Kommentare zum Zeitgeschehen

Wohnen und wie organisieren?

von  "Onyx13"

04/2019

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Wie soll Solidarität entstehen, wenn in den Köpfen der Menschen die Privatisierung öffentlicher Daseinsvorsorge deutlich macht, was Profitstreben ist. Wenn in Zeiten der Überproduktion von Geld und Einschränkung der Anlagemöglichkeit von Kapital bei der Staatsverschuldung die Investitionen stocken müssen andere Anlagemöglichkeiten fürs Kapital geschaffen werden. Die soziale Ungleichheit ist ein Ergebnis der Ausbeutung, der Preis, der für die Arbeitskraft gezahlt wird, sichert lange nicht mehr die Reproduktion der Arbeitskraft. Wie wird wohl bei der Immobilienmesse gezeigt, dass Wohnen keine Ware ist, gleichzeitig verkauft der Immobilien Händler eine Wohnung? Der Profit ist der einzige Grund weshalb gebaut wird. Das weiß und sieht jeder. Ja, das Allgemeingut wird gerade privatisiert, Moral hält niemand davon ab. Was sind denn „ profitorientierte Wohnungsunternehmen“ im Verhältnis zu Wohnungsunternehmen ohne Profit. Und, welche „gemeinwohlorientierte Lösungen“ sind gemeint?

Die Definitionshoheit wird in der Wohnungsfrage wieder deutlich. Bürgerlicher können Linke kaum Argumentieren. Als Beispiel soll der Artikel Gegen Wohnungsnot und Mietpreistreiberei in dieser Trend-Ausgabe dienen

Es wird Miete als was normales hingenommen, vor allem die an private Ausplünderer. Was anderes kann es bedeuten, wenn von Mietenwahnsinn gesprochen wird, Miete ja aber nett. Nicht dass der Lohn zu niedrig ist, dass der Lohn die Reproduktion nicht mehr sichert. Damit das ganze weg von der Ökonomie und vom Kapital kommt, wird in die Moralkiste gegriffen und werden durchaus übliche Verfahrensweisen des Bürgerlichen Staates aufgezählt. Damit es auch angenommen wird, ist es dann auch „kämpferisch“ wie dagegen vorgegangen sein soll, wofür wurde gekämpft? Was ist es, das über Zurückweisung hinaus gefordert wurde? Nichts. Nur inhaltsleeres Moralisieren. „MARKT MACHT ARMUT – WOHNEN IST MENSCHENRECHT”

Schlichter als solche Sprüche geht es kaum noch, kein Wort darüber wie sich der bürgerliche Staat organisiert, dass Ausbeutung ein Grundrecht ist, dass Eigentum ein Grundrecht ist, diese Rechte des Grundgesetzes werden vom Staat durchgesetzt und geschützt. „Die soziale Ungleichheit der Wohn- und Lebensverhältnisse“ ist nicht die Vermarktung der Grundbedürfnisse.

Und… Wohnen ist eine Ware im Kapitalismus. Immer noch ist nicht klar, gegen was sich widersetzt werden soll, vor allem wenn sich doch bewegt werden soll. Besteht denn nicht die Möglichkeit zu definieren, was die Flugblattschreiber wollen. Könnte Genossenschaftlicher Wohnungsbau nicht eine Möglichkeit sein? Genosse ist der der Miete zahlt. Die die Miete zahlen verwalten die Wohnungen auch und entscheidend über den Verbleib der Mieteinnahmen? Wo nötig das Leute „hauptamtlich“ arbeiten, darf der Durchschnittslohn eines Facharbeiters nicht überstiegen werden. Gemeinnützigkeit. Jederzeitige Rechenschaftspflicht. Das ist lebende Demokratie und nicht alle vier Jahre ein Kreuz.

Wenn es der FDP möglich ist, Hotels eine Milliarde Euro zu verschaffen, jedes Jahr, die auch nicht zurückfließen, muss doch die Möglichkeit bestehen, das auch für den genossenschaftlichen Bau von Wohnungen zu erreichen. Dann ist die Durchschnittsmiete nach Rücklage zur freien Schaffung von Sozialräume oder Wohnungen frei. Das kann diskutiert werden und wo sich Mieter zusammenschließen, kann Hilfe geleistet werden. Das würde die Menschen zusammenschweißen, Langfristig wird es keine Miete mehr geben und ausreichenden Wohnraum.  

Editorischer Hinweis

Wir erhielten den Artikel von "Linkes Oldenburg" zur Zweitveröffentlichung verbunden mit dem Hinweis auf einen weiteren Artikel des Autors:

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