Stufen der gesellschaftlichen Praxis und der sozialen Emanzipation
Von der „natürlichen“ Auseinandersetzung um die Menge unbezahlter Mehrarbeit zur Entwicklung radikaler Bedürfnisse und Praxis

von
Robert Schlosser
02/06

trend
onlinezeitung

Die oft sehr anregenden und produktiven Diskussion auf dem Trend-Kongress, auch das kritische Hinterfragen meiner vorgetragenen Positionen haben mich nicht ruhen lassen und so möchte ich mit den folgenden Ausführungen einen Beitrag zur Weiterführung der Diskussion leisten.

Ausgangsüberlegungen sind:

1.       Der Begriff der sozialen Emanzipation muss mit konkretem Inhalt gefüllt wurden. Weg von den Schlagworten und Phrasen. Soziale Emanzipation meint immer die Befreiung von ganz konkreten Formen und Folgen der Verwertung von Wert und es handelt sich – wie der Begriff aussagt – um einen Prozess, nicht den Status der sozialen Freiheit. Es existiert keine chinesische Mauer zwischen sozialer Reform und sozialer Emanzipation!

2.       Weg von jedem Dogmatismus! Kritische Theorie muss ausgearbeitet werden und zweierlei leisten:
- sie muss sich in der Auseinandersetzung mit anderen Theorien Kraft ihrer Argumente / Plausibilität bewähren
- sie muss uns zu Gesellschaft verändernder Praxis befähigen
Um beiden Ansprüchen genügen zu können, muss die theoretische Kritik konkret werden!
Eine kritische Theorie, die sich nur im wissenschaftlichen Betrieb behaupten will, ist ebenso untauglich, wie eine Theorie, die nur eine bestimmte, vorher festgelegte Praxis legitimieren will und von daher „instrumentalisiert“ ist (Stalin lässt grüßen).

Ich wiederhole hier zunächst noch einmal mein grundlegendes Verständnis des Marxismus, wie ich es auf dem Trend-Kongress vorgetragen habe:

Für mich ist Marx der Darwin der Gesellschaftstheorie. Seine wissenschaftliche Leistung besteht darin, die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft als unbewussten naturgeschichtlichen Prozess verstanden und dargestellt zu haben. Wie es in der Entwicklung der Arten kein "höheres Wesen", kein "intelligent Design" gibt, dass die Artenvielfalt geschaffen hat, so gab und gibt es bisher keine gesellschaftliche Macht, die die gesellschaftliche Entwicklung bewusst steuert.

Mit dem Kapitalverhältnis kommt dieser naturgeschichtliche Prozess so oder so zum Abschluss. Will sagen: Entweder es gelingt der Menschheit die gigantischen, vom Kapital in spontaner gesellschaftlicher Arbeitsteilung entwickelten Produktivkräfte unter ihre Kontrolle zu bringen, die damit verbundene Destruktivität zu bändigen, oder aber die Grundlagen jeder menschlichen Existenz auf diesem Planeten werden durch das Kapitalverhältnis selbst zerstört. Entweder an die Stelle des Kapitals tritt ein moderner Kommunismus, mit einer von Willen und Bewusstheit gelenkten und kontrollierten Produktionsweise, oder aber die Menschheit versinkt in Barbarei und Elend.

Versteht man Marx so, dann gibt es keinen Widerspruch zwischen dem eher weltanschaulichen historischen Materialismus und der wissenschaftlichen Kritik der Politischen Ökonomie, wie ich sowie so davon ausgehe, dass jede Wissenschaft weltanschaulich begründet ist. Die Kritik der Politischen Ökonomie vollendet vielmehr die Philosophie, den historischen Materialismus. 

Die Kritik der Politischen Ökonomie versteht und kritisiert das Kapitalverhältnis als Teil des naturgeschichtlichen Prozesses der menschlichen Gesellschaft. Bei aller nötigen Kritik an der "fundamentalen Wertkritik", kann man ihr nicht das Verdienst abstreiten, das marxsche "automatische Subjekt" für die Debatte wieder entdeckt zu haben. Wenn man bedenkt, wie dominant die Theorien des monopolistischen und staatsmonopolistischen Kapitalismus waren, wie sehr also der Begriff der Macht, der bewussten Einflussnahme und Lenkung von Kapitalisten und Kapitalistengruppen, den Wertbegriff im Verständnis und der Erklärung gesellschaftlicher Prozesse verdrängt hatten, dann ist dieses Verdienst gar nicht so gering einzuschätzen. 

Im Gegensatz dazu führen Negri und Hardt in der Schrift "Das Empire" - wie sie es nennen - die "politische Werttheorie" der traditionellen Monopol- und Imperialismustheorie fort: Ein Machtzentrum steuert die Welt.

