Ziviler Ungehorsam und Transformation - Teil III
Was so geschah...

von Anne Seeck

5/6-12

trend
onlinezeitung

UNGEHORSAM! DISOBEDIENCE!
Videodokumentation der internationalen Konferenz zu zivilem Ungehorsam und kollektivem Regelverstoß vom 28.01.2012 bis 29.01.2012 in Dresden
http://www.rosalux.de/documentation/45153
www.ungehorsam-kongress.de

Vergesellschaftung: Eine Broschüre der Interventionistischen Linken (IL) http://fels.nadir.org/multi_files/fels/vergesellschaftung_il-web_1.pdf

Brigitte Heinisch: Dramatische Verhandlung
Die Altenpflegerin zeigte ihren Arbeitgeber(Vivantes) wegen Pflegemissständen an - und wurde dafür gekündigt. „ Es geht um das Recht von Angestellten, Skandale in ihrem Unternehmen öffentlich zu machen ("Whistleblowing"). Und es geht um die Zustände in einem Pflegeheim des landeseigenen Berliner Klinikkonzern Vivantes, der 2004 mehr als 100 alte Menschen mit viel zu wenig Fachkräften alleingelassen haben soll - vor allem nachts...90.000 Euro Abfindung und eine ordentliche Kündigung - nach fünf Stunden Verhandlung bangt nicht nur der Richter Martin Guth, ob Brigitte Heinisch den mühsam errungenen Vergleich annehmen wird. "Warum drohen Sie mir?", hat sie ihm zuvor an den Kopf geworfen. Und später "Was wollen Sie denn?" zu den Rechtsvertretern ihres alten Arbeitgebers hinüberrufen...Sie hat im Sommer 2011 vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Recht bekommen. Denn in der fristlosen Kündigung sahen die Straßburger Richter eine Verletzung der Meinungsfreiheit.“ (aus Süddeutsche Zeitung, 24.5.2012)
http://www.sueddeutsche.de/karriere/whistleblower-prozess-gefeuerte-altenpflegerin-bekommt-abfindung-1.1366171

Solidarität mit Angelika
Auch sie hat die Zustände in der Pflege kritisiert und wurde vom Arbeitgeber gekündigt. Es fand der Prozess zur Kündigungsschutzklage statt. Ein zweiter Termin wurde anberaumt.
http://konietzko.blogsport.de/ 

HARTZ4: ZIVILER UNGEHORSAM MIT RALPH BOES
Ralph Boes strebt an, das in jeder Weise grundgesetzwidrige Sanktionssystem in Hartz IV über eine Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe zu stoppen. Hierzu hat er begonnen, den dafür notwendigen Präzedenzfall zu schaffen, indem er sich selbst offen in die Schusslinie aller Sanktionen stellt
.

"Ab heute widerstehe ich offen jeder staatlichen Zumutung, ein mir unsinnig erscheinendes Arbeitsangebot anzunehmen oder unsinnige, vom Amt mir auferlegte Regeln zu befolgen. Auch die durch die Wirklichkeit längst als illusorisch erwiesene Fixierung auf "Erwerbsarbeit" lehne ich in jeder Weise ab.  Ich beanspruche ein unbedingtes Recht auf ein freies, selbstbestimmtes Leben, welches ich einer von mir selbst gewählten, mir selbst sinnvoll erscheinenden und mir nicht von außen vorgeschriebenen Tätigkeit widmen darf – auch wenn ich durch die wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse gezwungen bin, dafür Hartz IV in Anspruch zu nehmen."
http://www.youtube.com/watch?v=hc-banXWUs4
http://www.grundrechte-brandbrief.de/

Protestcamp am Kotti
Mieter gehen auf die Strasse und bleiben

"Am Samstag, 26.5.2012 um 17:00 haben wir unsere Wohnungen am südlichen Kottbusser Tor, nach einem Strassenfest der Mieterinitiative „Kotti & Co“ auf die Strasse verlängert. Wir protestieren damit gegen die steigenden Mieten im sozialen Wohnungsbau am Kottbusser Tor. Alle Verantwortlichen aus der Landes-Politik und von den Mietervereinen haben in den vergangenen Monaten zum Ausdruck gebracht, dass sie für den sozialen Wohnungsbau nichts tun wollen oder nichts tun können. Dabei fehlt lediglich der politische Wille, hier Mietobergrenzen einzuführen, um die Mieter, die zum Teil seit Jahrzehnten hier wohnen, zu schützen. Die Problematik ist vielen bekannt.
Wir haben uns jetzt zu einem “Protestcamp” entschlossen bis die Landesregierung eine Lösung für den sozialen Wohnungsbau findet.“ (aus der Presseerklärung)
http://kottiundco.wordpress.com/ 

