Türkei-Boykott
Nein zu Krieg und Diktatur

Aufrufe von kurdischen Verbänden

12/2019

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Aufruf zum Tourismusboykott der Türkei
Der europaweite kurdische Dachverband KCDK-E ruft in einer Kampagne zum Tourismusboykott der Türkei auf.

Freitag, 21 Jun 2019, 07:19

Der Ko-Vorsitz des europaweiten kurdischen Dachverbands KCDK-E ruft zum Tourismusboykott der Türkei auf. Mit der Kampagne unter dem Motto „Verbringen Sie keinen Urlaub in der Türkei – Beteiligen Sie sich nicht am Krieg“ sollen potenzielle Türkei-Tourist*innen darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Einnahmen aus dem Tourismus als Finanzierung in den blutigen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung fließen, den der türkische Staat bereits seit 40 Jahren führt. Der Tourismus ist eine der größten Einnahmequellen für die Türkei, die derzeit die Nummer sechs unter den Tourismusdestinationen ist und jährlich mehr als 30 Millionen Touristen anzieht. Im vergangenen Jahr wurde erstmals die Marke von 40 Millionen Besucher*innen erreicht. Damit sind die Einnahmen der Türkei aus dem Tourismus auf fast 30 Milliarden Dollar gestiegen. Das ist ein Wachstum von rund 23 Prozent gegenüber 2017. Auch der KCDK-E macht in seiner Kampagne darauf aufmerksam, dass der größte Teil der Tourismuseinnahmen der Türkei in den Verteidigungshaushalt fließt. Weiter heißt es in dem Aufruf:

„Mit den Milliarden für ihren Militarismus plündert die Türkei Kurdistan und seine Natur, ganze Landstriche werden aufgrund von Invasionen und Krieg unbelebbar gemacht. Der kurdische Vordenker Abdullah Öcalan, das kurdische Volk sowie alle anderen Völker in der Türkei, Revolutionär*innen, Demokrat*innen, Intellektuelle und Oppositionelle werden einer erschwerten Isolation und faschistischer Repression ausgesetzt.

Den Preis der rassenfanatischen Kriegspolitik, die in Kurdistan seit Jahren auf der Tagesordnung steht, zahlen die Völker der Türkei, die ökonomische Last tragen die Arbeiter*innen, Frauen, Wissenschaftler*innen, Schüler*innen und Studierende. Trotz der tiefen Wirtschaftskrise hat die Türkei einen Großteil ihres jährlichen Budgets für den Krieg ausgegeben, den sie in Kurdistan führt. Das Ergebnis dieser irreversiblen großen ökonomischen Belastung ist eine Krise, die Bombardierung kurdischer Städte, die Abbrennung und Zerstörung der Natur und der Wälder sowie Massaker an Kurdinnen und Kurden.

„Die Türkei ist nicht sicher“

Mit dieser auf die Notwendigkeit des Krieges ausgerichteten Wirtschaftsordnung der faschistischen AKP/MHP-Allianz ist vor Augen, dass die Völker der Türkei und Kurdistans mit jedem Tag ärmer werden und das Land in einen dynastisch beherrschten mafiösen Staat absteigt. Die Familie Erdoğan hat die Macht an sich gerissen und alle Einkommensquellen der Türkei für sich beansprucht. Ihr Umfeld, ihre Verwandtschaft und Belegschaft werden immer reicher, der Krieg ist für sie äußerst lukrativ.

Es liegt auf der Hand, dass das faschistische AKP/MHP-Regime den größten Teil der Ressourcen für Krieg verwendet und somit die Besatzung von Efrîn, die Finanzierung tausender IS-Dschihadisten, die Invasion in Südkurdistan und die Aufstockung des Verteidigungshaushalts (und somit den Kauf des S-400-Raketenabwehrsystems, unbemannter Kampfdrohnen sowie hochentwickelter Kriegssysteme) umsetzt, um ihre barbarischen Absichten voranzutreiben.

Eine der größten Einnahmequellen für die Türkei ist der Tourismus. Eine Vielzahl europäischer Staaten und internationaler Kräfte hat ihre Bürgerinnen und Bürger bereits vor erhöhten Risiken für Türkei-Urlauber*innen gewarnt und Sicherheitshinweise verschärft. Das Land ist nicht sicher, Millionen von Euro, die aus dem Tourismus kommen, werden dafür verwendet, kurdisches Blut fließen zu lassen. Es ist offensichtlich, dass die größte Stütze im rassenfanatischen Krieg des türkischen Staates gegen das kurdische Volk seine wirtschaftlichen Ressourcen sind. Daher ist es eine nationale Pflicht, den Tourismus als wichtigen Einnahmezweig der Türkei zu boykottieren. Aus diesem Anlass haben wir eine umfangreiche Kampagne initiiert, die die türkische Tourismusbranche weltweit umfasst.

„Bewusstsein der europäischen Öffentlichkeit steigern“

Das Bewusstsein der europäischen Öffentlichkeit hinsichtlich des Tourismusboykott sollte gesteigert werden, damit sich die Bevölkerung Europas von Türkei-Reisen distanziert. Dokumente über die Zusammenarbeit des Diktators Erdoğan und Dschihadisten wie denen vom sogenannten ‚Islamischen Staat‘, Al-Nusra und Al-Qaida sollten öffentlich gemacht werden, um den türkischen Staat und seine faschistische AKP/MHP-Allianz als Verantwortliche von Massakern in Europa, dem Mittleren Osten und Kurdistan zu entlarven.

