100 Jahre Erster Weltkrieg 
1918 Unser November
Die sozialen Grundlagen: Der Kampf gegen die "Burgfriedenspolitik" der Instanzen von 1914 bis 1918

von Hans Manfred Bock

11-2014

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Die "Bremer Linke" um die "Arbeiterpolitik"
 

Der Linkskommunist Heinrich Laufenberg beschrieb 1920 die Ge­gensätze innerhalb der Linksradikalen während des Krieges, d. h. die Gegensätzlichkeiten zwischen der "Spartakus"-Gruppe und den übrigen Gruppierungen auf der äußersten Linken der Sozialdemokratie:

"Bei der Kritik des politischen Bankrotts der Sozialdemokratie sahen wir in Hamburg in Gemeinschaft mit Knief in Bremen den Schwerpunkt der po­litischen Katastrophe nicht in der formalen Parlamentsabstimmung, sondern in der Vergewaltigung der Organisationen durch ihre Instanzen im Interesse der Kriegspolitik, darin daß die Instanzen der Partei sofort Ihren bürokra­tischen Machtapparat und ihre Presse einsetzten, um die Unterwerfung der Organisationen im Lande unter den Burgfrleden und somit unter die durch ihn schlecht genug verhüllte Militärdiktatur zu erzwingen"(1).

Rosa Luxemburg und der "Spartakus"-Gruppe warf er vor, die Politik der Mehrheitssozialdemokratie im Grunde fortgeführt zu haben, da sie die Organisationsform der SPD niemals prinzipiell in Frage ge­stellt hätten. Die von den übrigen Linksradikalen in Hamburg und Bre­men u. a. verlangte Politik habe hingegen die Zerschlagung der von oben nach unten zentralisierten Organisationen intendiert und die gleichzeiti­ge Aufrichtung proletarischer Organisationen von unten nach oben "in Formen, die das Wesen des proletarischen Staates widerspiegeln"(2). Alle jene Differenzen, die im Herbst 1919 zur Sprengung der KPD (S) geführt hätten, seien demnach schon in den verschiedenen Haltungen der beiden Flügel im Linksradikalismus bei Ausbruch des Krieges an­gelegt gewesen. - Wie oben bewiesen, ging diese Gegensätzlichkeit schon im Krieg mitten durch den "Spartakus"-Bund hindurch; auch ver­gißt Laufehberg die sehr wichtige Initialrolle der "Lichtstranlen"-Gruppe in Berlin zu erwähnen. Fügt man diese Korrekturen hinzu, so ist Laufenbergs Behauptung zutreffend: Die linksradikale Tendenz, an die später die linkskommunistischen und zum Teil syndikalistischen Organisationen anschließen, ist bereits zwischen 1914 und 1918 mit klaren Fronten herausgebildet; sie wird repräsentiert durch die "Bre­mer Linke" um die von Johannes Knief und Paul Frölich(3) redigierte "Arbeiterpolitik", durch die Gruppe um die in Berlin von Julian Bor-chardt herausgegebenen "Lichtstrahlen" und durch die Hamburger Linksradikalen um Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim(4). Die bei­den ersten Gruppen, die bedeutendsten, bekannten sich seit Ende 1915 zu dem gemeinsamen Etikett "Internationale Sozialisten Deutschlands" (ISD), nachdem sie auf der Zimmerwalder Konferenz eine gemeinsame und vom "Spartakus"-Bund verschiedene Haltung zur neu zu gründenden Internationale eingenommen hatten. - Die Gegensätzlichkeiten zwischen diesen Linksradikalen und der "Spartakus"-Gruppe waren nicht allein auf Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Organisationsform ein­gegrenzt.

