US-Präsident Trump hat verkündet, dass sich die USA
nicht mehr an
das UN Klimaabkommen halten werden welches 2015 in
Paris
abgeschlossen wurde. Weltweit gibt es scharfe
Proteste von
Regierungen, Umweltverbänden, sowie auch von
Konzernen usw.
Trump begründet seine Politik damit, dass die USA
benachteiligt
würden und viele Arbeitsplätze in den USA durch das
Abkommen
wegfallen würden. So möchte er z.B. den eigentlich
unrentabel
gewordenen Kohlebergbau wieder fördern um für die
Bergleute
Arbeitsplätze zu schaffen. „USA zuerst" ist seine
Devise und
globale Verantwortung wird von ihm strikt
abgelehnt. Zudem
bezweifelt er den Sinn des Abkommens, das weltweit
den
Temperaturanstieg wenigstens verlangsamen soll,
indem die
Freisetzung von CO² und anderer Treibhausgasen
verringert werden
soll.
Der Aufschrei weltweit ist groß und die US
Regierung ist isoliert,
auch in den USA selbst. US Außenminister Tillerson
versucht die
Wogen zu glätten und verweist darauf, dass die USA
eine „großartige
Bilanz" beim Klimaschutz habe.
Gerade beim Klimaschutz zeigt sich jedoch wie
überholt und gestrig
das kapitalistische Wirtschaftssystem ist, mitsamt
den politischen
Strukturen die darauf aufbauen. Eine
Weltinnenpolitik ist nötiger
denn je, weil das Überleben der Menschheit nur noch
global
gesteuert werden kann, und nicht von einzelnen
Regierungen die nur
nationale Interessen verfolgen. Das Weltklima kennt
keine Grenzen
von Staaten und gegen die Klimaerwärmung helfen
keine Mauern.
Das Klimaabkommen von Paris ist vor allem eine
allgemeine
Absichtserklärung den dramatischen Anstieg der
Temperaturen mit all
seinen katastrophalen Folgen wenigstens zu
verlangsamen. Die
Staaten haben sich jeweils dazu verpflichtet einen
Beitrag zu
leisten und zum Beispiel den CO² Ausstoß zu senken.
Die Klimaerwärmung stellt jedoch das
kapitalistische
Wirtschaftssystem mitsamt seiner Gesellschaft und
den politischen
Strukturen in Frage.
Das fängt bereits damit an wie der CO² Ausstoß
eigentlich für jedes
Land allein gemessen und bemessen werden soll. In
den USA sind zum
Beispiel Industriestädte wie Detroit zu
Geisterstädten geworden,
Autoindustrie samt Zulieferer wie die
Stahlindustrie produzieren
viel weniger und damit sinkt der CO² Ausstoß auf
das Land berechnet
natürlich deutlich. Autos und auch Rohstoffe wie
Stahl werden
jedoch verstärkt importiert und global gesehen
ändert sich am CO²
Ausstoß daher wenig. Andererseits gibt es in den
USA neue
Weltkonzerne mit Billionen Umsätzen wie Google,
Microsoft, Facebook
und Finanzkonzerne wie Black Rock die Kapital aus
der ganzen Welt
ansaugen und auch wieder auf der ganzen Welt
profitbringend
investieren, zum Beispiel auch in die Autoindustrie
oder
Stahlindustrie in Asien oder Europa. Man verlagert
die CO²
Freisetzung also lediglich in andere Länder,
umgerechnet je
Einwohner und Verbraucher sinkt der CO² Ausstoß
jedoch nicht.
Ein anderes Beispiel das die Unsinnigkeit der
Bemessung des CO²
Ausstoßes pro Land verdeutlicht wäre Saudi Arabien.
Das Land hat
wenig Industrie und damit wenig CO² Ausstoß, und es
wird auch wenig
geheizt, da das Klima schon warm ist und Strom ist
Dank starker
Sonne beliebig und umweltfreundlich produzierbar.
Also im Prinzip
auf das Land gerechnet eine sehr gute CO² Bilanz.
Aber es gibt sehr
viel Saudisches Kapital das in der Autoindustrie
usw. weltweit
einen bestimmenden Einfluss hat und zum Beispiel
auch den
Elektroantrieb dort ausbremsen kann. Und es gibt
sehr viele reiche
Saudis die 30 Sportwagen von Ferrari, Porsche und
ähnlichen Marken
haben. Viele Länder haben aus verschiedenen Gründen
einen geringen
CO² Ausstoß, weil sie benötigte Güter nicht selbst
produzieren
können. Sei es, weil es an Wasser fehlt, wegen Fachkräftemangel,
Kapitalmangel, Rohstoffmangel oder einfach eine
ungünstige Lage die
hohe Transportkosten verursachen würde.
Andere Länder wie Deutschland, Japan, China usw.
produzieren und
exportieren viel und damit auch verhältnismäßig
viel
klimaschädliche Abgase, weil Güter auch für andere
Länder
mitproduziert werden.
Eine Berechnung des zulässigen CO² und sonstigen
Ausstoßes
klimaschädlicher Gase pro Person anhand des
Verbrauches von Gütern
wäre schon sinnvoller, anstatt je Land und anhand
des
Gesamtausstoßes. Beim Kauf von Gütern könnte so
immer der
Treibhausgasausstoß zu addiert werden bis zum
einheitlichen
persönlichen Limit, was auch die soziale Frage und
letztlich die
Systemfrage positiv beantworten würde.
Trump will jedoch an der sozialen Ungleichheit und
am Nationalstaat
festhalten und vor allem „Arbeit" in den USA
schaffen. Lohnarbeit
bildet jedoch mit Profit und Preis das
kapitalistische
Wirtschaftssystem. Auch in Deutschland und anderen
Ländern wird an
der schädlichen Produktion von
Verbrennungsmotorfahrzeugen z.B.
festgehalten, weil es sonst einen großen Verlust
von
Lohnarbeitsplätzen und Profit gibt und man den
Kapitalismus nicht
ersetzen will. Es ist jedoch nicht möglich diesem
Grundgefüge des
Kapitalismus, nämlich Lohn, Preis und Profit
weitere Pfeiler wie
Umwelt oder Soziales dauerhaft einzufügen und daher
kann es nur
komplett ersetzt werden.
Der einzig wirkliche und beste Klimaschutz beginnt
daher mit einem
bedingungslosen Einkommen für alle und der
radikalen Begrenzung der
Vermögen und Einkommen nach oben. Dadurch wird
niemand mehr auf
Lohn und Profit angewiesen sein und auch nicht auf
nationale und
bürokratische Strukturen. Und wir alle werden
gemeinsam viel mehr
Zeit haben über dieses System und Alternativen
nachzudenken. Die
Menschen werden gemeinsam die benötigten Güter
produzieren und
verteilen können und auch besser und nachhaltig für
eine intakte
Umwelt sorgen können.
Quelle: Zusendung durch den Autor am
4.6.2017
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