Schweine im Weltall (3) :
Antideutsch-Neokonservative entdecken die Gräuel „des Sozialismus“ (Naserümpf!)

von Bernard Schmid

05/07

trend
onlinezeitung

„Der Nationalsozialismus war in erster Linie eben auch ein Sozialismus“ (Franz-Josef Straub, CSU-Politiker und Bannerführer  des Rechtsaubenlagers, ehemaliger NS-Offizier für „weltanschauliche Führung“, 1979

„Der Nationalsozialismus und der internationale Sozialimus ähneln sich in ihrem Wesen“ (Jean-Marie Le Pen, französischer neofaschistischer Politiker, 1987

Sinngemäb: Sozialismus, NS, Baath-Partei und Stalinismus sind  eine einzige Sauce. Der Sozialismus ist unser Unglück! (Thomas von der Osten-Sacken, German Neocon  & Frankfurter Würstchen, 2007) 

Und hier der neokonservative Unfug im Originaldokument:

http://www.wadinet.de/blog/?p=131#respond

Konvertiten und andere Antikapitalisten 

Das zwanzigste Jahrhundert ist vor allem eine Aneinanderreihung verschiedener Sozialismen, die unter den Bezeichnungen deutsch, national, arabisch oder „Sozialismus in einem Land“ überall nichts als Leid und Unglück brachten. Eine Melange aus Antikapitalismus, Hass auf Zirkulationssphäre, Finanzkapital und Judentum verband sie alle. Der Staat und die Arbeit dagegen galten als großer Fetisch, ansonsten waren die grundierenden Ideologien recht unterschiedlich und reichten von rassistischem Überlegenheitswahn bis zu religiösem Fundamentalismus. Eines hatten sie gemein, ihre Führer und Anhänger verstanden sich meist instinktiv und teilten dieselben projektiven Mechanismen; ebenso wie die dazugehörigen Feinddefintionen.     

Besonders eng stellte sich immer die Verbindung von deutsch-sozialistischer Ideologie und Islam dar. Wurden im ersten Weltkrieg die meisten Aufrufe zum Jihad in Berlin gedruckt, so teilte man in der Zwischenkriegszeit das Schicksal vom Westen unterdrückter Völker, die unter dem Joch von Versailles und der Perfidie des Albion zu leiden hatten. Bis dann die Nazis und der Mufti gemeinsam entdeckten, dass der Koran eigentlich das arabische Pendant zu „Mein Kampf“ sei.  Kein Wunder konnte es also sein, dass RAF und die Anhänger Michael Kühnens in den 70er Jahren in denselben Trainingslagern der PLO ausgebildet wurden, jener PLO, deren Chef Yassir Arafar sein Handwerk bei eben dem Mufti von Jerusalem gelernt hatte, der noch 1944 alles daran setzte, möglichst viele jüdische Kinder aus Ungarn in den Gastod zu schicken. 

Wer also könnte die Synergien von Islam und Deutschem Sozialismus besser formulieren, als ein deutscher Islam-Konvertit, dem auch immer öfter die Seiten deutscher Tageszeitungen offen stehen? 

In einer „Verteidigung der Meinungsfreiheit“ – schon Leo Löwenthal wusste, dass der Agitator am liebsten sich auf die Meinungsfreiheit beruft, die er anderen natürlich nicht zugesteht – fährt Rieger von Christian Klar über Claus Peymann bis zu Wolfgang Müntefering alles und alle auf, um die dümmsten Ressentiments gegen den Kapitalismus zu mobilisieren.  Nur, am freien Markt stört sie nicht das Wertgesetz, es stört sie die Freiheit, die der Markt eben auch bietet. Und gegen diese Freiheit, die sie hassen, finden sie in den alten Allianzen zusammen und fordern das „Primat der Politik“, das nichts ist als der Ruf nach dem starken, alles reglementierenden, kontrollierenden Staates. Es sind eben deutsch-islamische Sozialisten der alten Schule, die sich hinter jedem scharen, der Unfreiheit und eine eiserne Faust verspricht, heißt er nun Chavez, Ahmed-Nijad oder Fidel Castro. Ein Photo, von mir aufgenommen vor einem Posterladen in Damaskus,  wo sicher die wenigsten in einem islamistischen Gottesstaat zu leben wünschen, zeigt wie dieses Ressentiment sich kongenial zu bebildern versteht:  

che-hassan.JPG  

von Thomas von der Osten-Sacken 

Der Beitrag wurde am Sonntag, den 11. März 2007 um 21:36 Uhr veröffentlicht 

(Ende des Originaldokuments)

 

Editorische Anmerkung

Der Artikel wurde uns vom Autor am 13.5.07 zur Verfügung gestellt.

Weitere Teile