Wie der Erfolg von Negri und Hardt beweist, bleibt die Geschichte mit der Macht, als ein einfaches und eingängiges Erklärungsmuster für alle Übel des Kapitalismus, attraktiv.

Aus meiner Sicht muss jede Kritik am Kapitalismus, die nicht Kapital und Wert als der Macht und Politik zugrunde liegendes Produktionsverhältnis entziffert, daraus das ökonomische Bewegungsgesetz der bürgerlichen Gesellschaft als dominanten Sachzwang ableitet und somit die Grenzen von Macht und Politik erkennbar macht, scheitern.

Was nun folgt, wurde geschrieben vor dem Hintergrund des hier skizzierten Verständnisses von Marxismus, meinem Verständnis des Verhältnisses von Kritik der Politischen Ökonomie zur Ontologie (vergl. meine im Trend veröffentlichten Ausführungen anlässlich der Auseinandersetzung mit Postone) und nicht zuletzt meinen Erfahrungen in verschiedenen Betrieben, Tätigkeiten und Berufen, wie ich sie im Referat auf dem Kongress vorgestellt habe.1. Stufe gesellschaftlicher Praxis (Business as usual)

(Die Ausführungen zu diesem Punkt beziehen sich zunächst auf Erfahrungen mit kapitalproduktiver Arbeit. Warum das tägliche Gerangel um die Menge Arbeit, die mensch für seinen Lohn zu liefern hat, auch im weitesten Sinne in Bereichen der nicht kapitalproduktiven Lohnarbeit gilt, muss und kann an dieser Stelle nicht weiter diskutiert werden.)

Zweck der kapitalistischen Produktion ist der Mehrwert, die Aneignung unbezahlter Mehrarbeit. Die Menge der unbezahlten Mehrarbeit und damit die Größe des Mehrwerts hängt ab von

  • der Anzahl der gleichzeitig beschäftigten LohnarbeiterInnen

  • der Länge des Arbeitstages

  • der Intensität und Produktivität der Arbeit.

Die einzelnen Kapitalisten streben zwar nicht bewusst nach Ausdehnung der unbezahlten Mehrarbeit, weil sie gar nicht wissen, was das ist, der Zusammenhang zwischen Arbeit und Profit wird ihnen aber über die Kosten, den Markt, die Zirkulation eingebläut. Sind die Arbeitskosten zu hoch, gehen sie unter. Liefert „die bezahlte Arbeit“ zu wenig Ware, machen sie ebenfalls bankrott. Jedes Unternehmen muss einen Umsatz erzielen, der den „Break-Even-Point“ (Punkt der Kostendeckung) überschreitet. Die Arbeit muss so produktiv und intensiv sein, so lange dauern, dass eine Menge an Waren produziert wird, deren Verkauf - bei entsprechend kalkulierten Preisen - einen Umsatz liefert, der über dem „Break-Even-Point“ liegt. Insoweit haben die Kapitalisten durchaus „Mehrarbeit“ im Auge. Für sie fängt der Profit, oder die Aussicht auf Profit, da an, wo eine Menge an Waren produziert wird, deren Verkauf etwas einbringt, was über die Kostendeckung hinaus geht. Der Druck auf die Lohnabhängigen, zur Lieferung dieser Mehrarbeit, ist enorm. Ich habe es als Schlosser noch zu Zeiten der 35-Stundenwoche erlebt, dass die Leute getrieben wurden, täglich 10 Stunden zu arbeiten und am Samstag obendrauf noch 6. Diese Menge Arbeit und das entsprechende Produkt der Arbeit zu liefern, ist elementare Voraussetzung für den Profit. Der Markt kann diesen Profit nur realisieren, nicht schaffen. Erst die Menge Arbeit, die Menge Ware, dann, wenn alles gut geht, die Menge Geld! Aber ohne die Menge Arbeit und die Menge Ware, gibt es nicht einmal die Aussicht auf die Menge Geld. Die Kapitalisten wissen das sehr wohl, im Unterschied zu manchen marxistischen Theoretikern.

Für den hier interessierenden Zusammenhang werde ich mich exemplarisch konzentrieren auf den Aspekt „Intensität der Arbeit“.

