommen. (https://www.grundeinkommen.de)

„Kombilohn, Sozialismus oder trojanisches Pferd?“ heißt der November- Schwerpunkt 2013 zum Grundeinkommen der Monatszeitschrift Contraste.

Sie schreiben: „Ist mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen die Verwirklichung einer solidarischen Gesellschaft möglich oder ist es doch bloß eine Spielart unserer kapitalistischen Gesellschaft?“

http://www.nadir.org/nadir/periodika/contraste/contraste5.htm

Meine Frage lautet, wenn wir in der Position sind, ein hohes bedingungsloses Grundeinkommen durchzusetzen, ist es dann nicht möglich, eine andere Gesellschaft (Vergesellschaftung etc.) zu erreichen? Aber das sind noch Träume; bisher wird diese Forderung von ihren AnhängerInnen gebetsmühlenartig wiederholt, ohne dass der Adressat, der Staat, das zur Kenntnis nimmt.

Daher zurück zur Arbeitskritik. Gegen Arbeitswahn!

Robert Kurz am 19.4.2011 zur Kritik des Arbeitswahns: Arbeit, Arbeit, Arbeit (Audiomitschnitt) http://www.youtube.com/watch?v=N6iGaa5aZRw

Aus: Arbeit ist Scheiße- immer und überall!

„Beim Thema „Arbeit“ schlägt die formale Logik Purzelbäume und kommt doch immer wieder auf den festen Boden des real existierenden Kapitalismus’ zu stehen.
Ich habe keine Lust zu arbeiten und tue es doch. Alle stöhnen unter der Arbeit und sagen, sie ist notwendig. Was alle machen, ist selbstverständlich. Also ist die Unlust in dieser Welt einfach selbstverständlich. (Danach folgen die obligatorischen Seufzer über diese nun mal nicht perfekte Welt, die aber doch die beste aller möglichen sei.)
Aber da gibt es auch den früheren Schulfreund, heute Inhaber einer kleinen Software-Bude:
„Ich kann gar nicht anders. Ich will immer was bewegen, immer neue Projekte durchziehen. Das ist mein Leben.“
Ein Selbstverwirklicher. Er gehört zu denjenigen, die glauben, das, was sie da tun, hätten sie sich wirklich selbst gewählt und nicht vielleicht doch auch aus Angst vor regulären Lohnarbeitszwängen und der Sucht nach Erfolg, die eben nicht völlig frei von einem gewählt wird, sondern stark davon geprägt ist, dass in dieser Gesellschaft eben Erfolg zur Bedingung wird. Überangepasste Charaktere können leicht an so etwas scheitern und scheitern auch permanent, machen irgendwelche Computernotdienst-Buden auf, setzen für ein paar Monate übelste Selbstausbeutung ins Werk, werden zahlungsunfähig und machen ihre Bude wieder zu, nur um sofort wieder an einer neuen Geschäftsidee zu stricken.
Der Gesellschaftskritiker dagegen:
„Ich finde Arbeit Scheiße. Arbeit ist ein Zwangsverhältnis, dem ich mich solange es irgend geht, entziehen will.“
Die Erwiderung der Wohlmeinenden:
„Also ich könnte das nicht, den ganzen Tag nur rumsitzen und vielleicht anzufangen, zu saufen.“ Der Kritiker: „Nichts gegen Saufen! Aber ich sitze nicht den ganzen Tag rum, ich muß Texte schreiben, Treffen besuchen, Bücher lesen.“ Die – erleichterte – Erwiderung: „Na siehst du, dann machst du ja doch was, dann arbeitest du doch! Nur nicht für Geld.“ (Hier ließe sich auch die Selbstausbeutung in alternativen Projekte, bzw. der new economy anführen).“ http://www.conne-island.de/nf/89/22.html

Scheiben von Arbeitsagentur eingeworfen - «Gegen Arbeitswahn»

Hamburg. Unbekannte haben 20 Fensterscheiben der Arbeitsagentur Hamburg-Altona eingeschlagen und für einen «kämpferischen 1. Mai» geworben. Nach Angaben der Polizei warfen die Täter in der Nacht zum Montag faustgroße Natursteine auf das Gebäude. In unmittelbarer Nähe des Tatortes fanden Beamte zudem rund 50 Flyer mit der Aufschrift: «Gegen deutschen Arbeitswahn - Für einen kämpferischen 1.Mai - Gegen Nazis und Kapitalismus». Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen übernommen. (dpa/lno) (Berliner Zeitung, 23.4.2012)

