Der Lohnarbeiter als
Verkäufer und als Naturkraft |
Zur Theorie des bürgerlichen Individuums
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Wir
haben oben wiederholt den Begriff der "Masse' benutzt und zwar
jeweils im Zusammenhang von Kauf und Verkauf bzw. von Angebot und
Nachfrage. Marx bezeichnet die Gruppen der Käufer und Verkäufer
als Einheiten von "Aggregatkräften" und den einzelnen darin als
"Atom der Masse". Damit ist nicht weniger gesagt, als daß es der
Kapitalismus selbst ist (und dies jenseits historischer Einflüsse,
jenseits des Begriffs des Staatsbürgers etc.), der an der Oberfläche
der bürgerlichen Gesellschaft "Gruppen" herstellt, die sozusagen
"quer" zu allen Klassenstrukturen liegen, bzw. die diese
Klassenstrukturen "überlagern"; sie der bewußten Betrachtung
entziehen. Als Bestimmungsgründe für die Bewegung der Gruppen der
Nachfrager und der Anbieter hat Marx das Grundgesetz der Konkurrenz,
d.h. die Differenz zwischen Wert und Kostpreis der
Waren angegeben. Dieses Grundgesetz
reguliert, vermittels der Profitrate, die Verteilung der Kapitale
auf die einzelnen Branchen, somit gewissermaßen auch die
gesellschaftliche Arbeitsteilung und die Verteilung der
Gesamtarbeitszeit der Gesellschaft. Aus der Gliederung des
Gesamtproduktionsprozesses ergibt sich die durch die Produzenten
gebildete Nachfrage und aus dem relativen Kräfteverhältnis zwischen
den "drei großen Klassen" ergibt sich durch Verteilung des
Gesamteinkommens der Gesellschaft, die von den Reve-nuen Lohn,
Profit (Unternehmergewinn,
Zins) und
Grundrente gebildete Konsumentennachfrage.
Diese
durch Produzenten und Konsumenten gebildeten Nachfragekräfte
- die staatliche Endnachfrage existiert hier noch nicht - basieren
als Verteilungsverhältnis wiederum auf der erwähnten Gliederung
der Produktion, aus der sich
dann die Angebotsstruktur ergibt.
Was
hier als Zirkel erscheinen mag und sich ja tatsächlich als
Re-Produktionspro-zeß kreislaufförmig
darstellt, hat natürlich seinen Anfang und der liegt in der
Geschichte. Historisch sind z.B. das Niveau der Bedürfnisse,
die vorgefundene Teilung der Arbeit, die vorkapitalistische
Technologie etc. Auch sind die Anteile der Klassen
am gesellschaftlichen Reichtum
(ihre effektive Marktnachfrage und ihre freie Zeit) nie
endgültig und nicht allein von der Aktion der Kapitale aufeinander
abhängig, sondern werden von den gesellschaftlichen
Auseinandersetzungen im Rahmen der objektiven Zusammenhänge
bestimmt. Betrachten wir nun den Personenkreis, der sich aus der
Perspektive des kapitalistischen Arbeitsprozesses als Arbe/ter-Klas-se,
d.h. als Naturkraft der Produktion darstellt, aus der
Perspektive der Zirkulation -und dies ist zunächst auch die
Perspektive der Beteiligten -, so müssen wir sie als Lohnarbeiter,
d.h. als Verkäufer der Ware Arbeitskraft ansprechen. Als Verkäufer
sind sie Teil einer Einheit von Aggregatkräften und es macht dabei
keinen Unterschied, daß sie Arbeitskraft statt Maschinen oder
Lebensmittel verkaufen. Der Verkäufer von Arbeitskraft erscheint -
wie jeder andere Verkäufer auch - nicht als
Individuum einer Klasse, sondern als das einer Masse von
Warenbesitzern. Als Besitzer von Waren treten sich die Individuen
gegenüber und stehen dabei in keinem anderen
Abhängigkeitsverhältnis als dem sich aus der Zirkulation selbst
ergebenden. Daß dies auch für ansonsten besitzlose Arbeitskräfte
gilt; ist gegenüber früheren Epochen neu.
Erst mit der bürgerlichen Gesellschaft existieren
Individuen, die in keiner anderen
Beziehung zu den
Produktionsmitteln stehen
als durch den Verkauf ihrer Arbeitskraft an das Kapital. Erstmals
gibt es hier keinen
politischen,
patriarchalischen oder religiösen
Zwang. Dem Lohnarbeiter ist es völlig
freigestellt, ob und an wen er sein Arbeitsvermögen
veräußert. Was ihn in die Fabrik
treibt, ist seine
Eigentumslosigkeit, die er
sich aber als
Verpflichtung gegenüber
seiner
Familie oder als Bedürfnis an bestimmten
Waren usw. übersetzt. Zwischen Verkäufer
und Käufer herrscht das reine Geldverhältnis
und soweit es dennoch ein Verhältnis
von Herrschaft und Knechtschaft
gibt, entspringt dies "dem bestimmten Inhalt
des Verkaufs" und
"nicht aus einer ihm vorausgesetzten Unterordnung". In
der Produktion entscheidet der Kapitalist (heute im Rahmen des
Arbeitsrechtes etc.) darüber, was er mit dem angehäuften
Gebrauchswert der Arbeitskraft macht und dort gibt es auch
ein "neues Verhältnis der
Über- und Unterordnung,
das auch
politische etc. Ausdrücke seiner selbst produziert." Im
Zirkulationsbereich jedoch ist der Arbeiter Besitzer und
Herr seines Arbeitsvermögens,
er verfügt über sie in eigener Initiative
entsprechend seinen eigenen Bedürfnissen. Der sachliche Zwang, wie
er etwa von der vorgegebenen Arbeitsteilung ausgeht, erscheint ihm
als Material seiner individuellen Pläne, Neigungen, Anlagen
etc. Sein besonderes Verhältnis zu einer besonderen
Arbeit scheint nicht gesellschaftlich determiniert, sondern in sein
Belieben gestellt zu sein. Gleichheit und Freiheit sind im
Austauschakt prinzipiell respektiert und dies ist nicht nur
Ideologie, sondern "realer Schein", d.h. es handelt sich um
real-wirksame soziale Beziehungen, die von etwas
anderem, unerkanntem und insofern unfreimachendem
etabliert wurden. "Das Bewußtsein (oder vielmehr die
Vorstellung) der freien Selbstbestimmung, der Freiheit, macht
den einen"- den modernen Lohnarbeiter - "zu einem viel besseren
Arbeiter als den anderen" - den Sklaven -, stärkt vor allem sein "feeling
of responsibility". Zudem ist es dem einzelnen Arbeiter
möglich, seinen Lohn in gewissem Umfang innerhalb einer Branche
oder durch Branchenwechsel "je nach Arbeitsamkeit, Geschick, Kraft
etc." zu variieren und er kann sich "durch Energie, Talente etc. in
höhere Arbeitssphären ... aufschwingen". Dadurch ensteht ein
weiterer Spielraum für seine Individualität. Die hier angeführten
Marx-Zitate und auch die meisten der nachfolgenden entstammen den
"Resultaten", den "Grundrissen" und z. T. auch den 'Theorien über
den Mehrwert" (sogen. "Vierter Band" des "Kapital"), alles Schriften
also, die Marx im direkten Zusammenhang mit dem "Kapital" schrieb.
