Bahamas
Bürgerwehr am 1. Mai?
03/02
 
trend
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Die, unserer, evtl. falschen, Meinung nach zivilisationsfaschistoide Bahamas Redaktion ruft zusammen mit anderen mehr oder weniger unverhüllt dazu auf, es am ersten Mai in Kreuzberg richtig krachen zu lassen.

Allerdings nicht zwischen Demonstranten und Polizei, sondern zwischen sog. Antideutschen und jenem Teil der Linken, den die Damen und Herren Kulturbeutelträger als antisemitisch und deutschtümelnd verdächtigen.

"Spätestens seit der Ausrufung der sogenannten Al-Aksa-Intifada im Herbst 2000 und verstärkt seit dem 11.09.2001 fällt auf, daß der Kampf um die "Befreiung der Völker" von was auch immer längst nicht mehr nur Domäne der Linken ist. Ein Blick in Nazi-Netzwerke, etwa dem der "Jungen Nationaldemokraten", beweist, daß die Parole "Palästina - das Volk muß siegen" dort genauso Gemeingut ist wie der Aufruf, gegen den "zionistischen Siedler-Kolonialismus" "gemeinsam" zu kämpfen." schreibt die, der Konstruktion von Zusammenhängen, die keine sind, kundige Bahamas-Redaktion. Nur ein böswilliger Leser wird der Meinung sein, daß die Aufforderung zur Aufgabe der eigenen Position, weil Nazis so tun als hätten sie eine ähnliche, mit Vorsatz und zielgerichtet gestellt wird. Einmal abgesehen davon, daß uns gar keine linke Seite bekannt ist, die diese Positonen so vertreten würde.

Auch die Forderung, am ersten Mai antifaschistische Wachsamkeit in Kreuzberg walten zu lassen, ist sicher aus tiefen Verantwortungsgefühl der Linken gegenüber gewählt. Weshalb auch sollte man sonst den Versuch unternehmen, ebendiese so tief wie möglich zu spalten: Doch nur, weil ganz kleine Restgruppen vom Klassenfeind so schwierig zu treffen sind.

"Was die völkischen Genossen der bankrotten deutschen Linken mit dem palästinensischen Volkssturm eint, was den Islamisten und den deutschen Nazi zur Verbrüderung im Geiste drängt, wie sollte man es anders bezeichnen als das antisemitische und nationalsozialistische Bedürfnis? Wenn also auf einer Demonstration oder während eines ganzen antifaschistischen, ja revolutionären Protesttags  allen Ernstes Antisemiten von der Art des "Solidaritätsbündnisses" mit einem "Palästinablock" antreten sollten, wie sie ankündigen, wäre es angezeigt, einigen sportlichen Ehrgeiz, den man gemeinhin Körtings grünen Horden  widmet, auf einen Feind zu richten, der unter Antikapitalismus nur noch eine Aktionsgemeinschaft zionismusgefährdeter Deutscher fassen will. Das heißt keinesfalls, daß Innensenator Körtings Truppen nicht ebenfalls verschärfte Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Sie waren es schließlich, die es am 16. März - trotz erheblicher, besonders ziviler Präsenz - nicht für angezeigt hielten, die Verbrennung der mit einem Hakenkreuz beschmierten  israelischen Fahne zu unterbinden oder gar die entsprechenden Täter in Gewahrsam zu nehmen.", schreiben die deutschen Schäferhunde aus der Bahamasredaktion. Das sie dabei im Stil stürmerisch in jedem Wortsinn sind, merkt man schnell, wenn man die dargebotene Message auseinander nimmt.
Da werden nicht bestehende Konstrukte zwischen Linken und Nazis bemüht, da wird denunziert und herbeigeschrieben, unterstellt und mit böswilliger Demagogie gearbeitet. Da wird offen zur Schlacht gerufen. Da bietet man sich dem Staat zugleich als Blockwart und als Bürgerwehr an. Aber all das was dort konstruiert wird, ist nicht wirklich: Natürlich gibt es zwischen der Linken und den Nazis keine Gemeinsamkeiten, keine Absprachen und keine konzertierte Aktion. Die gibt es nur in den Köpfen der Bahamas und ihrer Achsenmächte.

Aus gegebenem Anlaß findet am 10.04.2002 im Kaufhaus Kato (im U-Bahnhof Schlesisches Tor) um 19.00 Uhr eine Diskussionsveranstaltung über die zunehmende israelfeindlichen Aggression der deutschen Öffentlichkeit und ihrer Linken statt. Eingeladen sind alle, die diesem europäisch-islamistischen Durchmarsch nicht achselzuckend zusehen wollen. lädt die Bahamas-Redaktion ein. Wer die Bahamas kennt, weiß, daß sie die deutsche Öffentlichkeit, durchaus zu Recht, als deutsch-national einschätzt. Das sie dann davon ausgeht, daß diese deutsch-nationale Öffentlichkeit sich eine eigene Linke hält, bedeutet ja nichts anderes, als die erneute Unterstellung, die Linke sei, in ihrer Mehrheit, nationalistisch.

Lassen wir die Zivilisationsfetischisten allein. Am 10.4. und am Ersten Mai.

Note: Wir möchten in diesem Zusammenhang nochmals auf den Link zu "Gush Shalom" hinweisen. Die Positonen von Gush Shalom entsprechen vollkommen den unseren. Wir lehnen jede Position ab, die die Zerstörung des Staates Israels zum Inhalt hat.
Wir lehnen auch jede Position ab, die insich die Mechanismen zum Hass trägt, der den Antisemitismus, insbesondere in der deutschen Ausprägung, möglich macht. Wir glauben aber, daß gerade in den Positionen der Bahamas u.a., gerade zum sog. "Krieg gegen den Terror" die Tendenz zum eleminatorischen Hass, zum Progrom gelegen sind. Wir glauben, daß es eine faschistische Tendenz gibt, die sich auf "Zivilisation" beruft, statt auf Blut und Boden, und dass es nicht abwegig ist, der Position der Bahamas eine Nähe zu solcher Ideologien zuzuschreiben.

Editorische Anmerkungen:

Der Artikel erschien unmittelbar nach der Veröffentlichung des Bahamas-Flugi  im Nachrichtenforum von INFOPARTISAN. Zu Vervollständigung der Debatte um antideutsche bzw. Bahamas Positionen spiegeln wir von
http://www.redglobe.info/modules.php?name=News&file=article&sid=181