Piräus: Das Projekt Lohnraub
Von den Reedern und Pächtern zur faschistischen Mafia

von Aug&Ohr - Gegeninformationsinitiative

12-2013

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Die Goldene  Morgendämmerung (Chryssí Avgí, XA) verwendete im Hafen von Piräus eine Schlägerbande:

1. um eine eigene faschistisch-völkische Schattenwirtschaft aufzubauen
 
2. um im Auftrag der die Faschisten bezahlenden Reeder aber auch der Pächter der Docks, die Arbeiter zu zwingen, zu extrem niedrigen Tageslöhnen zu arbeiten
 
3. um den eigenen Leuten Arbeit zu verschaffen
 
4. um eine eigene faschistische Gewerkschaft in diesem traditionell kommunistischen Bereich zu etablieren

Dagegen wehren sich die Arbeiter von Piräus. Bereits am 15. Juni 2012 wurde gegen das Vorgehen der Nazis Anzeige erstattet. Die Situation begann, bedrohlich zu werden. XA bereite eine regelrechte „Strafexpedition“ vor, um die Kommunisten aus dem Hafen zu vertreiben. Organisatorische Grundlage dafür sei ein Stoßtrupp von 10 – 15 Leuten, berichteten sie. Diese Strafanzeige wurde von der Metallarbeitergewerkschaft von Piräus, Attika und den Inseln eingebracht, und von weiteren Gewerkschaften. Mit Hilfe dieses juristischen Instruments konnten die Angriffe der Nazis vorübergehend, aber immerhin für die Dauer eines Jahres, gestoppt werden, wie Sotíris Poulikojiánnis, der Vorsitzende der Metallarbeitergewerkschaft von Piräus bestätigt. Der sollte später von den Nazis niedergeprügelt werden.
 
Während die XA unter anderem von Reedern gesponsert werden, operieren die Betriebsfaschisten im Auftrag der Hafenpächter. Von 2009 an hat die XA versucht, bei den Betriebswahlen Fuß zu fassen, das mißlang aber. Der Wahlerfolg der XA bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr gab ihnen einen großen Auftrieb. Sie machten sich nun daran, im Hafen ein eigenes Büro zu eröffnen. Wer was ausplaudert über Interna, der wird zusammengeschlagen, so drohten sie.
 
Lagós, derselbe, der den Mord an Pavlos plante und in Auftrag gab, ist auch im Hafenbereich engagiert. Er begann dort, gegen ein besonders herausgearbeitetes Haßobjekt, gegen ägyptische Fischhändler, zu hetzen – die ja den Einheimischen die Arbeit wegnehmen. Flugs gab´s  eine Reihe von Provokationen seitens der Schlägertruppe.
 
Am 8. August hetzte Lagós von seinem Hafenbüro gegen KKE und PAME (die kommunistische Arbeiterfront). Einige Tage darauf wurden die Gewerkschaftler beim Plakatieren so brutal angegriffen, daß 9 von ihnen ins Krankenhaus mußten, darunter Poulikojiánnis. Die Rede des Lagós war wie ein Befehl, kam einem Befehl gleich,  war wohl ein Befehl.
 
Nun setzt mit aller Macht die gewerkschaftsfeindliche Politik ein. Eine Führungsfigur der Schlägerbande, Kyritsópoulos, erklärte, man wolle eine eigene Nazigewerkschaft gründen, ein Abkommen mit den Arbeitgebern zwecks Einstellung der eigenen Leute sei geplant, aber es würden auch Personen eingestellt, die freiwillig erklären, daß sie zu einem geringeren Lohn arbeiten würden. Nur so könne Arbeit geschaffen werden! Im Gegenzug versprechen sie den Unternehmern, sie würden dafür sorgen, daß es keine weiteren Streiks gebe.

Editorische Hinweise

Den Artikel erhielten wir von Aug&Ohr für diese Ausgabe.