Arbeitswahn: "Bleibst du auf der Strecke, liegt es nur an dir!" http://www.spiegel.de/

Die Tyrannei der Arbeit: http://www.arbeitswahn.de/

Nieder mit der Arbeit! http://www.google.de/

Heraus zum Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen! Heraus zum Zweiten Mai! Gebet gegen die Arbeit von Michael Stein (†)

Arbeit!
Geißel der Menschheit!
Verflucht seist du bis ans Ende aller Tage
Du, die du uns Elend bringst und Not
Uns zu Krüppeln machst und zu Idioten
Uns schlechte Laune schaffst und unnütz Zwietracht säst
Uns den Tag raubst und die Nacht
Verflucht seist du
Verflucht
In Ewigkeit
Amen

Rede von Jürgen Wittes am 2. Mai 2009

Liebe Freunde des Feierabends!

Heute ist unser Feiertag. Wir feiern das sinnvolle Nichtstun. Gestern war der 1. Mai, der sogenannte Tag der Arbeit. (An dieser Stelle erwarte ich Unmutsäusserungen von euch. Also bitte!) Ihr habt recht, liebe Freunde, warum sollte man die Arbeit feiern, wo sie doch allerorten nichts anderes als schnöde Lohnarbeit ist. Frohnarbeit ist sie! Nur Linke und Gewerkschaftler können auf so eine strunzdumme Idee kommen. „Arbeiter! Kommt heraus zum 1. Mai!“, sagen sie. „Feiert die Ketten, in die man euch geschlagen hat! Lobt die Gefängniszelle, in die man euch das ganze Jahr über sperrt!“

Heute, am 2. Mai, ist unser Tag. Der Tag der Freizeit. Unser Kampf gilt dem Zwang zur Lohnarbeit. Weg damit. Die Lohnarbeit schafft schlechte Laune. Allein der Feierabend ist schön!
Die Sklaverei wurde offiziell abgeschafft, aber nur, um die Menschen dann unter das Joch der Lohnarbeit zu zwingen. Unsere sogenannte Freiheit besteht einzig darin, uns jetzt selber eine Arbeit suchen zu müssen. Betteln sollen wir, dass man uns Lohn und Brot gibt. Statt zu Sklaven hat man uns zu Bettlern gemacht. Und darauf sollen wir stolz sein?

Wer nicht arbeitet, soll nicht essen, sagen sie uns. Wir aber sagen: Alle sollen essen. Es ist genug da. Solange die Menschen überall auf der Welt zur Arbeit gezwungen werden, kämpfen wir für das Recht auf Faulheit. Alles Gerede von Freiheit ist sonst einfältig und dumm. Wir fordern Freizeit für alle, nicht nur für die wenigen, die sich schamlos bereichert haben. Nicht nur für den einen, der zufällig den Lotto-Jackpot gewinnt. Wir sind nicht neidisch. Wir wollen keinen Kaviar. Wir wollen nur den eitlen Kaviarfressern nicht auch noch demütig die Stiefel putzen müssen.

Viele Menschen da draußen verstehen uns nicht. Arbeit abschaffen? Wie soll denn das gehen? fragen sie ungläubig. Sie sind böse auf uns, weil sie arbeiten müssen. Weil sie neidisch sind auf alle, die schon jetzt nicht mehr arbeiten. Deshalb werden wir beschimpft. Der Zwang zur Lohnarbeit ist zur neuen, allumfassenden Religion geworden. Die Grundlage der Ehtik in der industrialisierten Welt.

Aber es ist nicht dieser Zwang zur Arbeit für alle, der unsere Welt mit immer größerer Geschwindigkeit vernichtet? Denkt auch da mal drüber nach. Die arme Erde, der zunehmend graue Planet. Zerstört von Gier und Gewinnstreben.

„Aber die Menschen wollen doch Arbeit?“, heißt es. Nein, die Menschen wollen leben! Und ohne eine Arbeit wird ihnen nur allzuoft auch kein Recht auf Leben zugestanden. Manche verhungern. Wir regeln das Problem in diesem Lande etwas humaner – bei uns gilt der Grundsatz: „Mach deine Arbeit oder lebe in Schande!“

Aber, was ist das denn für eine Schande? Auch der Arbeitslose ist nütz¬lich. Stellt nicht jeder Arbeitslose ganz selbstlos seinen Arbeitsplatz zur Verfügung? Einen Platz, den er für sich nicht mehr beansprucht? Den er frei lässt für einen anderen? Hat er dafür nicht auch unsere Anerken¬nung verdient? Doch wer hätte je einen Arbeitslosen gelobt für das volkswirtschaftliche Opfer, das er bringt?