In jedem kapitalistischen Unternehmen wird auf individueller Ebene ein täglicher „Klassenkampf“ um die Menge der unbezahlten Mehrarbeit geführt. Die Lohnabhängigen versuchen den Arbeitstag porös zu halten, und die Kapitalisten, bzw. ihre Offiziere und Unteroffiziere sind bemüht, jede erschlichene oder erstrittene Entlastungspause zu beseitigen. Die Auseinandersetzung findet teils offen, teils versteckt statt. Es ist nicht primär eine Frage des Bewusstseins, ob die Lohnabhängigen als Individuen und kleine Gruppen, diese Auseinandersetzung führen. Sie müssen sie als lebendige, mit Sinnen ausgestattete Lebewesen führen und führen sie. Wer den Arbeitsalltag kennt, kennt diese kleinen Auseinandersetzungen. Wir sind zwar im Ertragen widriger Umstände sehr flexibel, was aber nichts an unserer Natur ändert. Niemand steht ununterbrochen 8 Stunden und mehr ohne darunter zu leiden und ohne zu versuchen, sich zu setzen. Niemand sitzt ununterbrochen 8 Stunden und mehr, ohne darunter zu leiden und zu versuchen, ein paar Schritte zu gehen. Das Streben nach Ausdehnung der unbezahlten Mehrarbeit verlangt aber von den einen 8 Stunden und mehr zu sitzen und von den anderen 8 Stunden und mehr zu stehen. Die einen versuchen sich Entlastung durch gehen zu verschaffen, die anderen durch sitzen. (Befreiung eben von dem sozialen Zwang zum 8stündigen stehen oder sitzen.)

Es gibt viele Arbeiten die nur in sehr unbequemen Positionen ausgeführt werden können, und jeder der dazu bezwungen ist, wird versuchen, sich durch „unproduktive Bewegung“ Entlastung zu verschaffen etc.

Niemand kann überhaupt 8 Stunden und mehr ununterbrochen arbeiten. Das Bestreben der Kapitalisten geht aber dahin, genau einen solchen Zustand zu erzeugen. Die Lohnabhängigen versuchen, einen solchen Zustand zu vermeiden.

Diese Auseinandersetzungen sind Teil des Automatismus der Verwertung von Wert. Es gibt keine Mehrwertproduktion ohne beständige (individuelle) Auseinandersetzung um die Menge der unbezahlten Mehrarbeit. Die Mehrwertproduktion ist nicht einfach nur Arbeit sondern auch permanenter interaktiver, sozialer Prozess.

Die Formen, sich Unterbrechungen der Arbeit zu verschaffen sind vielfältig, Zigarette rauchen, aufs Klo gehen, ein Schwätzchen halten. (Bis kurz vor meiner Einstellung in einem Maschinenbaubetrieb der 80iger Jahre waren die Türen von den Klos entfernt, um Kontrolle und Druck zu erhöhen.) All das ist auch beständige Quelle von Querelen mit den Vorgesetzten.

Ich habe das nie anders erlebt und behaupte, dass Leute, die diese individuelle Elementarform der Klassenauseinandersetzung leugnen oder übersehen, nicht wissen, was kapitalistische Produktion ist. Ich gehe aber noch einen Schritt weiter. Wer in den Versuchen, sich Arbeitspausen zu verschaffen nicht das Streben der Individuen nach Emanzipation von sehr konkreten sozialen Zwängen erkennen kann, der wird nicht verstehen, was soziale Emanzipation wirklich ist und wird diese Emanzipation auch nicht als allgemeines Ziel vermitteln können.

Rauch- und Alkoholverbot am Arbeitsplatz sind sicherlich der Gesundheit förderlich und insofern eine gute Sache. Aber reicht eine solche Betrachtung aus? Das Rauchverbot führt auch dazu, dass die Rauchpausen unterbleiben. Das Alkoholverbot führt dazu, dass die Folgen des Alkoholkonsums (nachlassende Konzentration, die Lust auf Gaudi und blödelnde Geselligkeit bis hin zur Arbeitsunfähigkeit) ausgeschaltet werden. In der Summe führt das alles zu mehr Arbeit und der Ausdehnung unbezahlter Mehrarbeit.

Ferner: In der Summe kosten Verschlafen, Bläuen, Krankfeiern das Kapital eine Menge unbezahlter Mehrarbeit, die es nicht aneignen kann. Auch dies ist Ausdruck der Rebellion unseres Körpers gegen die Zumutungen der kapitalistischen Produktionsweise. Und so selbstverständlich die Versuche der Lohnabhängigen sind, auszuschlafen, einen oder ein paar Tage zu ruhen, so selbstverständlich sind die Versuche des Kapitals, das zu unterbinden, um für ihre Bezahlung der Lohnarbeit mehr Arbeit flüssig zu machen, was dazu führt, dass die Menge der unbezahlten Mehrarbeit sich vergrößert. Ich erlebte es ebenfalls in den 80iger Jahren, dass ein Kapitalist, der „seiner Zeit ein Stück voraus war“, eine Anwesenheitsprämie zahlte, um damit das Lohnfortzahlungsgesetz zu unterlaufen. Ohne starke soziale Bewegung wird das Lohnfortzahlungsgesetz in absehbarer Zeit fallen!

