Material zum Thema "Schülerknast"

Nürnberg
Schülerdemo gegen Repression

von der SDAJ Franken

7/8-09

trend
onlinezeitung

Am Mittwoch, den 29.7. fand in Nürnberg eine kleine Demo gegen die Repression durch Direktoren und Polizei gegen streikende Schülerinnen und Schüler statt.  Durch den kontinuierlichen Widerstand geht die Zahl der politischen Verweise nach jedem Schulstreik weiter zurück.

Etwa 80 Schülerinnen und Schüler versammelten sich um 15.30h vor dem Weißen Turm in Nürnberg um gegen die ca. 20 – 30 Verweise die an der Steiner Hauptschule, der Veit-Stoß-Realschule, dem Willstätter Gymnasium und der Hans-Böckler-Realschule wegen dem Schulstreik erteilt wurden zu protestieren. Weiterhin wurde auf das brutale Vorgehen des USKs während des Streiks Aufmerksam gemacht. Schülerinnen und Schüler wurden mit Pfefferspray und Schlagstücken angegriffen und verletzt, Schulen und die Unieingänge durch Polizei besetzt . De facto wurden Schülerinnen und Schüler dadurch an der Teilnahme an der Demo gehindert. Schüler wurden festgenommen weil sie angeblich mit wasserabwaschbarer Kreide „Chancengleichheit“ an die Lorenzkirche geschrieben haben sollen.

Die Demo zog bis vor die Lorenzkirche. Unterwegs wurden Hunderte von Flugblättern verteilt und die SDAJ Nürnberg leistete mit einer kleinen Showeinlage einen optischen Beitrag. Ein Direktor zog gefesselte und geknebelte Schülerinnen und Schüler hinter sich her.. Das Anliegen der Schülerinnen und Schüler stieß bei den Passanten auf breiteste Zustimmung.

Immer weniger politische Verweise

Durch den kontinuierlichen Protest, die Unterstützung durch Solierklärungen der IGM und GEW, sowie dem Engagement von Elternbeiräten ist es in Nürnberg so gut wie geschafft ein politisches Streikrecht de facto durchzusetzen.

Gab es nach den zwei großen Schulstreiks gegen den Irakkrieg noch Tausende von Verweise quer durch fast alle Schulen so waren es nach dem Streik gegen Büchergeld und G8 nur noch ein paar Hundert. Beim vorletzten Schulstreik gründete sich dann das „Bündnis für die Legalisierung des Schulstreiks“ und begann den Kampf organisiert zu führen. Innerhalb von 2 Wochen wurden über 1.000 Unterschriften für die Rücknahme der Verweise gesammelt, über Wochen war das Thema im Lokalfernsehen, Radio und Zeitung präsent . Das Ergebnis war damals das Nicht-Aussprechen von bereits angekündigten Verweisen. So dass unterm Strich nur etwa 150 Verweise an 5 Schulen verteilt wurden. 2009 wurden dann nur etwa 20 –30 Verweise erteilt. Die meisten an der Steiner Hauptschule. Bei dieser in der Peripherie liegenden Schule ist von einer Überforderung des Direktorats mit der erstmalig Aufgetretenen Situation des Streiks auszugehen. Den neben den Verweisen wurden auch andere überzogene Maßnahmen erteilt. Die SDAJ antwortete hierauf mit einer Verteilaktion bei der den Schülerinnen und Schülern neben einem Flugblatt auch die „Rote Schulhof CD“ geschenkt wurde. Es konnten 8 Schülerinnen und Schüler für eine weitere politische Arbeit an ihrer Schule gewonnen werden.

Die einzige Direktorin die in Nürnberg, ganz offensichtlich aus einer rechtskonservativen Motivation heraus , kontinuierlich politische Verweise erteilt ist die Chefin des Willstätter-Gymnasiums. Diese Person wird vor und nach den nächsten Bildungsaktionen im kommenden November besonderer Aufmerksamkeiten bedürfen um ihr antidemokratisch-autoritäres Treiben zu stoppen.

Beteiligt euch an den Aktionen im November!
Organisiert den Kampf gegen politische Verweise!

Editorische Anmerkungen

Der Artikel erschien zuerst bei Indymedia am 30.7.2009.