trend spezial: Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym

Kosova- Schwere Straßenschlachten in Prishtina

von Agron Sadiku

12/2015

trend
onlinezeitung

Veröffentlicht am Donnerstag, 19. November 2015 

Gestern nach der Festnahme der AAK Parlamentsabgeordneten Donika Kadaj-Bujupi, kam es zu heftigen Protesten im Zentrum von Prishtina. Die Abgeordnete Bujupi wurde vorläufig zu 30 Tagen Haft verurteilt. In zahlreichen Straßen und vor dem Parlament gab es Proteste, die sich zu massiven Straßenschlachten entwickelten. Offiziell wurden 10 Personen schwerer verletzt. Die internationalen Diplomaten zeigten sich „enttäuscht über die Vorkommnisse“. Vertreter der „Bewegung für Selbstbestimmung“ (VV) hingegen bezichtigten die Polizei faschistoiden Terror gegen die Opposition auszuüben. Die Proteste begannen gestern Mittag und dauerten bis nach 18:00 Uhr. Die Auseinandersetzungen waren sehr sehr heftig. Viele empörte Demonstranten wurden verletzt und festgenommen. Über die Zahl der verletzten Demonstranten und Zivilisten gibt es keine offiziellen Angaben. An den Protesten beteiligten sich auch viele Studenten der Universität Prishtina. Verhaftet wurden mit brutalen Methoden 22 Demonstranten. Ab Mittag flogen Steine gegen den Sitz der Regierung, die Polizei reagierte mit Tränengas und Blendgranaten. Im Lauf des Tages verwandelten sich fast alle Straßen im Zentrum Prishtinas zum Kampfgebiet. Sondereinheiten der Polizei trieben die Demonstranten in Nebenstraßen. Oftmals solidarisierten sich dort die Bewohner mit den Demonstranten und warfen ebenfalls Steine oder Blumentöpfe. Gegen 15 Uhr zog die Polizei deshalb aus den Nebenstraßen ab und konzentrierte sich am Regierungsgebäude. Gegen 15 Uhr griff die Polizei wieder an, aber immer wieder wurden die Einheiten zurückgeschlagen. Viele Passanten meinten, „ das erinnert uns an den Beginn der Milosevic Periode- Die Regierung muss zurücktreten.“ Die servilen Medien Kosovas schreiben heute von „Chaos und Anarchie“. Offensichtlich wollen Sie den Polizeiterror medial begleiten. Der Haftbefehl gegen Albin Kurti konnte bis dato nicht vollzogen werden, da Albin Kurti gestern am Morgen nicht zu HAUSE war. Er rief aber zum „Widerstand und zum Sturz der Mafia- Regierung auf“.