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Stolberg
Überraschung im Rat

Ab sofort gibt es eine PDS-"Filiale"
Ehepaar Steudle löst die UBS-Fraktion auf

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Stolberg. "Die UBS-Fraktion legt ihre Arbeit nieder und wird aufgelöst. Stattdessen werden wir als PDS im Stolberger Rat weitermachen." Die Überraschung war perfekt, als Ilona Steudle, Geschäftsführerin der UBS-Fraktion, gestern abend im Stadtrat unter "Anfragen und Mitteilungen" das Ende der "Unabhängigen Bürger Stolbergs" verkündete. Auf Anfrage der Nachrichten erklärte die 52jährige gestern weiter, daß man als "Unabhängige" in Stolberg nicht mehr weiterarbeiten könne: "Seit Helmut Breuer ist der Begriff für viele Leute nur noch negativ besetzt." Das sei ein Grund für die Auflösung der "Unabhängigen Bürger Stolbergs" (UBS) gewesen. Wenn auch die soziale Richtung ihrer Arbeit fortgesetzt werde ("wir stehen zu den Beschlüssen, die wir als UBS gefaßt haben"), so wolle man doch "andere Informationsquellen erschließen" und "etwas Neues aufbauen". Ilona und Karl-Heinz Steudle möchten sich fortan um Themen kümmern wie "Gewalt an Kindern" oder "Drogenkonsum".
Auf Wahlkampf vorbereitet
Der bevorstehende Kommunalwahlkampf ist nach Angaben von Ilona Steudle bereits bestens vorbereitet: "Die Strategie steht."
Von Andreas Schoener und Werner Breuer aus den Stolberger Nachrichten vom 27.1.99

Mit der PDS-Fraktion in Stolberg bei Aachen hat die PDS nun auch im  tiefsten Westen eine Ratsfraktion. Hier in NRW ist die PDS in der   Demokratischen Linken Wülfrath (DLW) in einem Kommunalparlament innerhalb einer Fraktion aus einem Linksbündnis sowie in Heimbach / Kreis Düren (unweit Aachens) durch eine PDS-Fraktion in Kommunalparlamenten wirksam.

Über den Hergang bis zur PDS-Fraktion Stolberg kann gesagt werden, daß die beiden beteiligten Kommunalpolitiker den linksgerichteten Teil der einstigen Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) Stolbergs repräsentieren.

Die UWG hatte sich in den konservativen UWG-Teil um Helmut Breuer und Hans Emonts und den linksgerichteten UWG-Teil um das Ehepaar Steudle gespalten, d.h. die Steudles bildeten alsbald die UBS. Für die Aachener PDS ist es nach dem Übertritt des aktiven grünen  Kommunalpolitikers Ernst Dmytrowski aus Heimbach (Eifel) nicht mehr neu, daß Kommunalparlamentarier anderer politischer Richtungen zu ihr stoßen, Kontakt aufnehmen und die PDS kennenlernen möchten. Die jetzt erfolgte Bildung der PDS-Fraktion in Stolberg bezeugt ein Mal mehr die gewachsene und weiter wachsende Akzeptanz der PDS im Westen Deutschlands.

Öffentlichkeitsarbeit in Form von Infotischen, konkret kommunalpolitischen  Flugblatt- und Infoaktionen sowie thematisch interessanten und viele mitdenkende Menschen ansprechende Podiumsveranstaltungen mit PDS-"Promis" z.B. aus unserer PDS-Bundestagsfraktion zahlen sich aus.

Desweiteren geht es nun natürlich darum, diese ersten Achtungserfolge in  eine dauerhafte parlamentarische Präsenz der PDS in Aachen und Umgebung weiterzuentwickeln. Diese Herausforderung sieht die Aachener PDS durchaus. Und die Aktiven im Kreisverband sind bereits intensiv mit dem Erarbeiten eines kommunalpolitischen Programms für Stadt und Kreis Aachen sowie der Kandidatensuche für die kommende Kommunalwahl und die Erschließung der erforderlichen Finanzmittel beschäftigt. Ein schwieriges Unterfangen für  den mitgliederzahlenmäßig zweitstärksten Kreisverband der PDS in NRW, der dennoch mit seinen 40-50 Mitgliedern unter dem quantitativen Kriterium mal gerade einer nicht kleinen PDS-Basisgruppe im Osten entspricht.

"Wer kämpft, kann verlieren! Wer nicht kämpft, hat schon verloren!"

Dies ist eine Maxime für aktive PDSlerInnen hier vor Ort.

Rote Grüße aus Aachen, von Jens-Torsten Bohlke

Quelle: /CL/GRUPPEN/PDS

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