Der seit Jahren verstärkt laufende Raubzug
des Großkapitals gegen die Masse der Bevölkerung muss
gestoppt werden. Hartz-IV-Betroffene und Rentner, die schon
lange unterhalb des sog. Existenzminimums leben und
Massenentlassungen auf der einen Seite, sowie raffgierige
Manager und Aktionäre mit ihren gekauften Handlangern in der
Politik und den Medien auf der anderen Seite, die sich die
Taschen vollstopfen, während Andere hungern und
verwahrlosen, sind ein gesellschaftlicher Zustand bzw. eine
fortschreitende Entwicklung, die geradezu nach einer Revolte
schreit. |
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Wir sind der Meinung, dass sich die Gesellschaft langsam aber
sicher in ein vorrevolutionäres Stadium hineinentwickelt, dass
von allen Kräften der kommunistischen Opposition aufgegriffen
und aktiv gefördert werden muss.
Jede Organisation und jede Gruppe der kommunistischen Opposition
soll dabei ihren Weg gehen, aber sollte sich bei allen
ideologischen Differenzen als Teil einer Bewegung begreifen.
Nicht umsonst bezeichnete sich sogar die RAF als "Fraktion"
einer Bewegung. Und die Zersplitterung der kommunistischen
Bewegung vor allem in den 80-er Jahren, sollte uns Allen eine
Lehre sein und dazu führen, den Kommunismus als eine
pluralistische Bewegung zu begreifen. Nur so werden wir Erfolg
haben können!
Viele Wege führen nach Rom, sagt man. Zwischen dem Klein-Klein
einer Überzeugungsarbeit, wie sie bspw. die MLPD betreibt und
dem historischen Frontalangriff, den die Rote Armee Fraktion
gestartet hatte, liegt unserer Ansicht nach noch ein weites
Spektrum möglicher Formen des politischen Angriffs. Fantasie ist
gefragt! "Lasst tausend Blumen blühen!" sagte Mao Tse Tung. Und
wir halten es für einen historisch folgenreichen Fehler der KP
in China, diese Kampagne aus Angst vor zuviel Opposition wieder
einzustellen.
Dem nationalen System kapitalistischer Ausbeutung der Armen
durch die Reichen entspricht auf internationaler Ebene genau das
gleiche Prinzip der Ausbeutung der armen Länder durch die
Großkonzerne der G8-Staaten, durch IWF und Weltbank. Jede
Organisation und jede Gruppe der kommunistischen Opposition
denkt daher internationalistisch. Der
aus Profitgier in der sog. "3. Welt" zunehmende Hungertod und
die Aids-Opfer infolge der Kapitalverwertungsinteressen der
Pharmaindustrie, sowie die vielen Hunderttausende Kriegstoter
durch die imperialistischen Kriege um die letzten Ressourcen (s.
Irak) reichen in Anzahl der Opfer und an Grausamkeit an die
Verbrechen des Holocaust heran, auch wenn hierzulande angeblich
wieder einmal keiner etwas dafür kann.
Es
besteht daher ganz direkt eine Pflicht zum Widerstand.
Hinzu kommt, dass wir uns natürlich auch selbst nichts mehr
gefallen lassen wollen. Frei nach Ulrike Meinhof: "Protest ist,
wenn ich sage, das und das gefällt mir nicht. Widerstand ist,
wenn ich dafür sorge, dass es nicht mehr geschehen kann." Wir
lassen uns nicht mehr länger rumschubsen, sonst schubsen wir mal
die da oben rum!
Die Organisation "Rote Aktion" bzw. "Rote Aktion
Saar" befindet sich noch in der Gründungs- bzw. in der
Aufbauphase. Wir brauchen noch mehr Mitglieder und Geld für
bereits geplante Aktionen. Aber wir arbeiten ernsthaft
daran. Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Attentat. Die
Namensverwandschaft mit der "Rote Aktion Berlin" ist rein
zufällig. Unser Konzept bzw. unsere Idee ist ebenfalls absolut
nicht deckungsgleich, auch wenn wir uns ebenfalls als Teil des
kommunistischen Widerstands in der BRD begreifen.
Den Versuch, auf parlamentarischem Wege etwas zu erreichen (wie
es die Intention der Linkspartei ist) halten wir aus zahlreichen
Gründen für sinnlos und historisch mehrfach gescheitert. Bspw.
galten die GRÜNEN zu Anfang der 80er Jahre für viele noch als
Hoffnungsträger linken Gedankenguts und heute stehen sie in der
Mitverantwortung für die systematische Demütigung von Millionen
Hartz-IV-Betroffener und tragen mit ihrer sog.
