Deutsch-chinesische Wirtschaftsbeziehungen
Fakten der ökonomischen Zusammenarbeit

Eine Bereitstellung von Reinhold Schramm

-6/2018

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Im Wortlaut:


»Die Beziehungen zwischen Deutschland und China sind derzeit so intensiv wie nie zuvor. Das gilt insbesondere für die wirtschaftliche Kooperation zwischen den beiden Ländern. Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner Chinas in Europa. Umgekehrt ist China wirtschaftliches Partnerland Nummer eins für Deutschland in Asien. Das bilaterale Handelsvolumen lag 2016 bei knapp 170 Mrd. Euro. Dabei entfielen 76 Mrd. Euro auf deutsche Exporte nach China und knapp 94 Mrd. Euro auf chinesische Exporte nach Deutschland. Damit ist China – noch vor Frankreich und den USA – Deutschlands wichtigster Handelspartner. Die meisten importierten Waren in Deutschland kommen aus dem „Reich der Mitte“.

Der Bestand deutscher Direktinvestitionen in China betrug im Jahr 2015 69,5 Mrd. Euro. Der Bestand der chinesischen Direktinvestitionen hat sich seit 2004 versechsfacht und lag Ende 2015 bei 2,2 Mrd. Euro.

Im Exportsektor war der chinesische Markt u. a. vor allem in den Bereichen Maschinenbau, Kfz und KFZ-Teile, Elektrotechnik sowie Chemie für deutsche Unternehmen von zentraler Bedeutung, bei Investitionen dominierten neben den Sektoren Maschinen- und Anlagenbau vor allem die Chemie- und Automobilbranche. In allen wichtigen Wirtschafts- und Industriebereichen bestehen enge Beziehungen zwischen Deutschland und China. Auch die Kooperation in Wissenschaft und Bildung und hier vor allem bei der Ausbildung von Fachkräften gehört zu den Schwerpunkten der Zusammenarbeit.

Die wirtschaftspolitische Kooperation zwischen Deutschland und China orientiert sich eng an den wirtschaftspolitischen Zielen der chinesischen Regierung, formuliert im 13. Fünfjahresplan (2016-2020).

Der Plan bekräftigt das Ziel einer Verdoppelung der Einkommen und der Wirtschaftsleistung bis 2020 gegenüber 2010 und sieht ein jährliches Wirtschaftswachstum von 6,5% „oder mehr“ vor. Die Wirtschaft soll mit Forschung und Innovation neue Triebkräfte entwickeln. Der Dienstleistungssektor soll wachsen und Überkapazitäten in der Industrie abgebaut werden. Die Regierung verspricht weiter hohe Investitionen in die Infrastruktur und mehr Anstrengungen im Umweltschutz.
 

Im Fokus einer 2015 beschlossenen "Made in China 2025"-Strategie stehen zehn Industrien, unter anderem die Luft- und Raumfahrt, Hochgeschwindigkeitszüge, Elektromobilität und der Ausbau der Stromnetze. Hier will China seine Produktionsanlagen modernisieren und ausländische Technologieimporte durch eigene Innovationen ersetzen. In allen Sektoren ist die deutsche Wirtschaft stark vertreten. Damit stellt die Strategie für die deutsche Wirtschaft eine starke Herausforderung dar, bietet durch ihre Fokussierung auf Automatisierung und Digitalisierung der Industrie aber auch neue Chancen.
 

Das chinesische Wirtschaftswachstum basiert auf dem rasanten Ausbau der Infrastruktur und einem hohen Urbanisierungsgrad. Der „Urbanisierungsplan 2014-2020“ sieht vor, dass bis 2020 mehr als eine Milliarde Menschen in Städten wohnen sollen. Die Zahl der sogenannten Megastädte mit 15 bis 20 oder mehr Einwohnern läge bis dahin dann bei rund einem Dutzend.

Die Wirtschaftsabteilungen der Botschaft und Generalkonsulate verstehen sich als ein „Dienstleistungsunternehmen“. Hauptaufgabe ist die Förderung von Handel und Investitionen zwischen Deutschland und China. Wichtigste „Kunden“ sind die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft. Für beide analysiert die Abteilung die Entwicklung des chinesischen Wirtschafts- und Reformprozesses, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Chancen und Risiken des Marktes. Die Wirtschaftsabteilung kommuniziert in wirtschaftspolitischen Fragen mit der chinesischen Regierung. Sie ist erster Ansprechpartner für die chinesische Regierung in Fragen der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und für die Organisation und Betreuung offizieller Delegationen. Die Wirtschaftsabteilung der Botschaft Peking bearbeitet circa 800 bis 1000 Einzelanfragen aus der Wirtschaft und betreut rund 40 deutsche Delegationen in China pro Jahr. Rund 60 Messen werden pro Jahr mit finanzieller Beteiligung der deutschen Regierung durchgeführt und unterstützt.« Vgl.

Quelle: Auswärtiges Amt. Deutsche Vertretungen in China. Pressereferat. Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Beijing. Deutsch-chinesische Wirtschaftsbeziehungen:

https://china.diplo.de/cn-de/wirtschaft-bilateral/1218264
 

Fakten der ökonomischen Zusammenarbeit:

• Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Handelspartner Chinas in Europa. Umgekehrt ist China wirtschaftliches Partnerland Nummer eins für Deutschland in Asien.

Das bilaterale Handelsvolumen lag 2016 bei knapp 170 Mrd. Euro. Dabei entfielen 76 Mrd. Euro auf deutsche Exporte nach China und knapp 94 Mrd. Euro auf chinesische Exporte nach Deutschland. Damit ist China – noch vor Frankreich und den USA – Deutschlands wichtigster Handelspartner.

• Der Bestand deutscher Direktinvestitionen in China betrug im Jahr 2015 69,5 Mrd. Euro. Der Bestand der chinesischen Direktinvestitionen hat sich seit 2004 versechsfacht und lag Ende 2015 bei 2,2 Mrd. Euro.

• In allen wichtigen Wirtschafts- und Industriebereichen bestehen enge Beziehungen zwischen Deutschland und China. Auch die Kooperation in Wissenschaft und Bildung und hier vor allem bei der Ausbildung von Fachkräften gehört zu den Schwerpunkten der Zusammenarbeit.

• Im Fokus einer 2015 beschlossenen "Made in China 2025"-Strategie stehen zehn Industrien, unter anderem die Luft- und Raumfahrt, Hochgeschwindigkeitszüge, Elektromobilität und der Ausbau der Stromnetze. In allen Sektoren ist die deutsche Wirtschaft stark vertreten.

• Die Wirtschaftsabteilung der Deutschen Botschaft Beijing bearbeitet circa 800 bis 1000 Einzelanfragen aus der Wirtschaft und betreut rund 40 deutsche Delegationen in China pro Jahr. Rund 60 Messen werden pro Jahr mit finanzieller Beteiligung der deutschen Regierung durchgeführt und unterstützt.
 

Vom Autor per Email am 13.05.2018