Alle Auseinandersetzungen um die Unerträglichkeit von permanenter Arbeit werden auf die unterschiedlichste Art geführt und führen zu den unterschiedlichsten Resultaten. Das Streben nach Befreiung von den sozialen Zwängen wird gebrochen durch die Verinnerlichung des ökonomischen Sachzwangs auf Seiten der Lohnabhängigen, die Selbstdisziplinierung („Jetzt müssen wir aber wieder ran!“ schließlich hängt die eigene Existenz am Profit des Unternehmens), durch Abmahnungen und Drohung von Seiten der Vorgesetzten und auch durch Erkaufen von Zugeständnissen in der Form von irgendwelchen Erschwerniszulagen. Sobald sich die Kräfteverhältnisse in jedem konkreten Betrieb wie allgemein ändern, strebt das Kapital danach die Erschwerniszulagen zu streichen und die belastenden Umstände für „normal“ zu erklären, mit denen man sich also einfach abfinden müsse. Das Erkaufen der Leidensfähigkeit von Lohnabhängigen ist eine typisch reformistische Variante der „Lösung“ solcher Konflikte und des Unterlaufens des Strebens nach sozialer Emanzipation.

Die angesprochenen Formen der Auseinandersetzung um die Menge der unbezahlten Mehrarbeit lassen sich nicht geradlinig radikalisieren, transformieren in große gesellschaftliche Auseinandersetzungen um die Beseitigung des Lohnsystems. Auf der Ebene des unmittelbaren Produktionsprozesses (Privatarbeit) kann sich keine systematische Kritik des Kapitals entfalten, weil das Kapital ein gesellschaftliches Produktionsverhältnis ist, in der die gesellschaftliche Arbeit in der Form der Privatarbeit verausgabt wird. Die Verinnerlichung des ökonomischen Sachzwangs, der sich ergibt aus der Tatsache, dass die gesellschaftliche Arbeit in der Form der Privatarbeit verausgabt wird, lässt das nicht zu. (Konkurrenz der Unternehmen) Es lassen sich aber kollektive Auseinandersetzung beispielsweise um Pausenregelungen und anderes auf betrieblicher Ebene führen, mit denen es gelingen kann, die Zumutungen der Mehrwertproduktion für die Lohnabhängigen zu lindern und somit ein kleines Stück Befreiung auf Zeit zu erkämpfen.

Die Basis dieser betrieblichen Auseinandersetzung sind trotzdem auch die Basis für große gesellschaftliche Auseinandersetzungen etwa um die Beschränkung des Arbeitstages, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc., wie die relativ elastischen Grenzen unserer sinnlichen Leidensfähigkeit letztlich die Grundlage jedes Strebens nach sozialer Emanzipation sind. Der Kapitalismus entwickelt gleichermaßen unsere Genuss- wie unsere Leidensfähigkeit durch Ausdehnung des Konsums und durch die Tendenz immer mehr Lebenszeit in Arbeitszeit zu verwandeln und diese Arbeitszeit immer lückenloser zu nutzen. Er sorgt auch dafür, das beides, die Genuss- wie die Leidensfähigkeit an die jeweiligen relativen Grenzen stößt. Wird der Genuss begrenzt durch niedrige Löhne oder gar Lohnarbeitslosigkeit, so wird unsere Leidensfähigkeit begrenzt durch unsere physische und psychische Konstitution, die wir als sinnlich begabte Lebewesen nicht abstreifen können. Die menschliche Arbeitskraft ist und bleibt Naturkraft, die nur innerhalb - wenn auch sehr elastischer Grenzen - missbraucht werden kann. Der kapitalistische Produktionsprozess ist organisierter Missbrauch der menschlichen Arbeitskraft zum Zweck der Erzielung eines privaten Profits! In seinem Heißhunger nach Aneignung unbezahlter Mehrarbeit strebt das Kapital beständig danach, die natürlichen Grenzen in denen souverän selbst bestimmte Menschen ihre Arbeitskraft vernünftiger Weise nutzen, zu überschreiten.

Die oben skizzierten alltäglichen Auseinandersetzungen sind Ausdruck einer bestimmten gesellschaftlichen Praxis, des im Großen und Ganzen funktionierenden Kapitals. Alle Bewegungen und Auseinandersetzungen vollziehen sich im Rahmen des Kapitals und berühren nur die Frage der Menge der unbezahlten Mehrarbeit, die das Kapital sich aneignen kann und will. Alle diese Bewegungen beruhen aber auf dem Streben nach sozialer Emanzipation von den Folgen der kapitalistischen Produktionsweise. Sie verlassen diesen Weg immer dann, wenn sie sich die angeblich unvermeidlichen Zumutungen bezahlen lassen. Das ist im Großen und Ganzen der Weg des Reformismus. Die bezahlte Erschwerniszulage ist ein Verzicht auf soziale Emanzipation!