"Bio-Sprit-Politik" zum weltweiten Anstieg der
Lebensmittelpreise und somit auch für die zunehmenden
Hungerrevolten in den ärmsten Regionen der Welt die
Verantwortung. Gutgemeinte Konzepte des Sozialdemokratismus
(Linkspartei) tragen per se die Korrumpierbarkeit und den Verrat
in sich wie die Wolke den Regen.
Der Weg in eine freie Welt, vor Allem frei von Hunger,
Obdachlosigkeit, Armut und Unterdrückung der Massen, kann nur
auf dem Wege der Revolution erreicht werden. Wir sind davon
überzeugt, dass die historische Entwicklung darauf hinausläuft.
Allerdings nicht von alleine, sondern wir müssen unser Schicksal
in die eigenen Hände nehmen, uns zusammenschliessen und dafür
kämpfen.
Unser Ziel ist es daher, eine Gruppe des Widerstandes nach den
Ideen von Ulrike Meinhof zu organisieren, aber keineswegs nach
einer ähnlichen Strategie wie die Rote Armee Fraktion.
Andererseits interessiert uns die Legalität nur taktisch.
Eine Aktion von uns und unseren Freunden sollte "knallig" sein
und muss vor allem zwei Kriterien erfüllen:
1.) Medienwirksamkeit und eine wirklich eindeutige
Botschaft !
2.) Keine Gewalt, so wie wir sie definieren !
Wie wir den Begriff Gewalt definieren, ist daher von zentraler
Bedeutung.
Wir haben mit großem Interesse die Diskussion der Rote Aktion
Berlin "Die G8 und die Gewaltfrage" vom 15.02.07 gelesen und
diskutiert, kommen aber zu einer etwas anderen Analyse des
Gewaltbegriffs. Wenn man den Begriff Gewalt in Zusammenhang mit
politischen Aktionen diskutiert, ist es eben eine Frage der
dahinter stehenden Semantik. In den Strategiediskussionen von
1968 bis in die 80-er Jahre ging es vor allem um die Frage: Ist
Gewalt gegen Sachen legitim bzw. ist Gewalt gegen Personen
illegitim.
Aus unserer Sicht der Dinge ist es alleine der kapitalistisch
durchseuchten Denkweise unserer Gesellschaft geschuldet, dass
überhaupt ein und das selbe Wort für beide Dinge verwendet wird.
So wie wir Gewalt aus unserer Sichtweise begreifen, gibt es
allenfalls illegale Sachbeschädigung, aber keine Gewalt gegen
Sachen, weil es zutiefst inhuman wäre, tote Gegenstände
sprachlich auf eine Stufe mit Lebewesen zu stellen. Sogar aus
christlicher Sicht wäre es ein feindlicher Akt gegen die
Schöpfung, aber in unserer westlichen Denkweise ist leider das
kapitalistische Sein der bestimmende Faktor des allgemeinen
Bewußtseins. Dieses Phänomen liesse sich anhand zahlreicher
anderer Beispiele (z.B. die "besitzanzeigenden Fürwörter")
erläutern. Aus Zuordnung wird Besitz. Auch der Feminismus hat
uns hinreichend Beispiele der sprachlichen Verseuchung des
öffentlichen Bewußtseins geliefert. Wir besitzen jedoch genug
fortschrittliches Selbstbewußtsein, uns der kapitalistischen
Denkweise zu entziehen und zu widersetzen.
Daher ein Fallbeispiel für UNSERE Sicht der Dinge:
Fall 1.:
Ein Huhn in der Massentierhaltung, dass durch strukturelle
Gewalt dazu verurteilt ist, sein Dasein ohne Tageslicht auf der
anderthalbfachen Fläche eines DIN-A-4-Blattes zu fristen, bis es
die Größe von zwei halben Hähnchen erreicht hat, erlebt legale
Gewalt, weil es ein leidensfähiges Lebewesen ist.
Fall 2.:
Ein frustrierter Hartz-IV-Empfänger, der mit einer Axt in der
ARGE erscheint, um aus Wut einen Computer zu zerhacken, damit er
keine Magengeschwüre bekommt, dekonstruiert lediglich ein von
Menschenhand (bzw. von Roboterhand) geschaffenes Etwas, welches
nicht darunter leidet. (Schlimmstenfalls hat der Sachbearbeiter
einen kleinen Schock, weil ein solches Verhalten bisher eher
untypisch und daher ungewohnt ist in der BRD.)