Polizeikessel bei M31
Am 31. März fand eine Demonstration in Frankfurt am Main statt. Es beteiligten sich vor allem das Ums Ganze- Bündnis und die FAU. Die Polizei teilte die Demo und kesselte TeilnehmerInnen ein. Nach einiger Zeit konnte die Demo weitergehen, wurde dann aber endgültig von der Polizei gestoppt und abgebrochen. Die Polizei kesselte am 31. März wahllos Demonstration-TeilnehmerInnen ein und ließ sie teilweise über 9 Stunden auf offener Straße in der Kälte stehen. „Das war eindeutig rechtswidrig. Um die Mindestbedingungen bürgerlicher Rechtsstaatlichkeit durchzusetzen und der Repression entgegen zu treten, werden wir gegen die Einkesselung Klage vor dem Verwaltungsgericht einreichen“, so die Sprecherin des antikapitalistischen Bündnisses. „Die Frankfurter Polizei hat in ihrem Kriminalisierungseifer gegenüber linken Demos nun offenbar endgültig jedes Maß verloren. Die Unschuldsvermutung wird außer Kraft gesetzt und die Opfer eines rechtswidrigen Polizeikessels, darunter unbeteiligte Passantinnen und BewohnerInnen Frankfurts, werden für ein ganzes langes Wochenende mit einem faktischen Stadtverbot belegt. Zeitgleich veröffentlicht die Polizei sogar auf Facebook einfach Fotos von DemoteilnehmerInnen und Passanten und hofft auf willige Denunzianten. Dieses völlig unverhältnismäßige Vorgehen reiht sich nahtlos in die Einsatzstrategie vom 31.März und die nachfolgende, systematische Irreführung der Öffentlichkeit ein“.
http://de.indymedia.org/2012/05/330049.shtml

1. Mai
25 000 TeilnehmerInnen auf der 18 Uhr- Demo in Berlin:
http://de.indymedia.org/2012/05/329354.shtml

Sternmarsch
Am 12. Mai fand in Berlin ein Sternmarsch statt:
http://12mai-berlin.org/

Blockupy vom 16. - 19. Mai 2012 in Frankfurt a. Main
Den Höhepunkt vollbrachte die Stadt Frankfurt, als sie sich selbst abriegelte. Der einzige Bus zur Samstagsdemo aus Berlin wurde an der Stadtgrenze kontrolliert. Die Innenstadt um die EZB war weiträumig abgeperrt. U-und S- Bahnen geschlossen. Das Polizeiaufgebot erschreckend. Von „Demokratie“ konnte in Frankfurt keine Rede sein. 20 000 TeilnehmerInnen waren auf der Demonstration. Wolf Wetzel schreibt: „Selbstverständlich waren alle erleichtert, dass zumindest der Samstag, die Beteiligung an der Demonstration die Erwartungen und Hoffnungen erfüllt hatte. Doch mit dieser Demonstration alles zuzudecken, was in den Tagen davor passiert bzw. nicht passiert ist, leugnet den Kern des Blockupy-Konzeptes. Dabei ging es nicht darum, abermals Zehntausende auf die Straße zu bringen, die abermals in ihrer Freizeit den Kapitalismus kritisierten, um ihm dann wieder voll und ganz zur Verfügung zu stehen. Kern von Blockupy war, selbst dafür zu sorgen, dass das, was man nicht länger hinnehmen will, auch nicht länger (reibungs- und störungslos) geschieht. Und genau dieser notwendige Schritt, aus der Symbolik, aus der Anklage, aus dem Kreislauf von Forderungen und Parolen herauszutreten, gelang nicht. Daran ändert auch der ›glückliche‹ Umstand nichts, dass die Polizei professionell, effizient und schadensrelevant das Bankenviertel weitgehend lahmgelegt hatte...Worum kommen über 20.000 zu einer Demonstration, wenn sie erlaubt ist und gerade einmal 1.000 - 1.500, wenn es verboten ist, den Kapitalfluss zu stören?“
Wolf Wetzel über die Situation in Frankfurt:
http://de.indymedia.org/2012/05/330493.shtml

Eine Bilanz des Streiks bei CFM
Eine Bilanz des 89 Tage langen Streikes der Beschäftigten bei der Charité Facility Management GmbH (CFM) findet sich im Internet. Die CFM ist eine Tochtergesellschaft der Charité, an der auch private Unternehmen beteiligt sind. Die Beschäftigten kämpften für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne.