Mir ist bewusst, dass diese erste Stufe des Strebens nach sozialer Befreiung für alle Sozialrevolutionäre auch eine Zumutung bedeutet, weil sich alles in den Grenzen der Verwertung von Wert abspielt, als Gerangel und Kampf um die Menge der unbezahlten Mehrarbeit. Die Gefahren des Abgleitens in Reformismus und Nationalismus sind groß. Auf dieser Grundlage ist das Streben nach sozialer Befreiung noch wesentlich Teil des naturgeschichtlichen Prozesses. Gelingt es den Sozialrevolutionären jedoch nicht, mit einem klaren Programm sozialer Reformen erfolgreich zu intervenieren, dann ist die Dominanz von Reformismus und Nationalismus unvermeidlich. Dann stehen auch die Chancen schlecht, die durch eine veränderte gesellschaftliche Praxis auf die Tagesordnung gesetzte nächste Stufe des Kampfes um soziale Befreiung erfolgreich in Angriff zu nehmen.

Grundsätzlich theoretisch muss aber schon auf dieser Ebene der Betrachtung angemerkt werden: Hinter der Verdinglichungen der Ökonomie liegt ein sehr handfester sozialer Prozess der Arbeit und der Auseinandersetzung. Auch bei der Produktion der einzelnen Ware wird deutlich, dass die Arbeit die Substanz des Wertes ist. Wäre die Arbeit nicht die Substanz des Wertes, also die unbezahlte Arbeit auch nicht Quelle des Profits, würden die von mir angesprochenen Auseinandersetzungen keinen Sinn machen, weil ja die Größe des Profits nichts mit der Arbeit in den einzelnen Betrieben zu tun hätte. Die Arbeit, die eine einzelne Ware schafft, bildet nur nicht unvermittelt Substanz ihres Wertes, sondern vermittelt, nur als durch den erzielten Preis anerkanntes „Atom der gesellschaftlichen Gesamtarbeit“(Marx) und somit als Teil des Gesamtwertes. (Ich werde darauf demnächst in der Auseinandersetzung mit Michael Heinrichs „monetärer Werttheorie“ zurückkommen.)

2. Stufe der gesellschaftlichen Praxis (Versagen des kapitalistischen Privateigentums)

Auch unabhängig von den täglichen Auseinandersetzung um die Menge der unbezahlten Mehrarbeit entwickelt das Kapital eine widersprüchliche Tendenz, die die unbezahlte Mehrarbeit ausdehnt, in dem sie durch technischen Fortschritt die notwendige Arbeit verringert, aber gleichzeitig damit die Menge der Arbeit, die ein Kapital gegebener Größe anwendet, verringert. Dieser Widerspruch produziert den tendenziellen Fall der Profitrate, der dann zum Zusammenbruch der Kapitalakkumulation führt, wenn die relative Abnahme der Mehrwertmasse eine absolute Abnahme umschlägt. Ob es sich dabei um eine Gesetzmäßigkeit oder nur um eine wahrscheinliche Möglichkeit handelt, lasse ich vorerst nach wie vor offen, weil es mir hier nur um die grundsätzlichen Voraussetzungen von sozialer Emanzipation geht.

Als wir 1970 in Bochum die ersten kommunistischen Betriebszeitungen vor den Werkstoren bei Opel und anderen Betrieben verteilten, war ein immer wieder auftauchender Leitgedanke das Resultat des von Marx formulierten allgemeinen Gesetzes der kapitalistischen Akkumulation, wonach der Anhäufung von Reichtum auf dem einen Pol, die Anhäufung von Armut auf dem anderen Pol entspricht und dass das Kapital systematisch Lohnarbeitslosigkeit erzeugt und die industrielle Reservearmee auf immer höherem Niveau konsolidiert wird. In den Zeitungen hieß es platt, dass der Kapitalismus Arbeitslosigkeit und existenzielle Unsicherheit erzeugt. Diese Propaganda musste in den Zeiten der „Vollbeschäftigung“ abstrakt und damit - weil nicht durch Erfahrung/Empirie nachvollziehbar, oder nur für Theoretiker nachvollziehbar - wirkungslos bleiben, die gesellschaftliche Praxis war noch nicht so weit.

Die so genannte Vollbeschäftigung und die Gestaltungen des Sozialstaates nach dem Boom des Korea-Krieges bis zur so genannten Ölkrise 1974/75 waren nicht primär auf einen bestimmten Typus der „politischen Regulation“ des Kapitalverhältnisses zurück zu führen! Entscheidend war die außerordentlich beschleunigte Kapitalakkumulation, basierend auf Niedrigstlöhnen bei einem Überangebot an Arbeitskräften, hoher Arbeitsproduktivität und damit extrem hoher Profitraten. Durch die extrem hohen Profite entstanden Verteilungsspielräume, die vor dem Hintergrund der Systemkonkurrenz vom Reformismus genutzt werden konnten. Sicher sind, bzw. waren, die „sozialen“ Einrichtungen im Kapitalismus Produkt politischer Intervention (von Regulation des Kapitalismus durch die Politik kann nur wirklich nicht ernsthaft die Rede sein!), aber der soziale Reformismus konnte seine Gestaltungskraft nur erreichen vor dem Hintergrund folgender Faktoren:

