Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 28. Mai 2014

5/6-2014

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Herzen aus Stein

Wir wissen ja, dass die CFM-Führung für uns Beschäftigte kein Herz hat. Aber dass die Herzen offenbar versteinert sein müssen, das hätten sich die KollegInnen der Betriebstechnik nicht träumen lassen: Kein Wort auf der Bereichsversammlung im CBF zum Todesfall eines noch jungen Kollegen, der jahrelang bei uns arbeitete und unter den KollegInnen sehr beliebt war. Ist ein solches Verhalten etwa das entscheidende Kriterium bei uns, um Chef zu werden?

Wir sind keine Maschinen

Die CFM-Chefs müssen der Überzeugung sein, dass wir eigentlich nur Maschinen sind. In der Steri im Virchow wurde versucht, die Zwischenpausen zu verbieten. Nach kurzer Zeit mussten die Schichtleiter den Chefs jedoch klar machen: „Diese Pausen brauchen die KollegInnen, sonst fallen sie einfach um.“ Und so musste die Maßnahme zurückgenommen werden. Wir hoffen natürlich, dass keinem Chef hierdurch eine Prämie verlorengegangen ist. Da hätten wir irrsinnig Mitleid.

Qualifiziertes Qualitätsmanagement?

Ja ja, die Damen und Herren „Qualitätsprüfer“ sind wieder verstärkt bei der CFM unterwegs. Wer denkt, es würde nicht schon reichen, dass uns unsere eigenen Vorgesetzten ständig überwachen, ob wir unsere Pausen auch zur vorgeschriebenen Zeit nehmen, nicht trödeln und auch alles ordentlich machen, der irrt. Wozu gibt es sonst die frischgebackenen Uniabsolventen, wenn nicht, um uns mit ihrer reichhaltigen Arbeitserfahrung darauf hinzuweisen, wie man es denn richtig macht und welcher Kittel und welches Arbeitsmaterial für welchen Bereich einzusetzen ist?

Eine Frage hätten wir da noch…

Welcher Spaßvogel bei der CFM kam eigentlich auf die glorreiche Idee, feste Zeiten für die Pausen anzusetzen? Oder besser: Warum zu solch unmöglichen Zeiten, in denen man die Pause eh nicht nehmen kann? Aber wahrscheinlich wird einem im Studium eben nicht beigebracht, dass, wenn z. B. ab 15 Uhr auf den Stationen die Teewagen und so weiter vorbereitet werden müssen, es so gut wie unmöglich ist, um 16 Uhr die Pause zu nehmen. Aber hey, das ist nun mal der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Aber uns fragt ja keiner.

 

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"