Die in der Vorkriegszeit hervorgetretenen theoretischen Unter­schiede zwischen Rosa Luxemburg und Anton Pannekoek wirkten sich jetzt so aus, daß Rosa Luxemburg als Theoretikerin der "Spartakus"-Gruppe Anton Pannekoek als führendem Theoretiker der ISD gegen­überstand; es war nur folgerichtig, daß Pannekoek, bereits vor dem Kriege der radikalere, zum Sprecher der in jeder Hinsicht radikaleren ISD wurde, und daß seine kritische Organisationstheorie in den Gruppen zur Entfaltung kam, die die Ursachen des "Verrats" der SPD vom Au­gust 1914 in eben deren Organisationsform suchten. Im August 1914 als holländischer Staatsangehöriger des Landes verwiesen, trug er den­noch wie kein anderer mit zahlreichen Beiträgen in den "Lichtstrahlen" und in der "Arbeiterpolitik" zur theoretischen Selbstverständigung der ISD bei(5). - Der wesentliche Unterschied zwischen der "Spartakus"-Gruppe und den ISD war - wie es später aus den Reihen der KAPD for­muliert wurde -, daß "Spartakus stets eine Taktik geübt hat, bei der die Hintertür zur Sozialdemokratie offen"(6) blieb; die ISD hingegen woll­ten den glatten und offenen Bruch sowohl mit der Mehrheitssozialde­mokratie als mit der USPD, den organisatorischen Bruch, den Bruch mit dem bürokratisch-zentralistischen Organisationsmuster der So­zialdemokratie und den Bruch mit den revolutionären Halbheiten der USP. - Gerade die revolutionäre Unentschlossenheit der USP war nach Meinung Karl Radeks, des Mitarbeiters und Sprechers der Bremer "Arbeiterpolitik", noch in Rosa Luxemburgs "Junius"-Broschüre ent­halten(7). Radek folgte hier Lenins Kritik der "Junius"-Broschüre, in der es u. a. hieß: "Erstens hat "Junius" sich nicht völlig vom Zentrum der deutschen linken Sozialdemokraten freigemacht, die eine Spaltung fürchten und Angst haben, die revolutionären Losungen ganz auszu­sprechen ..."(8) Rosa Luxemburgs Furcht vor der sektenhaften Isolie­rung der deutschen Linksradikalen ließ in der Tat eine solche klare Trennung nicht zu. Angesichts der Frage, ob die Linksradikalen ein Kartellverhältnis mit der "Arbeitsgemeinschaft", also dem "Zentrum", von dem Lenin spricht, eingehen sollten, oder ob sie sich - wie es die ISD forderten - resolut von der SPD trennen und eine eigene Organi­sation aufbauen sollten, motivierte Rosa Luxemburg ihre Entscheidung für das Zusammengehen mit der "Arbeitsgemeinschaft" im Januar 1917 in folgender Weise:

"So löblich und begreiflich die Ungeduld und der bittere Groll sind, aus denen heraus sich heute die Flucht vieler der besten Elemente aus der Partei er­gibt: Flucht bleibt Flucht, uns ist sie ein Verrat an den Massen, die in der würgenden Schlinge der Scheidemann und Legten, der Bourgeoisie auf Gnade und Ungnade preisgegeben, zappeln und ersticken. Aus kleinen Sekten und Konventikeln kann man "austreten", wenn sie einem nicht mehr passen, um neue Sekten und Konventlkel zu gründen. Es Ist nichts als unreife Phantasie, die gesamte Masse der Proletarier aus diesem schwersten und gefährlichsten Joch der Bourgeoisie durch "einfachen" Austritt befreien zu wollen und Ihr auf diesem Wege mit tapferem Beispiele voranzugehen. Das Hinwerfen des Mitgliedsbuches als Befreiungsillusion ist nur die auf den Kopf gestellte Ver-hlmmelung des Mitgliedbuches als Machtillusion, beides nur die verschie­denen Pole des Organisationskretinismus, dieser konstitutionellen Krankheit der alten deutschen Sozialdemokratie"(9).

Das Ergebnis dieser unterschiedlichen Taktik war, daß beim ersten Schritt zur neuen revolutionären Internationale, der Zimmerwalder Konferenz im September 1915, die drei Vertreter des "Spartakus"-Bundes nicht für die von Lenin inspirierte Resolution des linken Flü­gels der versammelten Delegierten stimmten(10), in der es u.a. hieß:

"Der Sozialpatriotismus und Sozialimperialismus, auf deren Standpunkt in Deutschland sowohl die offen patriotische Mehrheit der früheren sozialdemo­kratischen Führer wie auch das sich oppositionell gebärdende Zentrum der Partei um Kautsky stehen, ... ist fUr das Proletariat ein gefährlicherer Feind als die bürgerlichen Apostel des Imperialismus, da er, die Flagge des Sozialismus mißbrauchend, die unaufgeklärte Arbeiterschaft irreführen kann"(11).