Es gibt tausende sinnlose Produkte, es gibt leerstehende Büropaläste, dreiste Abzockerdienstleistungen. Immer mehr völlig nutzlose Arbeit muss geschaffen werden, damit das System nicht zusammenbricht. Und wenn diese Wirtschaft und die Banken – wie jetzt mal wieder – am Ende sind, dann werden Unsummen ausgegeben, um sie künstlich weiter am Leben zu erhalten. Wozu? Lasst sie doch sterben! Wir brauchen sie nicht. Bankangestellte verrichten völlig sinnlose Tätig¬keiten. Sie schieben gewaltige Mengen überflüssigen Geldes kopf- und planlos hin und her. Und unsere Politiker finden ausgerechnet diese völlig absurde Tätigkeit „systemrelevant“.

Ja, das mag sie sein, aber nur für euch und euer marodes Wirtschafts¬system. Das brauchen wir nicht mehr. Ich sage: Druckt nur weiter euer lächerliches Spielgeld, aber gebt es den Menschen; nicht den Banken.
Wir haben keine Lust mehr, unsere Lebenszeit an euch zu verkaufen.

„Hat uns die Merkel-Regierung dieses Jahr erhört? Ist die Abwrackprämie nicht schon ein Anfang?“, höre ich da fragen. Nein, beileibe nicht! Fürchtet die Politiker, gerade auch wenn sie Geschenke verteilen. Dieses Geld ist schnödes Blutgeld für die Erhaltung überflüssiger Lohnarbeit. Jeder von uns könnte wesentlich nützlichere Dinge mit diesen 2500 Euro anstellen, als ausgerechnet ein blödes neues Auto zu kaufen. Wir brauchen kein neues Auto! Es gibt sowieso schon längst viel zu viele davon. Wir brauchen nur die Möglichkeit, ohne Probleme von A nach B zu gelangen. Falls wir denn mal von A nach B wollen. Wir haben Zeit. Wenn wir alle eines Tages wieder Zeit haben, dann werden viele wieder mal zu Fuß von Berlin an die Ostsee wandern. Weil es Spaß macht. Weil sie die Zeit dazu haben. Und sie werden jene verlachen mit ihren eiligen Autos auf den breiten Straßen.

Erst wenn der Zwang zur Lohnarbeit abgeschafft ist, werden wir bemer¬ken, wie wenig Arbeit im Grunde von Nöten ist, um die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Es wird einen neuen Reichtum geben, einen Reichtum, der sich nicht in Geldvermögen messen wird. Wir alle werden dann auch arbeiten – wir wollen ja schließlich nicht verblöden –, aber es kann uns dann egal sein, was wir dafür bekommen. Wir werden nur noch sinnvolle Dinge tun, weil uns niemand mehr dazu zwingt, schwachsinnige Handgriffe zu tun, um dabei schwachsinniges Zeug herzustellen. Wir werden das tun, was wir lieben, und wir werden lieben, was wir tun. Keiner zwingt uns.

Der billige Ramsch, der uns heute aus allen Läden entgegenquillt, wird verschwunden sein. Unsere Währung wird nicht mehr das Geld sein, es wird die Achtung sein, die wir dem anderen entgegenbringen, für das, was er tut. Euer Reichtum ist nix mehr wert, wenn die von euch geschaffene Armut verschwunden sein wird.

Liebe Freunde des Feierabends! Noch müssen wir lange schlafen und möglichst spät aus dem Bett, damit uns die leidige Zeit bis hin zum ersehnten Feierabend nicht zu lang wird. Viele von uns arbeiten schon heute, ohne dass sie Geld dafür erhalten. Aber noch nutzt das System sie schamlos aus. Wir kämpfen dafür, dass sich eines Tages für uns alle ein frühes Aufstehen hin und wieder lohnen könnte. Wer schon den Tag über feiern kann, wer Freude hat an dem, was er tut, der muss nicht mehr mühselig auf den Feierabend warten.

Wir kämpfen für eine andere Welt. Eine Welt, wo der Mensch mehr ist als bloße, schnöde Arbeitskraft. Wir kämpfen dafür, weil die Menschen sich das längst verdient haben!

Editorische Hinweise

Diese Textcollage erhielten wir  von der Autorin für diese Ausgabe.