" Arbeitshetze und Niedriglöhne – die tariffreie Zone CFM

»Vor der Gründung der CFM hatten 2,5 Reinigungskräfte acht Stunden Zeit, um eine Station zu reinigen. Das sind 16 bis 18 Patientenzimmer inklusive Bad und Toilette, die Gänge, Treppen und Behandlungsräume. Heute muss eine einzige Kraft dieses Pensum in nur sechs bis sieben Stunden bewältigen.« (ver.di-Flugblatt)

Die Umfrageaktion der ver.di-Betriebsgruppe zu den Lohn- und Arbeitsbedingungen (abgedruckt im Schwarzbuch über CFM) ergab folgendes Bild: »Innerhalb desselben Tätigkeitsbereiches liegen die Lohnunterschiede immerhin bei bis zu 107 Prozent, so zum Beispiel zwischen 1.450 und 2.200 Euro im RLT (Raum, Luft, Technik), zwischen 1.400 und 2.900 Euro im VT (Versorgung, Technik), zwischen 955 und 1.400 Euro im SET (Sicherheit, Empfang, Telefondienst).

Fast alle Befragten haben Probleme im Rahmen ihrer Arbeit angeführt. Dazu gehören:

- hoher Arbeitsdruck (59 Prozent)
- Personalmangel (75 Prozent)
- MitarbeiterInnen gehen krank zur Arbeit (39 Prozent)
- arbeitsbedingte gesundheitliche Probleme (42,5 Prozent)
- MitarbeiterInnen können ihre Pausen nicht nehmen (16 Prozent)
- Bossing/Mobbing (11,5 Prozent)«

Die niedrige Bezahlung vor allem im Bereich des Sicherheitsdienstes und die Teilzeitbeschäftigung hatten zur Folge, dass zahlreiche KollegInnen von ihrem Lohn nicht leben konnten und zu den Hartz-IV-Aufstockern gehörten. Die Stundenlöhne lagen teilweise erheblich unter den 7,50 Euro, die der damalige rot-rote Senat als Vergaberichtlinie für öffentliche Aufträge beschlossen hatte."

Weitere Infos: http://klassenkampfblock.blogsport.de/2012/03/17/bilanz-ueber-den-streik-bei-cfm/

http://de.indymedia.org/2012/03/326756.shtml

Syriza in Griechenland

Die Koalition der Radikalen Linken (Syriza) fällt in der griechischen Politik derzeit eine Schlüsselrolle zu. Sie wurde bei der Wahl vom 6. Mai mit 17 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft. Die anschließenden Regierungserhandlungen scheiterten an ihrer Weigerung, sich auf eine Koalition mit den bisherigen Regierungsparteien Nea Dimokratia (ND) und PASOK einzulassen.

Bei der Neuwahl, die deshalb am 17. Juni stattfindet, sehen Umfragen Syriza deutlich auf dem ersten Platz. Da die stärkste Partei aufgrund des griechischen Wahlrechts 50 zusätzliche Sitze bekommt, wäre die Bildung einer Regierung ohne Syriza dann kaum mehr möglich.“

http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=13490&Itemid=248
http://www.sozonline.de/2012/06/wer-ist-syriza/
http://www.sozonline.de/2012/06/weimar-in-athen/

Karl- Heinz Roth: griechenland- was tun?

http://www.vsa-verlag.de/uploads/media/www.vsa-verlag.de-roth-griechenland-was-tun.pdf

Verschiedenes

In Berlin waren VertreterInnen des Kooperatiovenverbandes Cecosesola aus Venezuela zu Besuch.
http://de.indymedia.org/2012/05/329717.shtml

Auch in den USA ist es schwierig, Erwerbslose zu organisieren:
http://www.labournet.de/diskussion/gewerkschaft/erfahrung/brown1.html