Dennoch gilt dies als illegale Gewalt, als verurteilungswürdig
und evtl. noch an der Grenze zum Terrorismus.
Aus der von uns dargelegten Sichtweise heraus nehmen wir uns die
Freiheit, den Begriff Gewalt nach unserer progressiven linken
Denkweise und entgegen der kapitalistischen Denkweise
auszulegen. Um jetzt noch mal in diesem Zusammenhang auf den
Kern der von uns postulierten Kriterien für die Legitimität
politischer Aktionen zurückzukommen, bedeutet dies konkret, dass
keine Lebewesen, vor allem Menschen, sowohl bezüglich der
Akteure als auch bezüglich aller sonstigen Anwesenden in
irgendeiner Weise in Ihrem Grundrecht auf Unversehrtheit des
Individuums tangiert werden sollen.
Unser ganzes Sinnen und Trachten fußt geradezu auf dem Ziel der
nachhaltigen Durchsetzung des Art. 1, Abs. 1 des Grundgesetzes,
der Menschenwürde. Aus dieser Motivation heraus sind wir ja
gerade zu Kommunisten geworden! Damit befinden wir uns im
diametralen Gegensatz zum sog. "Realsozialismus". Was uns aber
hier und heute betrifft ist die zunehmend krasse
Ungerechtigkeit in der real existierenden sog. "sozialen
Marktwirtschaft", die für immer mehr Menschen eben keine
Menschenwürde gewährleistet.
Den Aufbau einer kommunistischen Gesellschaft begreifen wir als
eine Ausdehnung des demokratischen Grundgedankens auf den
gesamten Sektor der Ökonomie. Eine wahrhaft demokratische
Politik muss das absolute Sagen haben, und zwar ohne
Manipulation durch die Kräfte des Großkapitals, seiner
Massenmedien und seiner gekauften Handlanger in der Politik. Ein
großes Stück des Weges wäre schon gegeangen, wenn die Art. 14
und 15 des Grundgesetzes bzgl. der Rolle des Eigentums
durchgesetzt wären. Dieses Ziel auf parlamentarischem Wege zu
erreichen (wie es viele Mitglieder der Linkspartei erhoffen)
halten wir jedoch für illusorisch; alleine schon deshalb weil
der Einfluss der kapitalistisch dominierten Massenmedien auf die
sog. "öffentliche Meinung" auf das kapitalistische System einen
ebenso stabilisierenden Einfluss hat wie umgekehrt.
Aufgrund dieser Logik sitzen die wahren Verfassungsfeinde in den
Reihen des Großkapital und der sie stützenden staatstragenden
Parteien und eben nicht in der kommunistischen Opposition. Aber
wer die Macht hat, beansprucht naturgemäß auch die
Deutungshoheit. Wir lassen uns davon aber nicht anstecken.
Echter Kommunismus und echte Demokratie bedingen sich
gegenseitig. Die revolutionäre Perspektive, den Kräften des
internationalen Imperialismus eine Niederlage zu bereiten, kann
und wird niemals ohne oder gar gegen die Mehrheit der
Bevölkerung erreicht werden können. Anderenfalls entstünde (wie
im sog. "Realsozialismus") ein teils faschistoides Gemeinwesen
mit rotem Anstrich.
Es
ist jedoch abzusehen, dass im Verlaufe von zunehmenden Erfolgen
der kommunistischen Opposition eine historische Situation
eintreten wird, in der die revolutionären Kräfte aufgrund
verstärkter Gewaltanwendung der herrschenden Klasse, die ihre
Macht nicht freiwillig abgeben wird, zur Gegengewalt gezwungen
sein wird. Das wird zur Folge haben, dass der Zeitpunkt kommen
wird, an dem sich die kommunistische Opposition aktiv bewaffnen
müssen wird. Diese Form von Gewalt als Notwehr zur Durchsetzung
des Volkswillens halten wir (wie jede Notwehr) für völlig
legitim. Wir sind lediglich davon überzeugt, dass wir dieses
Stadium des Kampfes noch nicht erreicht haben. Sich darauf
vorzubereiten halten wir aber für notwendig und sinnvoll.
Noch ein Wort zur Rote Armee Fraktion: Trotz unseres hohen
Respekts gegenüber der historischen Dimension der RAF halten wir
deren Konzept für falsch, weil für nicht zielführend. Davon
abgesehen sind wir sind gegen die Todesstrafe. Die Auslegung der
RAF im Sinne einer Art Tyrannenmord wegen Verantwortlichkeit für
Millionen Hungertote, Aidsopfer und Tote durch imperialistische
Kriege durch den Würgegriff des internationalen
Finanzkapitalismus ist für uns sehr wohl nachvollziehbar !!!