Auf diesen Umstand wird hier verwiesen, weil ja u.a. belegt werden
soll, daß Marx Planung dahin ging, die theoretische Analyse bis zu
den
Hauptmerkmalen des bürgerlichen Individuums
voranzutreiben. Wie sich noch zeigen wird, verfolgte Marx damit ein
Forschungsprogramm, das ihm mindestens schon 20 Jahre vor
Veröffentlichung des "Kapital" vorschwebte. Ohne Kenntnis dieses
Arbeitsvorhabens und auch ohne Berücksichtigung des davon - über
das "Kapital" hinaus - Geleisteten, kann man auf jeden Fall der
Marx'sehen Theorie nicht gerecht werden. Die oben gegebene
Darstellung des Lohnarbeiters als unabhängiges Privatindividuum,
das nur seinen eigenen Bedürfnissen folgt, ist ein integraler
Bestandteil der Marx'sehen Theorie und deckt sich keineswegs mit
den landläufigen Vorstellungen, in denen Marx als realitätsblinder
Propagandist einer (angeblich)
nur in seiner Phantasie existierenden Arbeiterklasse
vorkommt. Marx hat die Existenz von Klassenverhältnissen und
Klassenstrukturen nachgewiesen, aber er war nicht der Auffassung,
daß diese überall deutlich zutage treten würden. Die Frage ist, ob
die Klas-senstrukturiertheit der bürgerlichen Gesellschaft
überhaupt noch irgendwo sichtbar bzw. erfahrbar ist oder ob sie
ausschließlich durch theoretisches Denken erkannt werden kann?
Die
Momente bürgerlicher
Individualität und der Begriff der
Charaktermaske
Um
diese Frage beantworten zu können, müssen wir dem freien Verkäufer
der Ware Arbeitskraft dorthin folgen, wo sein Arbeitsvermögen von
dem Käufer angewendet wird, in die Produktion. Wenn der Arbeiter
in den Arbeitsprozeß eintritt, hat er sich bereits
verkauft (selbst wenn er den Lohn erst am Ende des Monats erhält)
und seine Arbeitskraft gehört ihm nicht mehr; er kontrolliert
nicht mehr seine eigene Arbeit. "Sobald seine Arbeit
wirklich beginnt, hat sie bereits aufgehört, ihm zu gehören, kann
also nicht mehr von ihm verkauft werden. Die Arbeit ist die Substanz
und das immanente Maß der Werte, aber sie selbst hat keinen Wert."
Marx hat in Kritik an Ricardo gezeigt, daß es die Abwesenheit des
Begriffs "Arbeitskraft" war, die die ökonomischen
Klassiker daran hinderte, das Kapital
als ein gesellschaftliches Verhältnis zu erkennen.
Die Herrschaft des Kapitals im Arbeitsprozeß hat eine permanente
Umwälzung der Produktions-Techniken zur Folge, steigert so die
Produktivität des Arbeiters,
bringt eine wachsende Zahl von Arbeitern zusammen und legt
damit zugleich die Grundlage für kollektive Gegenwehr hinsichtlich
der Ausbeutungsbedingungen und hinsichtlich des
Verkaufspreises der Lohnarbeit. Sofern diese Gegenwehr die
Bedingungen der Vernutzung des Arbeitsvermögens betrifft, liegt
sie jenseits des
Marktgeschehens,
denn der Verkauf der Arbeitskraft
ist längst abgeschlossen. In dieser Auseinandersetzung ist
der Arbeiter nicht Teil der Masse der Verkäufer, sondern Teil der
Klasse der dem Kapital untergeordneten und zu ihnen im Gegensatz
stehenden
Arbeiter,
d.h. kooperierendes Glied
eines
werktätigen Organismus, besondere Existenzweise
des Kapitals.
Zielt
die kollektive Gegenwehr auf eine Verbesserung des relativen
Arbeitslohnes, dann betreten die Arbeiter wieder den Boden des
Marktgeschehens, nun allerdings so, daß sie bestrebt sind, dort ein
temporäres Monopol zu schaffen. Diese bewußte
momentane
Zurückstellung der Konkurrenz
zwischen den Verkäufern
von Arbeitskraft ändert jedoch nichts daran, daß sie wieder die
Rolle des Warenbesitzers einnehmen: Die Bildung von
Angebotsmonopolen kommt auch bei anderen Warenbesitzern
vor.
In
dieser Zweigleisigkeit - Gegenwehr außerhalb und innerhalb des
Marktes - bewegt sich jede gewerkschaftliche Tätigkeit
und daraus ergibt sich auch die
Sonderstellung der Gewerkschaften im bürgerlichen
Gefüge: teils Klassenorganisation, teils Verkäufervereinigung,
bewegen sie sich zwischen partieller Kritik des Kapitalismus und
affirmativem Verständnis für die Zwänge des Geschäftslebens. Welche
Seite dabei in der Realität jeweils das Übergewicht hat, das hängt
von vielerlei äußeren und historischen Umständen ab, - nicht
zuletzt vom Wissen über diesen Zusammenhang.
Prinzipiell
erscheint jedoch dem Individuum die
gesellschaftliche Distribution als
der Ausgangspunkt. Die Stellung
in der Produktion scheint durch die Stellung auf dem Markt
vorgegeben: man ist entweder per Geburt bzw. Familienherkunft
zum Verkauf der Arbeitskraft verurteilt oder man verfügt über
Produktionsmittel, Besitztitel usw. Daß diese
Verteilungsverhältnisse nur die Kehrseite geschichtlich
gewordener (und nicht: natürlicher) Produktionsverhältnisse sind,
ist dem einzelnen Subjekt verborgen.
Über die Reproduktion dieser Verhältnisse erweisen sich diese daher
als Verhältnisse,
nicht von zufälligen Personenkonstellationen, sondern als solche
von täglich erneuerten Klassen. Das einzelne Individuum, das
fortwährend als Träger und Personifikation dieser
Klassenverhältnisse auftritt, bezeichnet Marx z.T. als
Charaktermaske und zum Teil als Klassenindividuum. Zum
Beispiel hängt "die ökonomische Charaktermaske des Kapitalisten ...