Erfolgreiches Hearing „NSU, Rassismus und die Stille im Land“

„Initiativen und Prominente wie Kenan Kolat, Stefan Kramer und Romani Rose fordern umfassende Aufklärung aller Hintergründe der NSU-Mordserie und eine unabhängige Beobachtungsstelle

Mehr als 250 Menschen nahmen an dem ersten zivilgesellschaftlichen Hearing zu den Folgen der rassistischen NSU-Mord- und Anschlagsserie unter dem Motto„Schweigen und Verschweigen: NSU, Rassismus und die Stille im Land“ in der Akademie der Künste in Berlin teil. „Die Verletzten des NSU-Nagelbombenattentats in der Kölner Keupstrasse vor fast genau acht Jahren kämpfen noch immer im Alltag mit den Folgen und den Erinnerungen an den rassistischen Mordanschlag,“ sagte Kutlu Yurtseven, Bewohner der Keupstrasse zum Zeitpunkt des NSU-Attentats am 8. Juni 2004 und Sänger der Band „Microphone Mafia“ beim Hearing. Dadurch, dass die Polizei jahrelang gegen Bewohner der Straße ermittelte – u.a. mit fünf verdeckten Ermittlern – sei ein Klima des Misstrauens entstanden, dass die Verletzten und Traumatisierten der dringend benötigten Unterstützung beraubt habe.“

http://buendnis-gegen-das-schweigen.de/

Reader zum Kongress für autonome Politik:

http://de.indymedia.org/2012/05/329569.shtml

Die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage "Kriminalisierung von internationalem linken Aktivismus und Anarchismus durch Europol":
http://www.andrej-hunko.de/start/download/doc_download/223-kriminalisierung-von-internationalem-linken-aktivismus-und-anarchismus-durch-europol

Überwachung für alle:

Martin Sonneborn, "Titanic"-Autor & "Partei"-Chef: Wir wollen schon lange beobachtet werden, um nach der Machtübernahme über eine seriöse Dokumentation unserer Tätigkeit zu verfügen. Deshalb haben wir 2009 eine "Verfassungsfeindliche Plattform" in der PARTEI gegründet. Die erschütternde Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage, wie gefährlich wir sind: Wir seien eine Satire-Partei.

http://www.taz.de/fileadmin/static/pdf/das_formular.pdf
http://www.taz.de/!86520/

Hausbesetzung Weisestr.47 in Berlin- Neukölln:
http://de.indymedia.org/2012/04/328993.shtml

3 ½ Jahre Knast für einen Teppichbrand im Jobcenter:
http://de.indymedia.org/2012/03/326936.shtml

Arbeit im Knast: Kapitalistischer Normalvollzug
http://www.direkteaktion.org/211/kapitalistischer-normalvollzug-im-gefaengnis

Wirtschaftswissenschaftler fordern eine Erneuerung ihrer Wissenschaft
http://www.mem-wirtschaftsethik.de/memorandum-2012/das-memorandum/

Streitgespräch Ziviler Ungehorsam: "Trittbrettfahrer!" – "Formfetischisten!"
http://www.taz.de/!86442/

Ziviler Ungehorsam ist das beste Mittel gegen Burn Out: Pelzig und Priol http://www.youtube.com/watch?v=qyVgPGI7UK8

Broschüre der dgb- Jugend zu zivilem Ungehorsam
http://wuppertaler-initiative.de/images/files/Literaturhinweise/blickpunkt%20zivil%20verdi%20online.pdf

"Der Zapatismus hat viele libertäre Elemente"
http://www.graswurzel.net/369/zapa.shtml 

Deutschunterricht für Asylsuchende: Ehrenamtliche MitarbeiterInnen gesucht

Flüchtlinge und Asylsuchende werden in den Heimen Berlin-Spandau und Berlin-Marzahn kostenlos von der Initiative Deutschunterricht (jetzt: Multitude) unterstützt.

Aus der Initiative Deutschunterricht ist jetzt der eingetragene Verein Multitude geworden:

http://multitude-berlin.de/

4 mal die Woche wird Deutsch in den Asylbewerberheimen Spandau und Marzahn unterrichtet.
Außerdem gibt es viele AGs die sich um die verschiedensten Aufgaben und Freizeitangebote für die Heimbewohner_innen kümmern.
zB: Sport AG, Kunst AG, Kinderclub AG, Kino AG, Frauen AG....