  • noch vorhandenes Bewusstsein von Klassenkampf bei den „Alten“ (mensch befrage mal einen modernen, neoliberal gewendeten Sozialdemokraten mit ausschließlichen Erfahrungen in der Welt nach 1970)

  • außerordentliche Bedingungen für Kapitalakkumulation durch die sozialen Auswirkungen des politisch-ökonomischen Zusammenbruchs des Weltmarktes (Krise 1929, Depression und Weltkrieg)
  • Systemkonkurrenz mit dem „realen Sozialismus“

Die Bedingungen für diese beschleunigte Kapitalakkumulation waren nicht gesetzt durch die „politische Regulation“, sondern durch den faktischen Zusammenbruch des Weltmarktes nach der Krise 1929, der sich anschließenden Depression und dem daraus hervorgehenden Weltkrieg. Ein Zusammenhang den Paul Mattick in seiner Schrift über Marx und Keynes klar herausgearbeitet hat.

Die Weltwirtschaftskrise von 1974/75 markiert das Ende dieser besonderen Nachkriegsperiode. Seit dieser Zeit produziert die Kapitalakkumulation progressiv all jene „normalen“ Resultate, wie sie Marx als Folge des allgemeinen Gesetzes der Kapitalakkumulation beschrieben hat. Auf der Basis der heutigen organischen Zusammensetzung des Kapitals lassen sich diese Folgen nicht durch „politische Regulation“ und Umverteilung vermeiden. Einem erfolgreichen Reformismus ist der Boden entzogen. (Es sind aber gerade die modernen Sozialreformisten, die eine historisch-neutrale soziale Interventionsmöglichkeit in das Räderwerk des Kapitalismus behaupten.) Der Zusammenbruch des Weltmarktes und der Kapitalakkumulation ließen sich nur durch eine soziale Revolution, die Aufhebung des Kapitalverhältnisses vermeiden. Tatsächlich aber kann eine mögliche soziale Revolution nur einsetzen in Folge eines erneuten Zusammenbruchs des Weltmarktes und der Kapitalakkumulation, der ebenso unvermeidlich, wie in seinen Formen und Folgen unvorhersehbar ist.

Heute sind die Organisationen und Zeitungen weg, aber der Zustand der hohen und steigenden Arbeitslosigkeit, der schroffen Polarisierung zwischen arm und reich ist da! Man kann rückblickend sagen, dass sich alles so entwickelt hat, wie angenommen. Die Theorie ist durch die gesellschaftliche Praxis bestätigt. Die theoretisch formulierten Resultate der Kapitalakkumulation sind praktisch eingetreten. Wir können auf der Basis der Untersuchungen von Rainer Roth („Das Kartenhaus“) feststellen, dass die Kapitalrentabilität in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gesunken ist und dass dies, und die energischen Versuche des Kapitals, die Rentabilität wieder zu verbessern (so genannter „Klassenkampf von oben“), die Ursache für die dramatischen sozialen Veränderungen und die daraus resultierenden Auseinandersetzungen sind. Heute ist der Anteil der Lohneinkommen am gesamtgesellschaftlichen Einkommen in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit Gründung dieses Staates gesunken (relative Verelendung) Wir haben eine dauerhafte hohe Arbeitslosigkeit und sich ausweitende Armut (absolute Verelendung).

Zwar haben wir in den hoch entwickelten kapitalistischen Ländern keine Situation, die sich als Zusammenbruch der Kapitalakkumulation kennzeichnen ließe, aber wir haben unverkennbar eine Tendenz in diese Richtung. (Ausdruck dieser Tendenz sind im weltumspannenden Kapitalverhältnis auch solche verheerenden, von der Börse ausgehenden Krisen, wie vor Jahren in Südostasien, oder der faktische Kollaps einzelner Nationalökonomien der Peripherie, z. B. Argentinien).

Die gesellschaftlichen Praxis wird auch in diesem Punkt die Kritik der Politischen Ökonomie bestätigen aber es wird noch vieler solcher und stärkerer Aktionen wie bei Opel, AEG, Continental etc. bedürfen, damit es sich herumsprechen lässt, dass das Privateigentum an den Produktionsmitteln, das zu beseitigende Grundübel ist. Aber diese Auseinandersetzungen und Kämpfe werden mit eben solcher Sicherheit geführt werden, wie die individuellen Auseinandersetzungen um Verschnaufpausen während der Arbeit! Mögen also Organisationen wie die Gewerkschaften oder auch die MLPD (deren „Sozialismus“ vermutlich damit enden würde, dass ihr Genosse Vorsitzender sagt: „Niemand beabsichtigt eine Mauer zu bauen.“) immerhin um jeden Lohnarbeitsplatz kämpfen und den Leuten Flausen in die Köpfe setzen, es lässt sich was daraus machen, wenn die Lohnabhängigen einmal in Bewegung sind und das kapitalistische Räderwerk anhalten. Das bringt Luft in die Hirne! Die Sozialrevolutionäre brauchen einen langen Atem und dürfen ihre Arbeit nicht auf die Perspektiven einer Generation anlegen, dann wird es sich lohnen und sie werden Erfolg haben!

