Kommentare zum Zeitgeschehen
Klassenkampf im Dreyeckland
Pegida die Grenzen aufgezeigt !

von Siegfried Buttenmüller

12/2015

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Die trinationale Metropolregion Basel umfasst 1,3 Millionen Einwohner im Dreiländereck Schweiz, Frankreich und Deutschland. Hier versuchte Pegida in den letzten Monaten Fuß zu fassen, während nördlich davon in der Region Freiburg / Breisgau ähnliche Versuche unter Anderem durch eine Massendemonstration von 20 Tausend Menschen frühzeitig verunmöglicht wurden.

Es hatte nach Meinung von Teilnehmern harmlos in Weil am Rhein (BRD) angefangen. Ein „Abendspaziergang" war von scheinbar harmlosen „besorgten Bürgern" angemeldet und wöchentlich wiederholt worden, Man wolle auf Mißstände aufmerksam machen und so waren anfänglich auch einige eher Linke mit dabei, um zu protestieren.

Derweil hatte der Kanton Basel auf Schweizer Seite des Rheines alle Demonstrationen von „Pegida Schweiz" verboten. Diese zum Teil aus der BRD in die Schweiz eingewanderten, geschulten und extrem rechten Kader vom Typ „Verfassungsschutz" kamen nun über die Grenze zum wöchentlichen „Abendspaziergang" in Weil am Rhein, der nun zu „Pegida Dreiländereck" umfunktioniert wurde.

Antifaschisten haben jedoch eine Gegenmobilisierung durchgeführt und bereits im November einen „Spaziergang" mit Thema: „Protest gegen die Asylpolitik der Bundesregierung" verhindert und aufgelöst. Durch Aufklärung konnte auch dazu beigetragen werden, das sich ehemalige Teilnehmer nun an den Protesten dagegen beteiligten, wobei das Eingreifen der extrem Rechten Kader der "Pegida Schweiz" auch beigetragen haben dürfte.

Am heutigen 6. Dezember versammelten sich 40 bis 50 Pegida Anhänger unter Polizeischutz auf dem Rathausplatz Weil, wozu man extra den Rechtspopulisten Hannes Gern aus Österreich herangefahren hatte. Außerdem hielt Klaus Springer einer seiner belanglosen Reden. Es war dem Schweizer IgNazi Bearth vorbehalten mit einer seiner schreierischen Hetzreden das Grüppchen der Unverbesserlichen in Stimmung zu bringen. Seine großen Hoffnungen setze er in einen Wahlerfolg von Marie Le Pen!

Auf der Gegenseite quittierten die etwa 120 Antifaschisten die Auftritte der Nazis mit einem Konzert aus Vuvuzelas, Trillerpfeifen und Sprechchören wie: "Es gibt kein Recht auf Nazi-Propoganda!" oder "Eure Kinder werden so wie wir!" Während es im Verlauf der Kundgebung ruhig blieb kam es im Anschluss offenbar zu Rangeleien im Bereich der Friedensbrücke.

Zeitgleich waren in der benachbarten Kreisstadt Lörrach die Flüchtlinge zu einer Weihnachtsfeier herzlich willkommen geheißen worden. Auch im Kreis Lörrach sind Tausende Freiwillige in Helferkreisen aktiv um den Flüchtlingen zu helfen.

Auch bürgerliche Parteien wie die CDU im Dreiländereck haben vor Pegida gewarnt und wie in der Schweiz ist Pegida auch auf deutscher Seite isoliert. Selbst die AFD versucht Monate vor den Landtagswahlen einen weichgespülten Kurs zu fahren und hat sich von den extrem Rechten zum Schein distanziert.

Der voraussichtliche Erfolg der Front National auf französischer Seite bei den Regionalwahlen dürfte kaum Auftrieb für Pegida bringen. Offene Grenzen, grenzüberschreitender ÖPNV usw. sind eben gerade in einer Grenzregion sehr wichtig. und populär. Somit stößt nach der Auflösung der Pegida Villingen-Schwenningen mit der Pegida „Dreiländereck" eine weitere "Gida" im Südwesten an ihre Grenzen.

Genauigkeit in der Argumentation, Sachkompetenz und Glaubwürdigkeit sind jedoch unbedingt erforderlich. Plumpes Antideutschtum, bürokratische Eigeninteressen und Karieredenken vermeintlicher „Linker" gehören auch zum Nährboden der rechten Rattenfänger.

Quelle: Zusendung per Email am 8.12.2015 durch den Autor.

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