Sonntag, 17.06., 18h, Multitude-Plenum im New York im Bethanien.

Gewaltsamer Tod von André K. in Oschatz –
Bitte um Unterstützung bei der Finanzierung einer würdevollen Ruhestätte

Spendenaufruf des RAA Sachsen e.V. und des Jugend-, Kultur- und Umweltzentrums „E-Werk“ e.V.

In der Nacht zum 27.05. 2011 in Oschatz wurde der wohnungslose André K. von mindestens fünf Tätern so brutal zusammen geschlagen, dass er am 01.06.2011 seinen schweren Verletzungen erlag. Die bisherigen Informationen zum Tathergang und den Tätern lassen befürchten, dass André K. auf Grund seines sozialen Status angegriffen wurde. Wir sprechen den Angehörigen und Freund_innen unser Beileid aus.

Die Familie des Verstorbenen wurde durch die Polizei nicht informiert. Als die  Angehörigen die Todesnachricht erhielten, war Andre K. bereits beerdigt  – wo und wie, darauf konnten sie keinen Einfluss mehr nehmen. Aber die Kosten für das Urnensozialgrab werden ihnen vermutlich von den Behörden in Rechnung gestellt.

Die Familie möchte nun eine würdige Ruhestätte für Andre K. – das würde ihnen auch dabei helfen, das Geschehene zu verarbeiten. Für die Umbettung müssten sie ca. 2000 Euro aufbringen.

RAA Sachsen e.V., das Oschatzer Bündnis für Demokratie, Toleranz & Menschenfreundlichkeit, E-Werk Oschatz sowie das Netzwerk 360° rufen dazu auf, die Familie dabei zu unterstützen. Falls Sie spenden wollen, überweisen Sie den entsprechenden Betrag auf das unten angegebene Konto.

Im Namen der Betroffenen danken wir für jede Spende.

Spendenkonto:
Jugend-, Kultur- und Umweltzentrum e.V.
Konto: 22 000 24 013
BLZ: 860 555 92, Sparkasse Leipzig

Verwendungszweck : Spende Umbettung André K.

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.sachsen-ein-ausgeloeschtes-leben.cc2c12b5-eddb-4623-acda-465cef7db27e.html

Dringende Bitte um Unterstützung bei Wohnungssuche in Berlin für 5-köpfige Familie nach einem schweren rassistischen Angriff in Eisleben (Sachsen-Anhalt)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freund_innen,

seit Anfang Mai unterstützt die Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt die Betroffenen eines massiven rassistischen Angriffs während des "Eisleber Frühlingsfestes" am 29. April 2012. Die zwei befreundeten, palästinensische bzw. kurdische Familien waren kurz nach ihrer Ankunft auf dem Volksfest gegen 18Uhr von einer Gruppe bewaffneter Rechter unter massiven rassistischen Beschimpfungen brutal angegriffen und dabei zum Teil erheblich verletzt worden. Die Angreifer schlugen immer wieder gezielt auf die Köpfe von Betroffenen ein, auch als diese
bereits am Boden lagen. Die zweieinhalb-, sieben- und 12-jährigen Kinder des kurdischen Ehepaars mussten den Angriff hilflos mit ansehen.

Nach dem völlig unerwarteten, rassistischen Angriff ist für die betroffenen Familien nichts mehr so wie zuvor. Neben den andauernden körperlichen Folgen -- u.a. schwere Gesichts- und Kopfverletzungen - sind insbesondere auch die psychischen und sozialen Folgen für die Familienmitglieder massiv. Hinzu kommt, dass alle tatverdächtigen
rechten Schläger wieder auf freiem Fuß sind. Deshalb wollen beide Familien aus Angst schnellstmöglich aus Eisleben wegziehen. Für den geplanten Umzug der fünfköpfigen palästinensischen Familie mit ihren 15-, 18- und 22-jährigen  Kindern bitten wir Sie und Euch um Unterstützung bei der Suche nach einer Vier- bis Fünf-Zimmer-Wohnung in
Berlin. Da die Familie zunächst noch auf Sozialleistungen angewiesen sein wird, sind die geltenden Angemessenheitsgrenzen zu beachten (siehe Aufschlüsselung unten). Bevorzugte Stadtgebiete sind Tempelhof, Steglitz und Friedenau sowie Lichterfelde. Da mit dem Umzug für die beiden jüngeren Kinder auch ein Schulwechsel realisiert werden muss und die Sommerferien in Berlin bereits am 20. Juli 2012 beginnen, bitten wir Sie und Euch um schnellstmögliche Hilfe: Vielleicht kennen Sie und Ihr einen Immobilienmakler oder Hausbesitzer, wisst von einer freien Wohnung oder habt Tipps, an wen wir uns noch wenden könnten? Zudem wäre es super, wenn Sie und Ihr unsere Unterstützungsbitte weiter verbreiten würdet.

