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Aus: interim Nr. 480 v. 15.7.1999

Erklärung zur Beteiligung einer Person aus dem anarchistischen Umfeld an den Aktivitäten der Horst-MahIer-Gruppe

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"Früher war alles einfacher. Die politischen Kategorien gliederten sich übersichtlich, rechte und linke Weltbilder standen klar gegeneinander. Inzwischen sind die Schubladen durcheinandergeralen." (Zitat: osi-zeitung Nr. 39, FU Berlin)

Wieder einmal, kann man da nur sagen. Das gab es nämlich in den 20er/30er Jahren auch schon. Heute scheint sich dieser Trend allerdings zu einer neuen Springflut auszuwachsen, besonders in den Ländern des ehemaligen Ostblocks, allen voran Russland.

In einer berliner neurechten Zeitschrift treten gar zwei Nationalisten mit der Selbstdefinition als "Nationale Anarchisten" auf. Dies zeugt von einer fundamentalen Nichtkenntnis von Geschichte und Theorie der anarchistischen Bewegung und wofür diese steht. Anarchistinnen haben immer in aller Schärfe Nationalismus als reaktionär und menschenfeindlich abgelehnt und bekämpft. Die anarchistische Bewegung war und ist internationalistisch orientiert.

Leider bleibt auch uns nicht erspart, daß sich in berliner anarchistischen Kreisen ein Mensch bewegt, der meint, Anarchismus und Nation in einen Topf werfen zu müssen. Dieser Mensch wollte nach eigenen Aussagen den sog. Mahler-Kreis ("nationale Sammelbewegung gegen Überfremdung" um den Ex-RAFler RA Horst Mahler) sondieren und sich mit dessen Inhalten auseinandersetzen. Dies tat er ohne das Wissen seiner politischen Umgebung, die erst aus zweiter Hand davon erführ. Daß zu seiner Auseinandersetzung mit Mahler und Co. allerdings auch gehören sollte, daß er gleich mehrfach auf den sog. "Montags-Demos" dieses Kreises zu sehen war ist erstaunlich bis erschreckend. Daß er aber zudem Transparente hielt, und sich somit offenbar mehr als gut war mit Zielsetzungen dieses Kreises zu identifizieren schien, ist schlimm und für Menschen aus seinem politischen Unifeld unerträglich.

Die Person bewegte sich seit vielen Jahren im anarchistischen Umfeld und hat im Laufe der Jahre an einigen Gruppen verläßlich und aktiv teilgenommen. In dieser Zeit waren bei ihr keine bedenklichen Trends erkennbar. In den letzten zwei bis drei Jahren war sie jedoch nur noch sporadisch anwesend und wahrnehmbar.

Aufgrund der aktuellen (und möglicherweise noch nicht abgeschlossenen) Entwicklung dieses Menschen, sieht das A-Laden Kollektiv sich veranlaßt, sich von seinen Aktivitäten zu distanzieren und ihn von der weiteren politischen Zusammenarbeit auszuschließen. Das Kollektiv hat ihn aufgefordert schriftlich zu seinem Verhalten Stellung zu nehmen.

1. Juli 1999

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