nur dadurch an einem Menschen fest, daß sein Geld fortwährend als
Kapital funktioniert." Wie sich noch zeigen wird, liegt es nicht in
Marx' Absicht, die bürgerlichen Individuen auf Klassenindividuen
bzw. Charaktermasken zu reduzieren. Marx führt den Begriff des
Klassenindividuums erstmals in der "Deutschen Ideologie" ein und
schildert dort seine historische Genesis. "Das Individuum" hat es
in den vorbürgerlichen Produktionsweisen
nicht gegeben. Erst mit dem Kapital werden die Individuen
vereinzelt; die Teilnahme am Produktionsprozeß und am Warenaustausch
ist an keine besonderen Bedingungen gebunden. Es entsteht nun ein
freies Individuum, das sich allerdings seines gesellschaftlichen
Zusammenhangs nicht mehr bewußt ist und sich umso mehr den Zwängen
von "Sachen" fügt. Im "Lauf der historischen Entwicklung ... tritt
ein Unterschied heraus zwischen dem Leben jedes Individuums, soweit
es persönlich ist und soweit es unter
irgendeinen Zweig der Arbeit und die dazugehörigen
Bedingungen subsummiert ist." "Der Unterschied des persönlichen
Individuums gegen das Klassenindividuum, die Zufälligkeit der
Lebensbedingungen für das Individuum tritt erst mit dem Auftreten
der Klasse ein, die selbst ein Produkt der Bourgeoisie ist. Die
Konkurrenz und der Kampf der Individuen untereinander erzeugt
und entwickelt erst diese Zufälligkeit als solche. In der
Vorstellung sind daher die Individuen unter der
Bourgeoisieherrschaft freier
als früher;
in der Wirklichkeit sind sie natürlich unfreier, weil mehr unter
sachliche Gewalt
subsummiert." Marx und Engels haben diese Sätze mehr als 20 Jahre
vor dem "Kapital" geschrieben und konnten sie deshalb noch nicht in
das System der Kritik der politischen Ökonomie integrieren. Jedoch
hatten, sie die Schwierigkeiten einer treffenden Kritik an
anthropologischen Bestimmungen des abstrakten und isolierten
Einzelnen, wie sie in den verschiedenen Varianten bei Feuerbach,
Bauer und Stimer vorkommen, bemerkt und seit dieser Zeit das Ziel,
materialistisch zu erklären, wie es zu der Vorstellung eines
vereinzelten Einzelnen kommen kann. Dazu mußten jedoch erst die
bestimmten gesellschaftlichen Verhältnisse untersucht werden, in
denen die Vorstellung einer abstrakten menschlichen
Individualität populär wurden. In dieser
Reihenfolge soll auch hier vorgegangen
werden, d.h. auf das persönliche Individuum soll erst näher
eingegangen werden, wenn genauer geklärt ist, wie weit die
Bestimmung des Klassenindividuums reicht
und inwieweit dieser Begriff mit dem späteren Begriff der
Charaktermaske identisch ist.
Bisher wurde gezeigt, daß
der Arbeiter als Verkäufer am Markt agiert, während er
nach
dem
Selbstverkauf in marktfremde Auseinandersetzungen verwickelt ist.
Der Arbeiter ist als Verkäufer nicht mehr Klassenindividuum,
sondern bereits persönliches
Individuum, jedoch zugleich Charaktermaske.
Charaktermaske (und objektiv Klassenangehöriger) ist er, weil er
als Repräsentant einer Ware und daher als Warenbesitzer bzw. als
Personifikation dieses permanenten sozialökonomischen Verhältnisses
auftritt). Persönliches Individuum ist er, weil er hierbei als
unabhängiges
Privatindividuum alleine seinen persönlichen Bedürfnissen
folgt.
Diese
Unterscheidung (die in der mir vorliegenden Literatur nicht
getroffen wird) wird noch deutlicher, wenn man den Kapitalisten in
die Betrachtung einbezieht. Auch der Kapitalist steht dem Arbeiter
nur jenseits des Marktes als Klassenindividuum gegenüber.
Auch er folgt als Verkäufer der kapitalistisch
produzierten Ware keinen außerökonomischen Zwängen, sondern allein
den Sachzwängen, die sich ihm als private Interessen darstellen. Der
Kapitalist ist jedoch auch "zur Hälfte" als
Käufer
Charaktermaske, denn der Kauf von Produktionsmitteln und
Arbeiskräften fällt in seine Bestimmung als Kapitalist. Obgleich
ihm auch hier das reine Geldverhältnis anspornt und
er
keiner Zunft und keiner Obrigkeit gegenüber
Rechenschaft schuldig ist, obgleich er den Kaufakt also als
Privatindividuum vollzieht, kauft er hier als Kapitalist. Erst wenn
er für seinen privaten Konsum kauft, handelt er nicht mehr
als Charaktermaske eines ökonomischen Verhältnisses. Der Arbeiter
hingegen ist als Käufer
nie
Charaktermaske, sondern ausschließlich persönliches Indivi-dum. Wenn
er als Konsument auftritt, steht
er
vollständig außerhalb seines Begriffs, wohingegen
der Kapitalist als Konsument zwar ebenfalls immer persönliches
Individuum ist, aber hierbei wenigstens teilweise auch
Charaktermaske.
Wir
sind an einem Punkt angelangt, der eine genauere Erklärung des
Begriffs "persönliches Individuum" erfordert. Erstmals existieren
mit dem Kapitalismus objektive
Grundlagen
für die
Vorstellung des vereinzelten Individuums, die Weit wäre
sein Material
und es käme nur darauf an, was man daraus macht. Mit dieser neuen
Freiheit liegt erstmals die ganze Beweislast auf den Schulterndes
Individuums. Wenn seine Lebensentwürfe sich realisieren lassen, ist
dies ebenso sein Verdienst, wie es seine eigene
Unfähigkeit
ist, wenn sich dieser Entwurf als schöner Traum erweisen sollte.
Die
Herausbildung des persönlichen Individuums fällt zusammen mit
seiner permanenten Wiederherstellung als
kapitalistisches
Klassenindividuum. "Die Setzung desIndividuums als eines
Arbeiters, in dieser Nacktheit, ist selbst historisches
Produkt." Im Begriff der Charaktermaske ist diese Gleichzeitigkeit
von Klassenindivduum und persönlichem Individuum zusammengefaßt.
Soweit die Individuen teilhaben am gesellschaftlichen
Produktionsprozeß, sind ihnen
ökonomische Charaktere vorgeschrieben
und alle
individuellen Abweichungen vom "Durchschnittsindividuum" verbleiben
notwendig in diesem Rahmen. Zum
Beispiel sind die Arbeitsarten, zwischen denen
das Individuum frei wählen kann, durch die Makrostruktur der
gesellschaftlichen Arbeitsteilung und durch die Mikro-struktur der betrieblichen Arbeitsteilung vorgegeben und auf sehr
geheimnisvolle Weise decken sich dann letztlich auch die Summe der
individuellen Lebensentwürfe und die Summe der momentan angebotenen
"Berufe".
Selbstverständlich sind
diese Proportionen nicht fix. Die Entwicklung der relativen
Mehrwertproduktion selbst verändert die Lebenslagen der Individuen
ständig. Jede weitere Teilung der Arbeit und Erhöhung der
Produktivkraft differenziert mit den Arbeitsarten auch die
Betätigung der menschlichen Anlagen, erweitert den Kreis der
Bedürfnisse und der Genüsse (auch bei gegebenem Arbeitslohn kann
der Naturallohn steigen), vergrößert sich die gesellschaftlich
verteilbare freie Zeit, usw. Was die unmittelbaren Produzenten von
all dem sich aneignen können, hängt zum Teil von ihren Kämpfen und
zum Teil von damit einhergehenden "Sachnotwendigkeiten" ab. Die
Verteilung des Mehrprodukts ist nun zur Beurteilung der
Entwicklungsmöglichkeiten des Individuums zentral. Die Tatsache
eines gesellschaftlichen Mehrprodukts ist historisch nichts
neues. Ab einem gewissen Produktivitätsgrad der Arbeit existiert
immer schon ein über die unmittelbaren Bedürfnisse
hinausgehendes Produkt, oder anders
ausgedrückt: es wird längere Zeit gearbeitet als es unmittelbar
nötig wäre. Verschieden sind die konkreten Regelungen und
Mechanismen der Verteilung dieses Mehrprodukts bzw. der
Mehrarbeitszeit. In der Regel wurde schon immer ein Teil der
Produzenten gezwungen, mehr zu arbeiten, als es die Befriedigung
ihrer Bedürfnisse erfordert hätte. Die jeweilige Entwicklung des
Verhältnisses von notwendiger Arbeit und Mehrarbeit vollzieht sich
als Prozeß
sozialer Auseinandersetzungen.
