Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...

Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 28. Mai 2015

5-6/2015

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Von Kollegen für Kollegen...

Abstimmen, jetzt!

Nun wird es ernst. Die Urabstimmung für den Streik zur Durchsetzung einer Mindestbesetzung ist im vollen Gange. Nun können wir der Geschäftsführung zeigen, dass wir es sehr wohl ernst meinen mit der Patientensicherheit und genau dafür handeln und nicht nur darüber reden, wie sie es immer tun! Und Patientensicherheit heißt nun mal: keine Nacht allein, 1:2 für Intensiv und 1:5 für Peripherie. Das sind unsere Forderungen und keiner kann sie erreichen, außer wir selbst!

Wer suchet der findet…?

So schön heißt es in einem alten deutschen Spruch. Doch für die CFM gilt das wohl nicht so recht. Da entlässt sie immer wieder langjährige gute KollegInnen in die Arbeitslosigkeit, weil deren befristete Verträge auslaufen, um dann ein paar Wochen später genau diese Stellen auszuschreiben. Da fragt man sich doch, warum die KollegInnen dann überhaupt gehen mussten. Schlimm genug, dass es oft vorkommt, dass diese Stellen gar nicht besetzt werden. Sie jedoch dann einfach neu auszuschreiben, hat nur den einen Zweck: So viel wie möglich aus den befristeten KollegInnen rauspressen und bloß verhindern, dass sie und das „Stammpersonal“ sich in kollegialer Solidarität miteinander verbinden.

Probleme hausgemacht

Die Charité steht kurz vorm Streik und mal wieder geht das Theater los. Die Geschäftsführung schiebt alle Verantwortung auf die Politik. Die Politik sagt, das kann keiner bezahlen und verweist auf die Krankenkassen und die Krankenkassen jammern wie immer über zu wenig Geld. Das kennen wir nur zu gut. Doch das Geld ist da! Letztens meldete die Presse, dass allein der Pharmakonzern Gilead einen Anstieg des Nettogewinns von 3,1 auf 12,1 Milliarden Dollar verzeichnete. Es ist nun mal ein Teufelskreis, wenn die Krankenhäuser und die Politik alles daran geben, so viel wie möglich zu privatisieren! Allein an dem kleinen Beispiel der Medikamentenforschung macht das deutlich, dass die Konzerne nur zu gerne ihre Vormachtstellung ausnutzen und überteuerte Medikamente auf den Markt schmeißen. Doch das Gejammer der Krankenhausleitungen und der Politik in diesem Zusammenhang ist mehr als heuchlerisch: Genau sie sind es, die diesen Weg maßgeblich vorangetrieben haben und oft genug davon profitieren - so manch neuer Vorstandssitz von ehemaligen Politikern und Krankenhausleitern beweist es. Auf Kosten der Patienten und Beschäftigten!

Hurra, der Tarifvertrag ist da!

„In konstruktiven und fairen Verhandlungsrunden konnte ein… vernünftiges Ergebnis erzielt werden.“ Stop! Nicht der Tarifvertrag für mehr Personal ist gemeint, sondern der Abschluss des Marburger Bundes. Doch - den gönnen wir ihm schon, gerade wo der MB es so eilig hatte, noch vor Fortsetzung des Arbeitskampfes an der Charité abzuschließen. Immerhin 4% mehr Gehalt auf 2 Jahre verteilt und mehr Kohle für erfahrene Fach - und Oberärzte, sowie ein mystisch wirkendes Versprechen für Nicht-Ärzte, auch Gehaltsaufstiegsmöglichkeiten zu erhalten. Wer in der Veröffentlichung nach Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen sucht, kann dies lange tun. Darum fragen wir uns wirklich, was hat an den Verhandlungen eigentlich so lange gedauert?

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"