Der Zusammenbruch der Kapitalakkumulation ist gleichbedeutend mit dem Versagen des Privateigentums. Die Lohnabhängigen werden erst dann zur Abschaffung des kapitalistischen Privateigentums „Bereitschaft zeigen“, wenn das kapitalistische Privateigentum ihre Lohnabhängige Existenz in Frage stellt. Spätestens dann wird klar, dass alle Versprechung auf allgemeine Wohlfahrt auf der Basis des maßlosen Strebens nach individueller Bereicherung Schall und Rauch sind. Das massenhafte „Freisetzen“ von Lohnabhängigen, das Brachliegen der produktiven Ressourcen sind eine neue Qualität der gesellschaftlichen Praxis, in der das Privateigentum sich selbst in Frage stellt und die lohnabhängigen Menschen nur weiter existieren können, wenn sie sich die gegenständlichen Bedingungen ihrer Reproduktion aneignen. Sie werden dazu gezwungen sein, wie sie heute dazu gezwungen sind, sich kleine Pausen zu erschleichen und zu erkämpfen. Die wissenschaftliche Kritik des Privateigentums schlägt um in die praktische Notwendigkeit seiner Beseitigung.

Erst auf dieser Stufe der gesellschaftlichen Praxis wird die Frage einer sozialen Revolution konkret aufgeworfen. Nicht nur für theoretisch denkende Menschen, sondern für alle Menschen, die vom Verkauf ihrer Arbeitskraft gelebt haben. Nur auf dieser Ebene der gesellschaftlichen Praxis und Erfahrung kann das Verlangen nach Beseitigung des Privateigentums, nach gesellschaftlicher Aneignung der Produktionsmittel zu einer massenhaften Forderung werden (muss nicht aber kann!). Das Streben nach sozialer Emanzipation wird so auf eine neue Stufe gehoben. Ging es bisher darum, im funktionierenden kapitalistischen Alltag, sich von Folgen der Mehrwertproduktion zu schützen und von einzelnen Belastungen zu befreien, so geht es jetzt darum, sich von der Mehrwertproduktion selbst zu befreien, und dadurch die Möglichkeit zu erringen, im ersten Schritt nach Beseitigung des Privateigentums, all das dauerhaft zu installieren, wofür man vorher gekämpft hatte, was aber unter den Bedingungen des Kapitals nur teilweise oder gar nicht durchsetzbar war bzw. immer wieder zur Disposition stand, bei den ständigen Versuchen, die unbezahlte Mehrarbeit auszudehnen. 

3. Stufe der gesellschaftlichen Praxis (Gemeineigentum und dauerhaft installierte Reformen)

Nachdem das Privateigentum beseitigt wurde und die wesentlichen sozialen Reformen dauerhaft installiert sind (Selbstverwaltungsorgane, Verkürzung der Arbeitszeit, Beseitigung der Nachtarbeit, wo immer möglich, gleicher allgemeiner Zugang zu Bildung und Ausbildung, etc.) erreicht das Streben nach sozialer Emanzipation wieder eine neue Stufe, entsprechend der neuen gesellschaftlichen Praxis. Jetzt ist die soziale Phantasie nicht mehr gebändigt und gebrochen durch das System der Lohnarbeit, jetzt wird die Gleichgültigkeit gegenüber der konkreten Arbeit aufgehoben weil die Existenz nicht mehr gebunden ist an die maßlose, sich beschleunigende Entwicklung immer neuer Arbeitsprozesse und Produkte (Hauptsache Arbeit und daran gebundenes Lohneinkommen) jetzt wird die Möglichkeit anders zu leben und zu arbeiten handfest, mit der Ausdehnung der Gestaltungsspielräume, der assoziierten Individuen und dem Wegfallen des ökonomischen Sachzwangs.

Anders leben und arbeiten hört auf ein allgemeiner Spruch zu sein, oder ein illusorischer Versuch voller Merkwürdigkeiten von irgendwelchen Sektierern.

Die Menschen werden jetzt überlegen können, welche Produkte und Arbeiten überhaupt nötig und sinnvoll sind und was sie besser sein lassen, um stattdessen vielleicht zu musizieren oder einfach nur spazieren zu gehen, wie sie diese Arbeiten möglichst angenehm gestalten und unter sich verteilen. Sie haben Zeit und Möglichkeit ihre sozialen Beziehungen neu zu organisieren und in Freiheit von ökonomischen Sachzwängen zu gestalten.