Im Kapitalismus erscheint
das Mehrprodukt als Mehrwert, dessen Umfang vor allem durch die
Entwicklung der Arbeitsproduktivität bzw. die Senkung der
notwendigen
Arbeit vergrößert
wird. Das Maß des kapitalistischen
Reichtums ist deshalb die Menge
an
kostenlos angeeigneter fremder Arbeitszeit,
oder - wie Marx es nennt - "Diebstahl an fremder Arbeitszeit." Alle
mit der Produktivitätsentwicklung entstehende freie Zeit sucht sich
das Kapital als Mehrarbeitszeit selbst anzueignen, während es
gleichzeitig selbst die notwendige Arbeit nur verrichten läßt,
wenn sich dadurch Mehrarbeit schöpfen läßt.
Voraussetzung zu Entwicklung aller menschlichen Potenzen wäre
jedoch ein anderer Umgang mit der Surplusarbeit (= Mehrprodukt und
freie Zeit), d.h. "die freie Entwicklung der Individualität
und daher ... die Reduktion der
notwendigen Arbeit der Gesellschaft zu einem Minimum, der
dann die künstlerische, wissenschaftliche etc. Ausbildung der
Individuen durch die für sie alle freigewordene Zeit und
geschaffenen Mittel entspricht." Solange die Lohnabhängigen sich nur
reproduzieren
zum stets erneuten Verkauf ihrer
Arbeitskraft, sind sie nur Moment der Reproduktion des Kapitals.
"Innerhalb der Grenzen des absolut Notwendigen ist.. die
individuelle Konsumtion der Arbeiterklasse ... Reproduktion des dem
Kapitalisten unentbehrlichsten Produktionsmittels, des Arbeiters
selbst. Die individuelle Konsumtion des Arbeiters bleibt also ein
Moment
der Produktion und Reproduktion des Kapitals...
Es tut nichts zur Sache, daß der Arbeiter
seine individuelle Konsumtion sich selbst und nicht den Kapitalisten
zuliebe vollzieht."(41)
Was uns nun interessiert,
ist die von Marx gemachte Einschränkung. Marx geht nicht davon aus,
daß die Konsumtion der Arbeiter notwendig innerhalb der Grenzen des
absolut notwendigen verbleibt. Er sieht vielmehr
verschiedene Momente, die eine gewisse Teilhabe der Lohnarbeiter an
der Zivilisation
herbeiführen:
die Auseinandersetzungen
um den Normalarbeitstag, dessen Durchsetzung nicht allein eine Folge
von "Kämpfen" ist; die stetige Senkung des Werts der Arbeitskraft,
wodurch sich bei konstantem Arbeitslohn der Umkreis der vom
Lohnarbeiter verbrauchten Lebensmittel erweitert usw. Auf ganz
verschiedene Weise kommt es daher, daß sich der Lohnarbeiter über
den Status eines bloßen Arbeitstieres erhebt, seine Bedürfnisse und
Genüsse differenziert und seinen Nichtarbeitsbereich
ausdehnt. Allerdings: Die Analyse
des Nichtarbeitsbereiches kann nicht als einfache Verlängerung der
ökonomischen Analyse behandelt werden. Dieser Lebensbereich hat
seine eigenen Strukturen,
Normen, Wertesysteme usw.
Im folgenden Abschnitt wird darauf näher
eingegangen.
Der Lohnarbeiter
als Konsument: Kompensation
und realer Gestaltungsspielraum
Wir
betrachten nun den Lohnarbeiter nicht als Arbeiter und auch nicht
als Warenverkäufer, somit auch nicht mehr als Klassenindividuum
und auch nicht als Charaktermaske.
Wir betrachten ihn statt dessen als Käufer oder Konsument. Als
Käufer ist er mit dem Kapitalisten dort gleichgestellt, wo es auch
letzterem nur um seinen persönlichen Konsum geht. Beider persönliche
Individualität steht nun "rein" vor uns. Sie waren
eben noch als Repräsentanten personifizierter
Dinge in den Produktionsprozeß eingetreten und kommen nun daraus
zurück. Was sie in der Hand haben, ist ihre Reve-nue in Form von
Geld. Mit diesem Geld ausgestattet treten sie nun als Konsumenten
auf und jeder Hundertmarkschein, den sie jetzt in Konsumgegenstände
umsetzen, ist dem Kaufmann gleich lieb. In der Sphäre
der individuellen Reproduktion fällt der besondere
Charakter des in Geld verwandelten Einkommens vollständig weg und
damit ist jeder Hinweis auf eine Klassenindividualität endgültig
beseitigt. Wo der
Arbeiter als Verkäufer auftrat, war er immerhin
noch dadurch vom kapitalistischen Verkäufer zu unterscheiden, daß
er nichts zu verkaufen hatte als sich selbst. Ganz anders beim
Umsatz von Geld gegen Konsummittel: Der Arbeiter der seinen
Gebrauchswert zuerst gegen Geld eingetauscht hat und nun das Geld
gegen Lebensmittel eintauscht, wird "Mitgenießer des allgemeinen
Reichtums bis zur Grenze seines Äquivalents ... Er ist aber nicht
an besondere Gegenstände, noch an eine besondere Weise der
Befriedigung gebunden. Er ist nicht qualitativ ausgeschlossen ....
sondern nur quantitativ."(42) Entscheidend ist, daß der Arbeiter
seinen Lohn ebenso in Geld ausgezahlt erhält wie der Kapitalist
seinen Profit und der
Grundeigentümer seine Rente. Geld tauscht
sich prinzipiell gegen
"die ganze menschliche und natürliche gegenständliche Welt", es
tauscht "jede Eigenschaft gegen jede", ist 'Verbrüderung der
Unmöglichkeiten".(43) Im Geld sieht man "dem Einkommen nicht
mehr an, daß
es dem Individuum nur als einer
bestimmten Klasse zugehörig, als einem Klassenindividuum zukommt...
Die ... Versilberung vermischt den Klassencharakter
und übertüncht ihn. Daher die scheinbare
Gleichheit ..., andererseits ... die wirkliche bürgerliche
Gleichheit der Individuen, soweit sie Geld besitzen, welches auch
die Einkommens quelle sei.( ...) Der Bediente hat dieselbe Ware wie
der Herr, für denselben Geldwert."(44) Allerdings: Wenn auch dem
Arbeiter alle Warenqualitäten zugänglich sind, so begrenzt doch
sein Einkommen kontinuierlich die Qualität seiner Einkäufe. Er nimmt
am gesellschaftlichen Reichtum nur innerhalb der Grenzen seiner
Revenue teil. Wie auch immer der Arbeiter sein Geld ausgibt - sich
eventuell auch verschuldet oder aber einen Teil davon spart - er
agiert ... als freier Agent ... ; er ist sich selbst verantwortlich,
worin he spends his wages." Und daraus folgert Marx ein
grundlegendes Verhaltensmuster
moderner Individuen: "Er
lernt sich selbst beherrschen im Gegensatz zum
Sklaven, der eines Meisters be-darf."(45)
Diese
Selbstbeherrschung oder "freiwillige Selbstkontrolle", die
Hereinnahme des "Meisters", d.h. der "Sachzwänge" in den eigenen
Kopf, die "Vernunft" gegenüber dem Gegebenen, darin äußert sich die
spezifische Untertänigkeit des freien, bürger
lichen Individuums. Wir können hier festhalten, daß sich in
der Konsumtion des Lohnarbeiters verschiedene Momente vereinigen:
Zunächst ist der Konsum Wiederherstellung der Arbeitskraft. Auch
wenn der Arbeiter dies sich selbst zuliebe macht, so stellt er sich
doch fürs Kapital wieder her. Von dieser Seite her ist der
Nichtarbeitsbereich
nach wie vor als Kompensation zu betrachten.
