Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 17.04.2014

5/6-2014

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Verurteilt

Letzte Woche erging das neue Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Schichtarbeit. Kann man aus gesundheitlichen Gründen keine Nachtdienste leisten, ist man deswegen nicht arbeitsunfähig. Vielmehr müsse der Arbeitgeber die Arbeit möglichst so organisieren, dass der Betroffene nur tagsüber eingesetzt wird. Die übliche Praxis der Charité, die betroffenen Kollegen von den Stationen zu nehmen und nur noch als Arzthelfer einzusetzen, ist in Zukunft also hinfällig! Zeit wurde es. Denn es ist doch wohl jedem klar, dass Schichtarbeit nicht ewig tragbar ist. Um jedoch dafür zu sorgen, dass das Urteil in Zukunft nicht zu Lasten der „fitteren“ KollegInnen geht, die dann die Lücken füllen müssen, benötigen wir unbedingt mehr Personal auf den Stationen, um ausgewogene Schichtpläne garantieren zu können. Dass bisher das Gegenteil die Praxis ist, ist die Schuld der Personalplanung der Charité, nicht die der älteren KollegInnen!

Der Platzhirsch markiert schon mal sein Revier…

Die neue Optik des Bettenhochhauses in Mitte lässt Schlimmes erahnen. Seit einiger Zeit prangt ein übergroßes VAMED-Logo auf dem Bettenturm. Soll das etwa schon mal die Einstimmung auf die irgendwann bevorstehende Privatisierung der Charité sein? So können wir uns die nächsten zwei Jahre wenigstens an den Anblick gewöhnen. Die Arbeitsbedingungen sind ja auch schon vergleichbar.

(Ausge-) Powered by CFM!

Zu Hause sollen wir ständig das Handy bei uns tragen, damit wir für die Chefs immer erreichbar sind. Da klingelt das Telefon auch gerne mal vorm Weckerklingeln. Doch auf Arbeit sollen nun andere Regeln gelten. In vielen Bereichen des CVKs wurde von der CFM ein Handyverbot ausgesprochen, denn eine Familie, die uns im Bedarfsfall erreichen will, haben wir natürlich nicht.

Wer weiß es?

Früher war doch alles besser, selbst in der Charité. Da durften noch ganze zehn Reinigungskräfte im Röntgengebäude (+Strahlenklinik) des CVKs arbeiten. Doch aus zehn wurden drei KollegInnen, welche natürlich dieselbe Arbeit machen. Und wie oft kommt es vor, nicht nur in der Röntgenabteilung, dass von dem wenigen Personal auch mal ein oder zwei Leute krank werden? Durch die Unfähigkeit der CFM, einen Ersatz zu stellen (anscheinend ausgelöst von der „überraschenden“ Tatsache, dass Menschen krank werden), stehen wir nicht selten alleine vor einem Haufen Arbeit. Warum soll heute die Arbeit von EineR geschafft werden, wo früher noch 10 KollegInnen nötig waren?

 

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"