„Stornieren Sie ihren Türkei-Urlaub“

Die Völker Kurdistan, der Türkei und Europas sollten Abstand von Neigungen nehmen, in der Türkei ihren Urlaub zu verbringen. Jeder Cent, der in der Türkei ausgegeben wird, richtet sich in der Form einer Kugel gegen das kurdische Volk. Einen anderen Ort für seinen Urlaub vorzuziehen, ist gerade deshalb die richtige Entscheidung. In dem Bewusstsein, dass die Türkei mit Einnahmen aus dem Tourismus ihre Kriege finanziert, rufen wir dazu auf, von Reiseplänen in das Land abzusehen. Beteiligen Sie sich nicht am Krieg dieser faschistischen Regierung.“

Quelle: https://anfdeutsch.com/aktuelles/aufruf-zum-tourismusboykott-der-tuerkei-12150

KCDK-E ruft zur Boykottkampagne gegen die Türkei auf
Der europaweite kurdische Dachverband KCDK-E ruft zum Boykott türkischer Waren und des Tourismus in der Türkei auf.

Dienstag, 19 Nov 2019, 08:54

„Jeder, der türkische Waren kauft oder Urlaub in der Türkei macht, unterstützt indirekt den Krieg, den die Türkei gegen die Völker in Nordsyrien führt.“ Mit diesen Worten ruft der größte kurdische Dachverband in Europa KCDK-E die Menschen dazu auf, sich an der Boykottkampagne gegen die Türkei zu beteiligen. Der türkische Staat sei wirtschaftlich verwundbar und ein breiter Boykott könne die Finanzierung des Krieges in Kurdistan lahmlegen, erklärt der KCDK-E.

Mit dem Beginn des Angriffskrieges der Türkei in Nordsyrien am 9. Oktober haben Aktivist*innen in Südkurdistan eine Kampagne zum Boykott türkischen Waren initiiert. Die Kampagne breitete sich schnell aus und erfährt viel Unterstützung durch die Zivilbevölkerung Südkurdistans. Auch die Handelskammer der nordsyrischen Großstadt Hesekê schloss sich aufgrund des der türkischen Invasion dem Boykottaufruf an. Sie hat sich für den Stopp des Imports jeglicher Waren aus der Türkei ausgesprochen. In Europa haben Aktivist*innen die Homepage boycott-turkey.net ins Leben gerufen, um die Boykottkampagne in vielfältiger Weise auch nach Europa zu tragen.  

Quelle: https://anfdeutsch.com/kultur/kcdk-e-ruft-zur-boykottkampagne-gegen-die-tuerkei-auf-15515

KON-MED: Lasst uns den Türkei-Boykott ausweiten
Der größte kurdische Dachverband in Deutschland KON-MED ruft dazu auf, den Boykott gegen türkische Waren und den Tourismus in der Türkei auszuweiten.

Montag, 25 Nov 2019, 11:09

Die Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland (KON-MED) hat mit einer schriftlichen Stellungnahme zur breiten Unterstützung der Boykottkampagne gegen die türkische Wirtschaft aufgerufen. Auf diese Weise könne der Macht des AKP-Regimes nicht nur ein empfindlicher Schlag versetzt, sondern auch die Finanzierung des Krieges der Türkei gegen die kurdische Bevölkerung ins Stocken gebracht werden. KON-MED ruft zudem seine Mitglieder und Anhänger*innen dazu auf, nicht in die Türkei zu reisen.

In der Erklärung von KON-MED heißt es unter anderem: „Der Krieg des türkischen Staates gegen die kurdische Bevölkerung dauert unvermindert an. Die Türkei zielt ohne Zweifel auf die Auslöschung der kurdischen Bevölkerung ab und schreckt hierbei auch nicht davor zurück, chemische Waffen einzusetzen. In Südkurdistan breitet sich als Antwort auf den Besatzungskrieg des türkischen Staates eine breit angelegte Boykottkampagne innerhalb der kurdischen Gesellschaft aus. Doch nicht nur die Waren, die der türkische Staat in Kurdistan verkauft, sondern auch ihre Exporte nach Europa und der Tourismussektor finanzieren die Kriegsmaschinerie in Kurdistan. Wir rufen deshalb unsere Bevölkerung und Anhänger*innen in Deutschland dazu auf, türkische Waren und den Tourismus in die Türkei zu boykottieren.

Wir dürfen diese faschistische Ordnung in der Türkei nicht weiter mit unseren Geldern auf den Beinen halten. Das gilt auch für Reisen in die Türkei. Die letzten Wochen haben zudem unter Beweis gestellt, dass der türkische Staatsapparat einreisende Personen vielfach mit willkürlichen Begründungen festgenommen hat. Oft reicht es als Grund aus, dass der oder die Einreisende über eine kurdische Herkunft verfügt oder sich für die Belange der Kurden engagiert. Der Boykott von Reisen in die Türkei muss auch deshalb eine Selbstverständlichkeit für uns sein.

Der Tourismusboykott sollte nicht nur unsere eigene Aufgabe sein. Wir sollten auch unsere Freundinnen und Freunde, unsere Nachbarinnen und Nachbarn davon überzeugen, nicht in die Türkei zu reisen. Lasst uns gemeinsam die Boykott-Kampagne gegen die Türkei stärken und weiter ausweiten.“    

Quelle: https://anfdeutsch.com/aktuelles/kon-med-lasst-uns-den-boykott-ausweiten-15651