Dies alles lässt sich auf Basis der heutigen gesellschaftlichen Praxis wie gesagt nicht zu Ende denken, wenn man sich nicht auf bloße Spekulation und Wolkenkuckucksheime, auf esoterische und andere Spielereien einlassen will.

Soziale Emanzipation heißt heute Kampf um einzelne soziale Reformen, Befreiung von einzelnen Zumutungen und Unerträglichkeiten der Mehrwertproduktion.

Sie wird morgen heißen: Beseitigung des Privateigentums und dauerhafte Installation dieser Reformen.

Und sie wird übermorgen heißen phantasievolle Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens, allseitige Entwicklung der Individuen auf der Basis des Gemeineigentums und der dauerhaften Installation der sozialen Reformen.

 

Die entsprechenden Stufen der Erkenntnis, die durch die gesellschaftliche Praxis bestimmt werden, sind nicht hermetisch gegeneinander verriegelt und folgen nicht schematisch aufeinander. Es existiert ein Nebeneinander und eine wechselseitige Beeinflussung. Die wissenschaftliche Kritik des Kapitals, die Kritik der Politischen Ökonomie liefert heute bereits das Material für weit reichende Forderungen und klare Artikulation des Bedürfnisses nach sozialer Freiheit. Diese wissenschaftliche Erkenntnis ist aber auf der Stufe der gegenwärtigen gesellschaftlichen Praxis des Systems der Lohnarbeit nicht verallgemeinerbar. Sie kann wohl die Entwicklung des allgemeinen gesellschaftlichen Bewusstseins beeinflussen und die gesellschaftliche Entwicklung beschleunigen.

Mit dem absehbaren Ende der naturgeschichtlichen Entwicklung menschlicher Gesellschaft hört auch die Gesetzmäßigkeit, der Automatismus gesellschaftlicher Entwicklung auf. Wir haben es dann nur noch mit Chancen und Möglichkeiten zu tun. Die Entwicklung des „subjektiven Faktors“, der bewussten Entscheidung, entscheidet fast alles. Fast, den mit dem Ende der naturgeschichtlichen Entwicklung menschlicher Gesellschaft hört nicht die Naturgeschichte auf! Die Menschheit bleibt Teil der Natur! Mit der sozialen Befreiung vom Kapitalverhältnis, der radikalen Veränderung der Verhältnisse des Menschen zum Menschen, muss auch das Verhältnis der Menschen zur äußeren Natur korrigiert werden, sonst gibt es keine Perspektive. Hierher gehören alle z. B. von Altvater in seinem neuesten Buch „Das Ende des Kapitalismus, wie wir ihn kennen“ aufgeworfenen Fragen, die zu diskutieren und zu klären sind. Es handelt sich um alle Fragen der stofflichen Reproduktion, des Stoffwechsels zwischen Mensch und Natur, die so zu beantworten sind, dass die Grundlagen der menschlichen Existenz auf diesem Planeten jedenfalls nicht durch die Menschen selbst zerstört werden. Die Voraussetzung dafür ist und bleibt allerdings, das das Wertverhältnis und die Reproduktion des Werts aufhört!

Zu einer Diskussion dieser Fragen fehlen mir momentan die Kenntnisse, weshalb ich hier abbreche.

Was ich zeigen wollte: Es steht nicht alles in unserer Macht. Was wir leisten können, hängt zum einen von der Reife der gesellschaftlichen Entwicklung ab, aber auch von unserer eigenen „Reife“. Was in unserer Macht als Sozialrevolutionäre steht, das sollten wir aber unbedingt tun:

  • uns ein angemessenes Verständnis der allgemeinen Kapitalkritik von Marx aneignen, um mit deren Ergebnissen arbeiten zu können

  • diese Ergebnisse in der Aufarbeitung der Empirie konkret als Entwicklungstendenz nachweisen
  • mit diesen Erkenntnis agitieren

Um das machen zu können, wäre es von Vorteil, wenn alle bestehenden Organisationen sich auflösten, eine Reihe von großen Kongressen durchgeführt würden und mensch schließlich dazu überginge, Schulungszirkel, Untersuchungs- und Agitationsgruppen zu bilden! (Spaß und Utopie muss sein!)

Ich hoffe, dass dieser Diskussionsbeitrag weiteren Anlass gibt, um die auf dem Trend-Kongress andiskutierten Fragen weiter zu verfolgen.

Bochum, den 27.01.06

Editorische Anmerkungen

Der Text setzt auf dem Referat auf, das Robert Schlosser am 21.1.2006 auf dem Veranstaltungswochenende "10 Jahre TREND - Kommunismus. Was sonst." gehalten hat.