Zu der sich um Lenin scharenden "Zimmerwalder Linken" bekannten sich Karl Radek als Vertreter der Bremer Linksradikalen, der spä­teren Gruppe um die "Arbeiterpolitik", und Julian Borchardt als Ver­treter der linksradikalen Gruppe um die "Lichtstrahlen". Die Folge dieser unterschiedlichen Stellungnahme war, daß die bereits in den theoretischen Unterschieden zwischen Rosa Luxemburg und Anton Pannekoek in der Vorkriegszeit angelegte Spaltung im Lager der deutschen Linksradikaien organisatorisch sichtbar zu werden begann: Die deut­schen Anhänger der "Zimmerwalder Linken" konfrontierten sich künf­tig dem "Spartakus"-Bund als "Internationale Sozialisten Deutschlands" (ISD). Herausgeber des kurzlebigen Publikationsorgans der "Zimmer­walder Linken", des deutschsprachig in der Schweiz erscheinenden "Vorboten"(12), war Anton Pannekoek. Das Etikett ISD umschrieb in hö­herem Maße noch als "Spartakus" mehr eine Tendenz als eine reale Organisation, die unter den Bedingungen des Krieges und der Illegalität schwer aufzubauen war.

Das eine Agitationszentrum der ISD war die Gruppe um die Bre­mer "Arbeiterpolitik", die die Tradition der linksradikalen, von Pan­nekoek theoretisch geprägten "Bremer BUrgerzeitung" direkt weiter­führte(13) und ab Juni 1916 erschien. Die Taktik der "Bremer Linken" stand spätestens seit der Zimmerwalder Konferenz im September 1915 fest: Resolute Trennung von Unabhängiger und Mehrheits-Sozialdemo­kratie und Aufbau einer eigenen linksradikalen Organisation. Als erster konkreter Schritt dazu galt die Finanzsperre an die zentralen Instan­zen der SPD. Dieser Schritt wurde auch in der "Spartakus"-Gruppe erwogen, allerdings nur sehr zögernd und vor allem auf seine juristi­sche Zulässigkeit hin(14). Die "Bremer Linke" war die erste Organisa­tion, die diese Idee am 4. Dezember 1916 in die Tat umsetzte(15); ihrem Beispiel folgten am 18.12.1916 die Braunschweiger Linksradikalen(16)« und am 28. 2.1917 die Hamburger radikalen Oppositionellen(17)'. Bei die­sen wie bei den weiteren Organisationen, die mit der Beitragssperre die Instanzen bekämpften, hatte dieser Schritt in der Regel den Aus­schluß aus der SPD zur Folge.

Obwohl die unterschiedliche Taktik auf der Zimmerwalder Konferenz und im Falle der Beitragssperre klar zu Tage getreten war, gaben die "Bremer Linken" ihre Hoffnungen, den "Spartakue"-Bund dennoch flir die Gründung einer linksradikalen Par­tei zu gewinnen, nicht früher auf, als bis dieser sich Ostern 1917 der USPD anschloß(18). Im August 1916 schrieb die "Arbeiterpolltik" noch, gegenwärtig sei ein guter Teil der Gegensätze, die zur Bildung der ISD führten, "die die Bremer Linksradikalen veranlaßten, der Internatio­nale-Gruppe nicht beizutreten, nach unserer Meinung - wir sprechen nur im eigenen Namen - überwunden"(19). Umso größer war die Empö­rung der "Bremer Linken" darüber, daß sich die "Spartakus"-Gruppe zu einem - nach ihren Begriffen - kompromißlerischen Anschluß an die ehemalige "Arbeitsgemeinschaft" und Jetzige USPD herließ. Schon deren Verhalten auf der Vorkonferenz der Opposition im Januar 1917 kritisierten die Bremer Radikalen: Es sei die historische Aufgabe der Gruppe "Internationale" gewesen, den Scheidungsprozeß zwischen "Zen­trum" und Linksradikalen durch prinzipielle Kritik an der "Sozialde­mokratischen Arbeitsgemeinschaft" voranzutreiben. Aber weder habe sie sich in ihren Thesen von der Politik der "Arbeitsgemeinschaft" mit der notwendigen kritischen Schärfe abgegrenzt, noch habe sie den Standpunkt des "Sozialpatriotismus" hinreichend bloßgestellt(20). Nach vollzogenem Anschluß der "Spartakus"-Gruppe an die USPD setzte die heftigste Kritik von selten der "Bremer Linken" ein(21) und permanente Aufrufe zur selbständigen Organisationsbildung der übrigen Linksra­dikalen(22)" . Die Stimmung des "Spartakus"-Bundes im Reiche war kei­neswegs ungeteilt für den Anschluß an die "Arbeitsgemeinschaft"; die Gruppen in Duisburg, Frankfurt/Main und Dresden hatten sich dagegen ausgesprochen(23); es kam sogar zum Übertritt einer Zahl von dem An­schluß enttäuschter "Spartakus"-Anhänger Ins Lager der durch die "Bremer Linken" repräsentierten ISD. Wie In der Organisatlonsfra-ge zeigt sich auch hier, daß der "Spartakus"-Bund In gemäßigte Radi­kale um Rosa Luxemburg und extreme Radikale, die zur Haltung der ISD neigten, gespalten war. Beide, der extreme Flügel der "Sparta-kus"-Gruppe mit den Anhängern der ISD gemeinsam, bildeten dann das Gros der linkskommunistischen Majorität auf dem Gründungspartei­tag der KPD (S) am Ende des Jahres 1918.