Dennoch ist diese Strategie falsch, weil sie eben nur Menschen
tötet und gerade NICHT das System gefährdet. (Genausowenig,
wie man die Struktur der Mafia zerstören kann, wenn man die
Führungsriege verhaftet. Das ist leider so.) Man braucht die
Mobilisierung der Masse der Unterdrückten, um dem System den
Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Wir wiederholen es hier noch einmal:
Zwischen dem Klein-Klein langfristiger Überzeugungsarbeit und
dem Konzept der ehemaligen RAF gibt es noch ein weites Feld
möglicher Aktionen.
In
dem Schreiben der RAF zur Einstellung ihres bewaffneten
Befreiungskonzepts heißt es wörtlich:
„Das Befreiungsprojekt der Zukunft kennt viele
Subjekte und eine Vielfalt von Aspekten und Inhalten, was mit
Beliebigkeit nichts zu tun haben muß. Wir brauchen eine neue
Vorstellung, in der die vielleicht unterschiedlichsten
einzelnen oder soziale Gruppen Subjekte sein können, und die
sie trotzdem zusammenbringt. Insofern kann das
Befreiungsprojekt der Zukunft in keinem der alten Konzepte der
BRD-Linken seit '68 - weder in dem der RAF noch in anderen -
gefunden werden.Die Freude, ein umfassendes, ein
antiautoritäres und dennoch verbindlich organisiertes Projekt
der Befreiung aufzubauen, liegt noch unverbraucht und vor
allem noch wenig versucht vor uns. ( ... )“
„( ... ) Wir möchten in diesem Moment unserer
Geschichte alle grüßen und ihnen danken, von denen wir auf dem
Weg der letzten 28 Jahre Solidarität bekommen haben, die uns
in verschiedenster Weise unterstützt haben, und die von ihrer
Grundlage aus mit uns zusammen gekämpft haben. Die RAF hat
entschieden zum Kampf um Befreiung beitragen wollen.Diese
revolutionäre Intervention in diesem Land und in dieser
Geschichte hätte es nie geben können, wenn nicht viele, die
sich nicht selbst in der RAF organisierten, etwas von sich in
diesen Kampf gegeben hätten. Hinter uns allen liegt ein
gemeinsamer Weg. Wir wünschen uns,
daß wir uns alle auf den unbekannten und verschlungenen Pfaden
der Befreiung zusammen mit vielen anderen wiederfinden
Die Revolution sagt: ich war ich bin ich werde
sein.
Rote Armee Fraktion März 1998“
(Ende Zitat Rote Armee Fraktion)
Recht haben sie !
Aus Wut, Zorn und Trauer muss Kraft, Stärke und AKTION werden
!!!
Es ist an der Zeit, dass die Bonzen wieder Respekt vor uns
bekommen !!!
Wer auch denkt, die Zeit ist reif, auf die Legalität zu scheißen
und endlich mehr zu tun, als nur zu demonstrieren und zu
protestieren, der wird den Weg zu uns finden. Da sind wir ganz
zuversichtlich. Und niemand ist gehindert, eigene Ideen zu
entwickeln.
(Dem Verfassungsschutz raten wir von dem Versuch ab, uns zu
finden. Es wird ohnedies niemandem gelingen, uns etwas
nachzuweisen. Legalität ist die beste Tarnung. Wir arbeiten
verdeckt, aber nicht im Untergrund. Wir sind überall und
nirgends.)
Helft bei der Weiterverbreitung unseres Konzepts !
und last not least:
Werdet aktiv und beteiligt Euch !!!
Die
Rote Aktion
versteht sich im Grunde mehr als eine Idee bzw. ein Konzept denn
als eine Organisation.
Organisation ist bei der Planung von Aktionen des
kommunistischen Widerstands in der BRD jedoch unabdingbar. Wir
hier im Saarland haben jetzt damit begonnen mit der Aufbaugruppe
für die
Rote Aktion Saar.
Ob
Rostock, München, Frankfurt, Saarbrücken,
es sind überall dieselben, die uns unterdrücken !
Lasst 1000 Blumen blühen ! Widerstand jetzt !!!
V.i.S.d.P.: Gudrun Logen, Gabelsberger-Str. 40, 66117
Saarbrücken
Editorische
Anmerkungen
Den Text erhielten wir von den AutorInnen
für diese Ausgabe. Wir dokumentieren aus zeitgeschichtlichen
Gründen.
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