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Editorial

trend traf klassekampen

von Karl Müller
05/99
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APO II - eigene Medien, so lautete das Thema des Treffens linker&radikaler Kräfte aus dem norddeutschen Raum am 24. April 1999 in Flensburg. Dabei handelte es sich quasi um eine Fortsetzung jenes Meeting, welches anläßlich des 30. Jahrestag der "68er" Revolte im Jahr zuvor mit großer regionaler Resonanz stattgefunden hatte.

Ein wesentlicher Höhepunkt der diesjährigen Zusammenkunft war zweifellos das Referat des "Chef"redakteurs der norwegischen Tageszeitung klassekampen Jon Michelet; mit mehr als 12 ins Deutsche übersetzte Krimis hier zulande als Schriftsteller gut bekannt.

Die trend-Redaktion war als Repräsant für linke&radikale Aktivitäten im Bereich der neuen Medien zur Vorstellung ihrer Internetaktivitäten eingeladen worden.

Sowohl Jon Michelet als auch Günter Langer und Karl-Heinz verkörperten (mehr als) 30 Jahre revolutionäre und sozialemanzipatorische Politik. In ihren Referaten kam dies deutlich zum Ausdruck. Jon Michelet gab einen Abriß der 30jährigen Geschichte seiner Zeitung. Es schilderte Ansprüche und Brüche, das immerwährende Ringen der revolutionär-sozialistischen Tageszeitung um Alternativen zum Kapitalismus und um Verankerung  im norwegischen Proletariat. Desweiteren thematisierte er die Herausforderungen der neuen Medien für klassekampen, sowie die Frage nach den  Chancen und Grenzen einer virtuellen Gegenöffentlichkeit im Dienste der sozialen Emanzipation. Hier trafen sich thematisch trend und klassekampen.

Günter Langer hatte zuvor eine Referat zum Thema Gegenöffentlichkeit und APO gehalten, wo er Zusammenhänge nicht nur begrifflich entwickelte, sondern anhand seiner SDS und 883-Erfahrungen anschaulich illustrierte. Im Anschluß skizzierte Karl-Heinz Schubert den Paradigmenwechsel der westdeutschen ML- Bewegung in Sachen Gegenöffentlichkeit. Anhand des trend-Konzepts verdeutlichte er, daß hierarchische und zentralistische Strukturen bei der Informationsgewinnung darin aufgehoben seien. Mit Bezug auf das Partisan.net - insbesondere im Hinblick auf die Kosovo Antikriegsseiten - vertrat er die Ansicht von einer neuen Qualität der Informationsverbreitung und  -vernetzung linker&radikaler Kräfte.

Jon Michelet und die trend-Redakteure nahmen das Flensburger Meeting zum Anlaß, um in einem Gespräch erste Möglichkeiten einer Zusammenarbeit via Internet zu besprechen.

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