Seit dem Anschluß der "Spartakus"-Gruppe an die USPD im April 1917 war die Spaltung innerhalb des deutschen Linksradikalismus aber­mals vertieft. Die Bremer "Arbeiterpolitik" stand für all die Kräfte, die gegen diesen Anschluß und für eine eigene Organisationsbildung ein­traten. Daß trotz der Initiative der "Bremer Linken" die Schaffung ei­ner solchen linksradikalen Organisation unter dem ja bereits seit En­de 1915 geläufigen Etikett ISD nicht zustande kam, lag neben der Un­gunst der Kriegssituation daran, daß diese politischen Kräfte unter­einander wiederum sehr widersprüchlich waren und daß eine klärende Diskussion in der Situation der Illegalität nicht stattfinden konnte. -Nachdem die ISD dann in der KPD (S) aufgegangen waren und bis An­fang 1920 eine führende Rolle in der linkskommunistischen Opposition innerhalb der Partei gespielt hatten, wurde ihre Forderung nach der Gründung einer selbständigen linksradikalen Organisation, unabhängig vom "Spartakus"-Bund, erst in der Nachkriegssituation, nach dem Zu­wachs weiterer politischer Kräfte und nunmehr von anderen Protagoni­sten, realisiert mit der Gründung der KAPD. Auf dem Gründungskon-greß der KAPD im April 1920 stand als Name für die neue Organisa­tion das von den Bremer Linksradikalen im November 1918 in "Inter­nationale Kommunisten Deutschlands" (IKD) umbenannte Etikett der bis­herigen ISD zur Debatte(24).

Anmerkungen

1)  Heinrich Laufenberg/Fritz Wolffheim, Kommunismus gegen Spartakismus, p.2.

2) Ibidem, p.2 f.

3) S. den biographischen Anhang.

4) Es. erschienen neben den genannten Organen eine Zahl illegaler Zeitschriften im Reiche, die den Linksradikalen als Sprachrohr dienten. Laufenberg und Wolffheim, die beiden spä­teren KAP-Sprecher für Norddeutschland, gaben den illegal erscheinenden "Kampf" in Ham­burg heraus; Karl Minster, später KAP-Führer im Ruhrgebiet und in Frankfurt/Main, gab den illegalen "Kampf" in Duisburg heraus; die Stuttgarter Opposition den illegalen "Sozial­demokrat"; in Hamburg erschien außerdem das illegale Blatt "Vorbote" mit dem gleichen Namen wie die von Pannekoek in der Schweiz herausgegebene Zeitschrift; der "Braunschwei­ger Volksfreund" wurde von Karl Radek und August Thalheimer redigiert. Vgl. dazu: Illu­strierte Geschichte der Deutschen Revolution. Berlin 1929, p. 143; "Alle diese Zeitschrif­ten, insbesondere die "Spartakusbriefe" und die "Arbeiterpolltik" hatten Leser im ganzen Reich und an allen Fronten".

5) Die mit Karl Horner gezeichneten Artikel in den "Lichtstrahlen" und in der "Arbeiterpoli­tik" sind sämtlich von Anton Pannekoek verfaßt.

6) Carl Schlicht, Der Ursprung der KPD. zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Deutsch­land, in: "Proletarier, Kommunistische Zeitschrift für revolutionären Klassenkampf", hrgg. von der KAPD, 2. Jg. (1926), p. 97.

7) S. die Kritik der "Junius"-Broschüre in der "Arbeiterpolitik" 1. Jg.(1916), Nr. 6-8; die Kritik ist von Karl Radek verfaßt. (S. Carl Schlicht, loc.cit. ,p.71).