Auf
www.mobile-opferberatung.de/monitoring/ finden Sie und Ihr weitere Infos zu dem Angriff und zur Mobilen Opferberatung.

Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt
Platanenstr. 9
06114 Halle
Tel.: 0345 / 2 26 71 00
Fax : 0345 / 2 26 71 01
Funk: 0175 / 1 62 27 12
www.mobile-opferberatung.de


Solidarität kann die Folgen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt nicht ungeschehen machen, aber sie kann entscheidend dazu beitragen, ihre Auswirkungen abzumildern. Jede Spende hilft!

Spendenkonto:
Kontoinhaber: Miteinander e.V.
Konto-Nr.: 53 53 53
BL: 810 205 00
Verwendungszweck: Opferfonds/ ggf. Stichwort zum konkreten Fall

Die Reichen werden immer reicher

Wie ungerecht diese Welt ist, zeigt sich deutlich an der ungleichen Vermögensverteilung. Das gesamte Privatvermögen in Deutschland beträgt 11,5 Billionen Euro. Laut einer Studie der Postbank erben 19% in Westdeutschland mehr als 100 000 Euro, in Ostdeutschland sind das nur 3%. Das DIW hatte 2007 ermittelt, dass 1% der Bevölkerung über 35,8% des Volksvermögens verfügen. Die ärmere Hälfte der Bevölkerung besitzt dagegen nur 1,4% des Gesamtvermögens. Vermögen ballen sich durch Erbschaften.

Während die Staaten der Welt unter immer höheren Schulden leiden, wächst der private Reichtum weiter. Weltweit beträgt das Vermögen 122,8 Billionen US- Dollar, in Deutschland 6,4 Billionen. Allein in den Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China nahm das Vermögen um 18% zu.
(aus Berliner Zeitung vom 1.6.2012)

Bücher:

Nie wieder Kommunismus?

Im Unrast Verlag ist das Buch „Nie wieder Kommunismus?“ erschienen. In einer Textsammlung unterschiedlicher Autoren und Autorinnen wird über die Frage reflektiert, wie ist heute soziale Emanzipation möglich, bei diesem Erbe der Vergangenheit. Das Buchprojekt entstand in der Auseinandersetzung um die Extremismustheorie und versucht einen eigenen Weg gegen undifferenzierte Totalitarismustheorien zu finden. Es geht in der Hauptauseinandersetzung um das Erbe des Stalinismus.
http://de.indymedia.org/2012/03/327103.shtml

Arabischer Frühling im Herbst des Kapitals
»Wenn in Griechenland und Spanien ebenso viele Jugendliche wie in Tunesien und Ägypten vor dem Problem stehen, zur Lohnarbeit verdammt zu sein, aber keine zu finden, kann es sich kaum um eine Folge mangelnder Dynamik aufgrund von etatistischer Verknöcherung und Korruption handeln, sondern scheint der historischen Dynamik der bestehenden Produktionsweise schlechthin zu entspringen.«
aus Analyse und Kritik vom 18.Mai 2012, Abdruck aus
www.kosmoprolet.de

Krisen Proteste
eine Rezension von Peter Nowak

„Warum gibt es in Europa trotz der großen Krise relativ wenig gemeinsamen Widerstand? Ein kürzlich im Verlag Assoziation A erschienenes Buch mit dem Titel »Krisen Proteste« (312 Seiten, 18 Euro) gibt einige Antworten auf diese Frage und zieht eine Zwischenbilanz der Proteste, Aufstände und Streikbewegungen, die es bisher als Reaktion auf die sozialen Verwerfungen gab.“

http://www.neues-deutschland.de/artikel/227787.analyse-der-krisenproteste-in-europa.html

Editorische Hinweise

Den Text erhielten wir vo der Autorin  für diese Ausgabe.