(Das gilt selbstverständlich auch für einen Teil der Ansprüche" der
Lohnarbeiter gegenüber ihrer "Familie", usw.) Die
Beschränkung des Konsums durch den ewigen
Geldmangel kann - vom Verbrechen abgesehen - nur durch vermehrten
Verkauf von Arbeit und daher durch Verminderung der freien Zeit
überwunden werden. Die Zeit, in
der sich die Individualität des Arbeiters auf die Verfolgung
seiner
eigenen Bedürfnisse
richtet, wird also durch das Mittel, das er dazu einsetzt, verkürzt.
Er erfährt,
daß man mit Arbeit nicht reich und genußfähiger wird, aber weil er
den Grund dafür in der Zirkulation sucht, übersetzt er die sozialen
Unterschiede in den begriffslosen
Gegensatz von arm und reich. Gesundheit und Ausbildung (bzw.
'Intelligenz") nehmen für den Lohnarbeiter im Nichtarbeitsbereich
zentrale Stellen ein, denn er betrachtet beides als wichtige Mittel
seiner Konkurrenzfähigkeit gegenüber den anderen Lohnarbeitern.
Seinen Schlaf, seine Nahrungseinnahme, seine Vergnügungen und seine
intellektuellen Interessen
hat er zunächst einmal so einzurichten, daß
sie ihm immer wieder die
Arbeit ermöglichen. Das bürgerliche Individuum ist als
"Schnittpunkt" verschiedener - ökonomischer, sozialer, politischer,
ideologischer etc. - Lebenssphären zu betrachten oder, wie Marx
sagt, als "ensemble" gesellschaftlicher, Verhältnisse.(46) Die
Entfaltung des persönlichen Individuums außerhalb der Erwerbsarbeit
ist dann zunächst (weitere Momente wie etwa das Staatsbürgerdasein
sind noch nicht berücksichtigt) als Schnittpunkt von
kompensatorischem und "hedonistischem" Verhalten zu bestimmen. In
beiden Fällen handelt das Individuum aus freiem Belieben, aber im
ersten Fall richtet es sich überwiegend nach der vorgefundenen
sachlichen Gewalt, während im zweiten Fall diese Determination nicht
mehr existiert. Ein Teil der frei verfügbaren Zeit dient wirklich
freier Tätigkeit. Auch die Tatsache, daß man zuerst "arbeiten gehen"
muß, bevor man in der Freizeit Briefmarken sammeln, Schallplatten
hören etc.
kann,
ändert nichts daran, daß solche Tätigkeiten
nicht mehr in Verbindung mit dem Kapitalverhältnis stehen. Das
Privatleben des bürgerlichen Individuums ist selbst unterteilt: Im
Mittelpunkt stehen eindeutig die Familie bzw. die "Beziehung". Hier
vor allem werden die Ansprüche auf Glück, auf wirkliche Anerkennung
der eigenen Besonderheiten, auf von Konkurrenz unbelasteter Liebe
usw. geltend gemacht. Hier geht es um die Wohnung (mieten, bauen,
geschmackvoll einrichten etc.), die Kindererziehung, den täglichen
Einkauf, den Genuß. Ein Teil des Privatlebens
wird nicht nur im Verwandten- und Bekanntenkreis verbracht, sondern
auch innerhalb von Vereinen aller Art die in erster Linie der
kollektiven "Freizeitgestaltung" dienen, z.T. auch halbpolitischer
bzw. ideologischer Natur sind. Die politische Betätigung (im Betrieb
heute ausdrücklich verboten!) nirftmt-einen weiteren Teil des
Privatlebens in Anspruch (Zeitunglesen,
Tagesschau, Bürgerinitiative, Gemeinderat,
Parteimitgliedschaft, usw.) Grundlage aller höheren,
zivilisatorischen Entwicklungsformen des menschlichen Lebens bleibt
selbstredend immer die Naturaneignung in der jeweils spezifisch
gesellschaftlichen Form. Selbst die Gegenstände vieler "Hobbys" usw.
entstammen erst der modernen Produktion (z.B. Computerspiele), aber
sie entstammen auch vergangenen Epochen (z.B. Shakespeares Dramen
im Theater anschauen). Das "Reich der Freiheit" ist ohne das "Reich
der Notwendigkeit" nicht zu haben, aber es hanelt sich dennoch um
zwei eigenständige Bereiche. Im kom-pensatorischen Konsum macht
sich die
Notwendigkeit noch recht deutlich geltend,
aber jeder Mensch, der schon einmal wegen Liebeskummer die Arbeit
versäumte, beweist die relative Autonomie der sekundären
Lebensbereiche. In welch "bornierter Form" (Marx) sich das "Reich
der Freiheit" im Kapitalismus ankündigt, wurde bereits mehrfach
erörtert. Hinzuzufügen ist hier, daß dem einzelnen Individuum der
sekundäre Sektor als der primäre vorkommt. Die Tätigkeit in der
Produktion erhält die Funktion der bloßen Mittelbeschaffung für das
"eigentliche Leben". Weil die schöpferischen Potenzen der
menschlichen Arbeit im kapitalistischen Produktionsprozeß gar nicht
oder nur instrumenteil benötigt werden und weil der unmittelbare
Arbeitsprozeß ein Unterordnungsverhältnis darstellt, betreten die
Lohnabhängigen Fabrik und Büro nur widerwillig und unter stets
erneuter Selbstüberwindung. (Der Fall, daß jemand die relativ
rationale und "sachliche" Atmosphäre des Betriebs den irrationalen
Formen des Privatlebens vorzieht und daher in seiner Arbeit
"aufgeht", kann erst durch Hereinnahme weiterer Momente erklärt
werden). In der Wahrnehmung der Arbeit als bloßem Mittel ist die
Arbeit nicht nur als menschliche Lebensäußerung diskreditiert,
sondern die ganze Grundlage gesellschaftlicher Naturaneignung
mißverstanden). Die Herabsetzung der Arbeit zum Lieferanten für das
"wirkliche Leben" ist der allgemeine idealistische Ausgangspunkt
des Alltagslebens. Weil die relativ willkürlichen Motive,
Vorstellungen, Ideale usw. der "Freizeitsphäre" als das Primäre
gelten, muß auch die Vorstellung entstehen, daß alle
Änderungsversuche von hier auszugehen haben. Damit ist die
Gefangenschaft in der Ver-dinglichung ziemlich komplett: man weiß
nicht mal mehr, wo der Hebel anzusetzen
ist! Alle
Lebensentwürfe
nehmen ihren Ausgangspunkt
in der Privatsphäre und suchen dann mittels
der Arbeit die dazugehörigen
Voraussetzungen zu schaffen. Deshalb stellen sich diese
Lebensentwürfe häufig als an den Sachzwängen gescheiterte Programme
dar. Nur die ständige Zurücknahme der Anspruchslinie und die
"realistischere" Fassung der Ziele erlauben es dann, die Welt
weiterhin als Material zur Selbstverwirklichung aufzufassen.
