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Stoppt den Bombenterror!
Erste Stellungnahmen
zu den Angriffen auf den Irak
Stand: 19.12.1998

12/1998
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  • Pax Christi - Deutsche Sektion
    Erklärung des Geschäftsführenden Vorstands
    Raketen führen in die Sackgasse

In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember haben amerikanische und britische Streitkräfte damit begonnen, die irakische Hauptstadt Bagdad zu bombardieren. Pax Christi verurteilt dieses unsinnige militärische Vorgehen. Zwar gibt es noch keine Informationen über Opfer an Menschenleben und über das Ausmaß der Zerstörungen, es kann aber mit großer Sicherheit angenommen werden, daß diese Aktion nicht die militärische und politische Führung des Irak trifft, sondern daß die Opfer fast ausnahmslos unter der Zivilbevölkerung zu finden sind.

Nach der gegenwärtigen Nachrichtenlage scheinen diese Raketenangriffe eher der verzweifelte Versuch zu sein, unbedingt militärische Stärke zu zeigen, weniger von der Absicht getragen, aus der gegenwärtigen Krise bei den UN-Inspektionsmaßnahmen einen Weg zu finden. Die Regierungen in Washington und London sind damit Gefangene ihrer eigenen Drohpolitik gegenüber dem Irak geworden. Diese Demonstration militärischer Stärke wird nämlich den Weg für weitere internationale Waffenkontrollen im Irak auf unbestimmte Zeit verbauen. In der Zwischenzeit können Saddam Hussein und seine Gefolgsleute ungestört an der Fortentwicklung ihres Vernichtungspotentials weiterarbeiten.

Es ist nicht einzusehen, warum wenige Wochen nach einer diplomatischen Vereinbarung über die Fortsetzung der Waffenkontrollen jetzt plötzlich militärische Aktionen gegen den Irak erforderlich sein sollen. Zudem fehlt eine ausdrückliche Befürwortung des UN-Sicherheitsrates. Die Erfahrungen rund um den zweiten Golfkrieg schließen den Verdacht nicht aus, daß Vorwände für die Rechtfertigung eines solchen Angriffs gesucht bzw. hergestellt werden.

Die Situation der Menschen im Nahen Osten ist mit diesem Militärschlag um keinen Deut sicherer geworden. Im Gegenteil. Israel hat mit Vergeltungsschlägen Bagdads zu rechnen und die Spirale der Aufrüstung in dieser Region wird weiter nach oben getrieben.

Pax Christi appelliert an die Bundesregierung, diese Militäraktion eindeutig zu verurteilen und auf einen sofortigen Stop der Einsätze zu dringen Es sind vielmehr alle Anstrengungen zu unternehmen, um zu einer politischen Lösung bei den Waffenkontrollen im Irak zurückzufinden.

Bad Vilbel, 17. Dezember 1998

Kontakt: Pax Christi, Deutsche Sektion, Postfach 1345, 61103 Bad Vilbel.

E-Mail:    paxchristi.sekretariat@online.de
Internet:  http://homepages.muenchen.org/bm974548/

 

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