8) Lenin, Über die "Junius"-Broschüre, in: "Gegen den Strom", p.426, zitiert bei: Carl Schlicht, loc. cit., p. 97.

9) Zitat aus einem Artikel des Duisburger "Kampf" vom 6.1.1917, abgedruckt in: Doku mente und Materialien zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, hrgg. vom Institut für Marxismus/Leninismus beim ZK der SED. Berlin 1958, Bd. I (1914-1917), p. 522 ff.

10) S. weitere Tatsachen Uber die Differenzen zwischen "Spartakus"-Gruppe und der "Zim­merwalder Linken" bei Carl Schlicht, loc. cit., dessen Darstellung sicherlich nicht unpar­teiisch, aber sehr gut dokumentiert ist.

11) S. den Text der Resolution in: "Vorbote, Internationale Marxistische Rundschau" 1. Jg. (1916), Nr. 1, p. 5 f. S. auch; Jules Humbert-Droz, Der Krieg und die Internationale. Die Konferenzen von Zimmerwald und Kienthal, Wien. Köln, Stuttgart, Zürich 1964, p. 153 ff.

12) Es erschienen zwei umfangreiche Nummern des: "Vorbote, Internationale Marxistische Rundschau", Zürich/Bern im Januar und April 1916; Mitarbeiter waren neben Pannekoek: Roland-Holst, Gorter, Sinowjew, Lenin und Radek; vgl. auch Jules Humbert-Oroz, op.cit., p.157.

13) Der Herausgeber der "Bremer BUrgerzeitung", der sozialdemokratische Reichstagsabge-ordnete Alfred Henke, hatte zuerst den beiden oppositionellen Fraktionskollegen Liebknecht, und Rühle seinen Beistand zugesagt, war dann aber zur gemäßigteren Opposition der "Ar­beitsgemeinschaft" Ubergegangen und hatte seinem Blatt eine entsprechende Richtung ge­geben.

14) S. Zirkular Nr. 20 (15.5.1916) und Zirkular Nr. 21 (28.5.1916): Finanzsperre und Organi­sationsstatut, in: "Spartakusbriefe", op.cit., p. 169 ff. und 189 ff.

15) "Arbeiterpolitik" 1. Jg. (1916), Nr. 25. Ein Seitenhieb auf die "Spartakus"-Gruppe ist die Bemerkung: "Aber das charakterisiert die deutsche Opposition, daß die Sozialpatrioten die Parteigrundsätze mit Füßen treten dürfen, während sie sich darüber den Kopf zerbricht, ob sie auch einen ganz belanglosen Paragraphen des Organisationsstatuts außer Kurs setzen darf. Wann wird die deutsche Arbeiterschaft endlich von ihrem Organisationsfimmel ge­heilt sein!" Vgl. auch die Beiträge zur Beitragssperre in den folgenden Nummern der "Ar-beiterpolitik" bis 2. Jg. (1917), Nr. 8.

16) "Arbeiterpolitik" 1. Jg.(1916), Nr.27.

17) "Arbeiterpolltik" 2. Jg. (1917), Nr. 9.

18) "Arbeiterpolltik" 1. Jg.(1916), Nr. 10: Einheit oder Spaltung der Partei?

19) "Arbeiterpolltik" 2. Jg. (1917). Nr. 2.

20) Ibidem.

21) Vgl. "Arbeiterpolltik" 2. Jg.(1917), Nr. 16: Die Konsequenz von Gotha.

22) S. den Aufruf im dokumentarischen Anhang Nr. II

23) S. "Arbeiterpolitik" 2. Jg.(1917), Nr. 16; im Duisburger Organ des "Spartakus"-Bundes, dem "Kampf", hatte eine lebhafte Diskussion für und gegen den USPD-AntcbluB stattge­funden.

24) S. unten den Abschnitt Uber den Gründungskongreß der KAPD. - Eine eingehendere Dar­stellung der Geschichte der "Bremer Linken" und der ISD als sie im Rahmen dieser Arbeit möglich ist. wird als Dissertation an der FU Berlin von Hansgeorg Conert unter dem Titel "Entstehung. Politik und Theorie der Bremer Linken (IKD)" vorbereitet.

Editorische Hinweise

Der Text wurde entnommen aus: Hans Manfred Bock, Syndikalismus und Linkskommunismus von 1918-1923, Meisenheim am Glan, 1969, S. 66-72