Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Geschäftsleitung von ZF hat
heute angekündigt, dass bis zum 31. Dezember 2018
die Produktion eingestellt
werden soll. Das ist eine klare Entscheidung, das
ZF-Werk in Gelsenkirchen,
mit über 500 Mitarbeitern über den Jordan gehen zu
lassen. Das kann auch nicht
durch Aussagen, wie
„es
betrifft 340 Mitarbeiter in der Produktion“,
oder
„man könne sich ins ZF- Werk Witten
versetzen lassen“
übertüncht
werden. Die Stilllegung der
Produktion ist faktisch die Stilllegung des Werkes.
Versetzungen nach Witten sind äußerst
fragwürdig, denn in Witten werden zur Zeit
nur befristete Einstellungen durchgeführt und ist
der Abbau von Arbeitsplätzen
im Jahr 2019 in der Diskussion. Das sind alles
Beruhigungspillen der
Geschäftsleitung. Sie hat Angst davor, dass ihr
nicht stillhaltet und den Kampf um jeden
Arbeitsplatz aufnehmt.
In Gelsenkirchen wurden tausende
Arbeitsplätze abgebaut und Werke geschlossen. Der
von SPD und CDU versprochene
Strukturwandel ist vollkommen gescheitert. Wir
haben die höchste
Arbeitslosigkeit und größte Kinderarmut in ganz
NRW. Inzwischen leben hier 40% der Kinder in
armen Familien.
Das
kann nicht so weitergehen!!! Wir brauchen in
Gelsenkirchen die
Arbeitsplätze für unsere Kinder und Jugendlichen.
Sie brauchen eine Zukunft und habensie auch
verdient!
Heute haben viele Kollegen gesagt:
„Das ist eine Sauerei, es ist
richtig, dass man muss
kämpfen muss. Dass es nicht sein kann, dass das
Werk kampflos aufgegeben wird.“
Manche
sprachen auch über Streik. Das ist der
richtige Weg. Denn Streik ist die einzige Sprache,
die die Geschäftsleitung und
der ZF-Konzern versteht. Einige Kollegen sagen
auch, dass das nichts
bringt. Dabei haben wir gerade in Gelsenkirchen und
Bochum die Erfahrung gemacht, dass das
der einzige Weg ist, der etwas bringt. Durch
den Streik bei Flachglas wurde die Schließung des
Werkes verhindert. Ohne den großen Opel
Streik 2004, wäre das Opelwerk schon 10 Jahre
früher zugemacht worden. Und ohne den großen
Bergarbeiterstreik 1997 wären die Zechen
schon längst zu. Auch ihr habt schon
erfolgreiche Kampfaktionen gegen Arbeitsplatzabbau
durchgeführt. Gebt das Werk nicht verloren –
eure Diskussion über Kampfmaßnahmen ist
genau richtig. Und sie müssen so sein, dass
sie den Konzern treffen.
Eigentlich sollten Arbeit und
Auskommen ein selbstverständliches Menschenrecht
für jeden sein. Dazu braucht
es aber eine andere Gesellschaft - den echten
Sozialismus.
Denn
hier im Kapitalismus,
diktieren die Herren von ZF, der RAG usw. ihre
eignen Gesetze. Und die richten sich
nur nach ihren Profiten, nicht nach dem Wohl
der Bevölkerung. Die MLPD ist deshalb der Meinung,
dass es um die Arbeitsplätze geht und um die
Abschaffung der Profitwirtschaft.
Kampf um jeden Arbeitsplatz ist das
Gebot der Stunde.
Ihr steht
nicht allein. Wir und auch
Andere werden an eurer Seite stehen, wenn ihr euch
entschließt den Kampf aufzunehmen. Wir
stellen unser Know-How aus Arbeits-Kämpfen
gerne zur Verfügung. Wir sagen euch zu, die
Solidarität in den Stadtteilen und in
anderen Betriebe zu organisieren.
Kommt zur Montagsdemo, immer montags
um 17.30 Uhr auf der Bahnhofstraße / Preuteplatz.
Diese Schweinereien gehören an die
Öffentlichkeit!
mit solidarischen Grüßen
Christiane Link
Kreisvorsitzende MLPD Gelsenkirchen/Bottrop/Gladbeck
Quelle: Zusendung per Email
am 9.5.2018 |