(Hieraus läßt sich der Gegensatz 'Idealistische Jugend" contra
"reifes Alter" entwickeln)
Der
Kapitalismus treibt das hedonistische Individuum gewissermaßen
selbst als Tendenz hervor. Einige Momente dieses Prozesses wurden
schon erwähnt: Geldlohn, Freiheit des Verkäufers und erst recht die
des Konsumenten, Primat der "Freizeit" und Arbeit lediglich als
Mittelbeschaffung, Erhöhung der Produktivkraft der Arbeit und
dadurch Wertsenkung der Arbeitskraft und Ausdehnung der potentiell
zur Verfügung stehenden freien
Zeit, Verteilung dieser Zeit z.T. an neue Mittelklassen,
darunter die ideologische Klasse, somit Ausdehnung des relativ
privilegierten Personenkreises, etc. Hierzu kommt nun noch
folgendes: Die Umwälzung der Produktion bildet die
Grundlage der Differenzierung der Arbeitsarten und - mittels
neuer Gebrauchswerte - die Basis neuer Bedürfnisse.
"Die
Produktion produziert die Konsumtion daher, 1. indem sie ihr das
Material schafft; 2. indem sie die Weise der Konsumtion bestimmt;
3. indem sie die erst von ihr als Gegenstand gesetzten Produkte als
Bedürfnis im Konsumenten erzeugt. (...) Ebenso produziert
die Konsumtion die Anlage des Produzenten
..."(47) Tatsächlich bleibt es aber nicht bei diesem eher "passiven"
Zusammenhang. Die kapitalistische Produktionsweise ist auf den
Tauschwert gerichtet und daher auf Kapitalverwertung. Das Kapital
erzeugt Gebrauchswerte als Mittel zu diesem Zweck und es kann die
erzwungene
Mehrarbeit nur nutzen, wenn es den Mehrwert
auch realisiert. Der an dem einen Punkt geschaffene Mehrwert
erfordert die Schaffung immer weiterer Punkte, gegen die er sich
austauschen kann. "Eine Bedingung der auf dem Kapital basierenden
Produktion ist daher die Produktion eines stets
erweiterten Zirkels der Zirkulation." Der Kapitalismus
erzwingt daher: "Erstens: Quantitative
Erweiterung der bestehenden Konsumtion; zweitens: Schaffen neuer
Bedürfnisse dadurch, daß vorhandene in einem größeren Kreis
propagiert werden, drittens: Produktion neuer Bedürfnisse und
Entdeckung und Schöpfung neuer Ge-brauchswerte."(48) Marx war sich
über die Entstehung des hedonistischen Individuums, wie es uns
heute nicht nur in der Werbung begegnet, vollkommen im Klaren. Im
"Kapital" finden sich diese Sätze nur deshalb nicht, weil diese
Themen nicht in
den Plan der ersten drei Bände
hineingehören.
Stattdessen finden sie sich z.B. in den "Grundrissen", d.h. in den
Vorarbeiten zum "Kapital". Marx hat natürlich nicht übersehen, in
welch widersprüchlicher Weise das hedonistische Individuum eta
bliert wird, insbesondere, wenn es sich dabei
um Lohnarbeiter handelt. Das Kapital produziert den Gegensatz von
Luxus - und lebensnotwendigen Bedürfnissen nur immer auf höherer
Stufenleiter. Der Arbeiter bleibt relativ immer zurück. "Ein Haus
mag groß oder klein sein, solange die es umgebenden Häuser
ebenfalls klein sind, befriedigt
es alle gesellschaftlichen Ansprüche
an eine
Wohnung. Erhebt sich aber neben dem kleinen Haus ein Palast, und das
kleine Haus schrumpft zur Hütte."(49) Was gestern Luxusbedürfnis
war, kann schon morgen ein notwendiges Bedürfnis sein - z.B. ein
Auto, das nun neuen Luxusbedürfnissen gegenübersteht. Die
Entwicklung der Industrie hebt jeden Luxus auf, allerdings
nur gegensätzlich.
(50)
Die
Tatsache, daß unter den Bedingungen des Privateigentums prinzipiell
jeder Mensch darauf spekuliert, "dem anderen ein neues Bedürfnis zu
schaffen, ihn zu einem Opfer zu zwingen, um ihn in Abhängigkeit zu
versetzen und ihn zu einer neuen Weise des Genusses und damit des
ökonomischen Ruins zu verleiten",(51) schafft nicht nur ein wahres
Netz wechselseitiger Ausplünderung, sondern auch das Verständnis
für diese Absicht des jeweiligen anderen.
Bevor der Arbeiter selbst ausgebeutet
wird, hat er zumindest im Kopf schon andere ausgebeutet. Die
verdinglichte Form des Konsums gegen Geld verwandelt den Knecht in
den Herrn, den Herrn in den
Knecht, den Blödsinn in Verstand, den Verstand
in Blödsinn".(52) (In der bürgerlichen Anrede auch des Arbeiters als
"Herr" - frühe "politically correctness" - wird u.a. dies
reflektiert.) Als letzte wichtige Wirkung des Sogs der
kapitalistischen Warenwelt im Konsumbereich ist die
volkswirtschaftliche Bedeutung der Lohnarbeiter als Nachfrager zu
nennen. Auch hier hat Marx aufgrund seiner Wissenschaft weit über
seinen Erfahrungshorizont hinausgesehen. Es wird unten noch
illustriert werden, daß die große
Rolle der Kaufkraft der Lohnarbeiter empirisch
erst relativ spät relevant wurde.
Das bürgerliche
Individuum als Staatsbürger
Wir kommen nun zu einer weiteren Bestimmung
des persönlichen Individuums, seiner Bestimmung als Staatsbürger.
Wenn man die wirklichen, realen Subjekte als "ensemble" der
Verhältnisse und daher als Schnittpunkte verschiedener Kategorien
entwickeln will, stößt man unvermeidlich
auf
die Figur des Staatsbürgers. Es kann hier
keine ausführliche
Staatstheorie entwickelt werden, so daß einige grundsätzliche
Bemerkungen ausreichen müssen. Als Selbstverständlichkeit wird
unterstellt, daß der bürgerliche Staat sich weder aus dem Wert noch
dem Mehrwert erklärt. In einer systematischen Ableitung kann der
bürgerliche Staat erst nach der Konkurrenz entwickelt werden, weil
diese dem Staat vor
ausgesetzt
ist, aber der wirkliche bürgerliche Staat ist der wirklichen
Konkurrenz vorausgesetzt: "Das materielle Leben der Individuen,
welches keineswegs von ihrem bloßen "Willen" abhängt, ihre
Produktionsweise und die
Verkehrsform, die sich wechselseitig bedingen, ist die
reelle Basis des Staates... ".(53)
Als Momente des reellen Staatsbürgers wurden
bisher entwickelt: das Klassenindividuum, die Charaktermaske, das
persönliche Individuum, dessen Schnittpunkte,
- also Verkäufer, (selbstbeherrschter) Käufer
und hedonistisches
Individuum im Nichtarbeitsbereich (mit der
Familie als zentralem Ort, der ganz der
individuellen
Besonderheit
anheimfällt),
sowie der
Konsument in
seiner geschichtlich neuen Bedeutung für die
Volkswirtschaft. Es ist klar, daß alle diese
Bestimmungen nicht beziehungslos nebeneinander stehen. In einem
gewisse Sinn könnte man das
Gramsci'sche Bild der "Stockwerke" benutzen,
um die Hierarchie der Kategorien an zudeuten.
Marx spricht von "ensemble" oder "Momenten".
Was noch fehlt ist, wie gesagt, der
Staatsbürger und dann natürlich der ganze
Überbau an Traditionen, Werten, Sinngebungen,
Deutungsmustern, Gefühlen - auch die Sprache
übrigens - d. h. die relativ eigenständige
Welt der überlieferten, wie auch der modernen Ideen,
Wahrnehmungsweisen, immateriellen Aneignungsweisen,
ideologischer Formen etc. Zurück zum
Staatsbürger: Im Kapitalismus ist
die ökonomische Gewalt als personifizierter Sachzwang von der
politischen Gewalt getrennt. Diese Trennung ging
historisch der vollen Entfaltung des Kapital
verhältnisses voraus, worauf hier nicht näher eingegangen
werden muß. Wir haben
gesehen, daß der Lohnarbeiter als freies
Subjekt gesetzt ist, daß er bei der Verfolgung seiner individuellen
Interessen kei
nem Meister, Kaufmann oder
einzelnen Kapitalisten Rechenschaft schuldig ist. Aber
woher kommt dann der bürgerliche Staat,
oder besser gefragt, wodurch wird er
täglich reproduziert? Die kapitalistischen In
dividuen stehen sich in ihrer Lebenspraxis
als Verkäufer und Käufer gegenüber, die
Käufer konkurrieren wiederum ebenso
untereinander wie die Verkäufer, es existiert eine allumfassende
Konkurrenz zwischen den Einzelkapitalen,
zwischen den Lohnarbeitern, zwischen den
ersteren und den letzteren, es gibt diese
Konkurrenz zwischen den Produzenten derselben
Warenart ebenso, wie unter den Produzenten
verschiedener Sphären,
es gibt sie zwischen
Kaufleuten, Pächtern,
Geldverleihern, etc.
Die Konkurrenz ist auf der Ebene
der Hand lungen nichts als das
Resultat der Verfol gung individueller, oder
auch Sonderinteressen. Das allgemeine Interesse, das jeder
Einzelne als Motiv seiner in Wirklichkeit
egoistischen Handlung ausgibt, kann naturgemäß nur außerhalb
der Konkurrenz und jenseits der ökonomischen
Sphäre lie-
gen.(54) Die Verständigung des Willens als
abstrakter materialisiert sich im bürger
liehen
Staat. Ihr abstrakt freier Wille bzw. ihr Interesse an einem
allgemeinen Interesse tritt ihnen dann selbst als Beschränkung
gegenüber, denn die Beschränkungen die sie anderen auferlegen
wollten, lassen sich nur durch die Duldung einer Instanz
verwirklichen, die diese Beschränkungen allen auferlegen kann. Die
Abtrennung eines allgemeinen von dem besonderen Interesse tritt
deshalb als Getrenntheit von Staat und Gesellschaft (= Konkurrenz)
in Erscheinung. In ihrem abstrakten Willen sind die Subjekte daher
(moralische) Staatsbürger und in ihrem Sonderwillen sind sie
Mitglieder der bürgerlichen Gesellschaft. "Bürgerliche
Gesellschaft und Staat sind getrennt. Also ist auch der Staatsbürger
und der Bürger, ... getrennt. (...) Um also als wirklicher
Staatsbürger sich zu verhalten... muß er aus
seiner bürgerlichen Wirksamkeit heraustreten,
von ihr abstrahieren, denn die einzige Existenz, die er für sein
Staatsbürgertum findet, ist seine pure, blanke
Individualität..."(55)
Die
diesen Individuen gegenüberstehende Gewalt ist entpersonalisiert,
d.h. sie ist in niemandes Besitz und daher öffentlich. Insofern die
Gleichheit zwischen den Individuen durchgesetzt ist, ist diese
öffentliche
Gewalt der Staat aller. In der Realität
ist dies
alles das Resultat von gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, die
in jedem Land einen unterschiedlichen Verlauf genommen haben bzw.
immer noch nehmen. Die auf diese Weise etablierte Figur des
Staatsbürgers deckt sich ganz offensichtlich am
ehesten mit dem oben entwickelten persönlichen
Individuum. Ihr Hauptbetätigungsfeld liegt in der
Nichtsarbeitssphäre, die sich gewissermaßen in reine Privatsphäre
und politische Sphäre teilt. Wichtige Formbestimmungen der
politischen Sphäre, in der sich das Individuum als Staatsbürger
bewegt, sind z. B.: Grundrechte, Gesetz, Demokratie, Sozialstaat,
Steuern, Allgemeinwohl,
bürgerliche Öffentlichkeit, Außenpolitik.
Das wichtigste Medium alltäglicher staatsbürgerlicher Betätigung ist
die Öffentlichkeit, auf die über Parteien, Demonstrationen,
Teilnahme an Selbstverwaltungseinrichtungen, Leserbriefe und
Biertischgespräche Einfluß genommen werden soll. Über Zeitungen,
Nachrichten etc.
erfährt
der Staatsbürger, worin die jeweilige öffentliche Meinung besteht.
Die Staatsbürger
beziehen sich positiv auf diese Öffentlichkeit, auch wenn sie
(konstruktive) Kritik üben. Sie tun das, weil sie ihren jeweiligen
Willen an den ihnen vorrausgesetzten Verhältnissen relativieren
"müssen". Mit der Etablierung des Staates tragen sie ihre
Konkurrenzen nicht mehr in allen Bereichen
unmittelbar aus, sondern unter Bezugnahme auf staatliche
Festsetzungen. Weil sie sich "selbst beherrschen im Gegensatz zum
Sklaven, der eines Meisters bedarf", d.h. weil ihre Freiheit eine
Freiheit innerhalb von verschiedenen Sachnotwendigkeiten ist und
weil sie mit dem auf diese Weise bereits relativierten und selbst
kontrollierten
Willen die Welt so betrachten, als
bestände sie nur aus Chancen und Möglichkeiten,
die es zu nutzen gälte, lohnt sich in ihren Augen die freiwillige
Selbstkontrolle. Wenn Marx daher sagt, die Individuen seien das "ensemble"
der gesellschaftlichen Verhältnisse, dann muß man einschränkend
hinzufügen, daß dies nur zutrifft, soweit sie sich auch als "ensemble"
aufführen, solange sie also nicht ihre eigenen Existenzbedingungen
aufheben.(56) Die Setzung des Individuums als politischen
Staatsbürger ist das Resultat seiner unmittelbaren Trennung vom
gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsprozeß.
Erst diese Trennung macht die außerökonomische
Staatsinstanz notwendig und macht dadurch das Individuum zum Atom
einer Volks-Masse. In seiner atomi-sierten Gestalt erhält dieses
Individuum Menschen- und Grundrechte(57). Erst die
"pure, blanke Individualität" dieser Figur ermöglicht
den Gedanken an Rechte, die ihr wegen ihrer "Menschennatur"
schlechthin zukommen sollen. Diese von den Privatsubjekten selbst
vollzogene Trennung
tritt ihnen als Zwang gegenüber,
als Zwang,
sich als anerkannt Unterschiedliche an Gleichem messen lassen zu
müssen: gesetzliche Gerechtigkeit. Wie schon erwähnt, war sich
Marx darüber im klaren, daß auch das Über- und Unterordnungsverhältnis
im Betrieb, d.h. jenseits des Marktes und jenseits der politischen
Sphäre, politische
Ausdrücke seiner selbst produzieren würde. Tatsächlich sind die
unmittelbaren Auseinandersetzungen zwischen Lohnarbeit und Kapital
heute staatlich reglementiert. Vom Koalitionsrecht über die
Betriebsverfassung und das Arbeitsrecht bis
zur
Sozialgesetzgebung sind die Verhältnisse
so geordnet, daß die Kontrahenten nicht mehr spontan und
unmittelbar, sondern in geregelter und normierter Weise
aufeinandertreffen. In diese "Verrechtlichung" aller
Lebensverhältnisse münden nach und nach alle gesellschaftlichen
Auseinandersetzungen und diese Normierung wird umso
differenzierter, desto
differenzierter sich die Arbeitsarten, die Lebensbereiche
etc. entwickeln, und sie vollzieht sich - wie die
Individualisierung - in widersprüchlicher
Weise.
Der Kampf der
Arbeiter für das Wahlrecht war immer auch ein Kampf um ihre
Anerkennung als Teil der bürgerlichen Gesellschaft. Mit dem
Wahlrecht gewinnen sie Einfluß auf die politischen Entscheidungen,
vermittelt über politische Parteien, und unterwerfen sich damit
politischen und somit allgemeinen lnteressen.(58) Der rechtliche
Regelungsbedarf wie auch die öffentliche Erziehung der Wahlbürger
in die Ent-scheidungsfindung erweitem sich mit der
weiteren Ausdifferenzierung der
Lebensbereiche: Nicht nur die vergesellschafteten
Lebensbereiche, wie Schulsysteme, Gesundheitswesen
und Altersversorgung, sondern auch Familie, Vereinswesen usw. werden
rechtlich normiert und persönlicher Disposition (und auch Willkür)
entzogen. Dieser Prozeß liegt in der Konsequenz der
spezifischen Weise, in der das Individuum
als bürgerliches geschaffen wird. Die Befreiung
des Einzelnen von persönlicher Abhängigkeit
- und diese findet auf allen Ebenen des sozialen Raumes statt:
schwindender Einfluß von Familie, städtischer oder ländlicher
Herkunft, religiöse Orientierung, geschlechtlicher Zugehörigkeit
etc. auf die Stellung in der Gesellschaft vollzieht sich als Prozeß
der Verdunkelung des tatsächlichen Zusammenhangs zwischen
Individuum und Gesellschaft bzw. auch Individuum
und
äußerlicher Natur. Es wird zwar ein
Individuum entwickelt,
sogar ein reicheres als je zuvor, aber es wird nicht als
gesellschaftliches Individuum entwickelt. Dieses Individuum ist
daher reicher und zugleich bornierter als jedes andere. Weil seine
Schöpfung mit einer sich stets erweiternden Verkehrung von Subjekt
und Objekt einhergeht - als Subjekt der Geschichte erscheinen das
die Produktion revolutionierende Kapital und der alles lenkende
Staat -, ist es irritierend, gesellschaftlich unwissend,
ideologisch, voller Tugenden, pflegt alle möglichen Weltbilder und
Geschichtsbilder, moralisiert gegen sich und andere, sucht und
findet überall einen "Sinn", interpretiert seine sich mehr oder
weniger lohnende Praxis der freiwilligen Selbstkontrolle als
Charakter und hält sich bei alledem für furchtbar individuell. Agnes
Heller spricht in diesem Zusammenhang vom "Radikalismus des Gemüts",
Marx spricht von "Maskerade" und "Religion des Alltagslebens"(59).
Anmerkungen (im Text in Klammern)
41)
Marx, Kapital 1,5.597
42) Marx, Grundrisse, S. 194
43) Marx, Ökon.-philo.
Manuskripte, S.566ff
44) Marx, Reflection, S.525. Der Aufsatz "Reflection"wurde
erstmals 1977 in der Zeitschrift
"Einheit"* des ZK der SED
veröffentlicht. Das Manuskript entstand 1851 als frühe
Vorarbeit zum "Kapital", jetzt in MECA, Band
10.
45)
Marx, Resultate, S.59
46) Marx, Thesen über Feuerbach, MEW3, S.6
47)
Marx, Einleitung zur "Kritik der Politischen
Ökonomie, in MEW13, S.624
48)
Marx, Grundrisse, S.312 und Maucke, Die
Klassen theorie von Marx und Engels, S. 145
49)
Marx, Lohnarbeit und Kapital, in MEW 6,S.411
50)
Marx, Grundrisse, S.426
51) Marx, Ökon.-philo.
Manuskripte, S.547
52) ebd. S.566
53) Marx/Engels, Deutsche Ideologie, in MEW
3, S.311 und Marx, Zur Kritik der Hege/sehen
Rechtsphilosophie, in MEW 1, S.378
54) vgl. Marx, Grundrisse,
S.430 und Marx,
Resultate, S.64ff und
Marx, Theorien über den
Mehrwert, in MEW26.1, S. 122f
und 371
55)
Marx, Zur Kritik..., in MEW 1, S.281,
370 und
Marx MEW 7,
S.43 und Marx, Grundrisse, S. 155f
sowie Marx, Klassenkämpfe in Frankreich, in MEW
7, S.9
56} Marx, Ökon.-philo.
Manuskripte, S.543 und
Marx, Zur Kritik..., in MEW 1, S.370
57)Marx, Zur Kritik..., in MEW 1, S.366 und
369f
58) ebd. S.309
59) Heller, Theorie der Gefühle,
S.327 und Marx,
Kapital
III,
S.838
Editorische
Anmerkungen
Der vorliegende Text erschien
in der Hannoveranischen Zeitschrift SPEZIAL links & radikal, Nr. 91,
1993, S. 33ff, OCR-Scan by red. trend
Die SPEZIAl-Säzzer schreiben in dieser Ausgabe als Anmerkung: Diese Anmerkungen enthalten lediglich vergleichende Quellenhinweise. Die
Liste mit den
vollständigen Anmerkungen des Autors schicken
wir auf Wunsch gerne zu.
Der für die SPEZIAL gekürzte Text von Günter
Jacob wurde unter dem Titel "Kapitalismus und
Lebenswelt" in der Nr.3 der linken Zeitschrift "17 Grad Celsius" abgedruckt.
Vorher ist bereits eine (andere) Kurzfassung unter dem Titel "Persönliches
Pech" in "Spex" 3/89 erschienen, die vom "ak", der "Volkszeitung" und in dem
Buch "Die Radikale Linke" (Konkret-Veriag)
nachgedruckt wurde.
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