Volkszählung / Zensus 2011
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Infomaterial & Links

04/11

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Diese Seite will Informationen über die bevorstehende und schon seit November 2010 laufende Volkszählung  - offizieller Name "zensus 2011" - bieten.

Politische Kommentare und Einschätzungen

Wir sind keine SpezialistInnen, nicht einmal halbqualifizierte Laien für die mit der Volkszählung zusammenhängenden juristischen Fragen.

Auch für Fragen der politischen Einordnung und der Folgenabschätzung  für die Zielpersonen von Zensus und Mikrozenzus - besonders wenn sie versuchen, sich der Ausforschung zu entziehen - haben wir keine eigenen Ratschläge parat.

Die folgenden Links und Informationen stehen daher unter dem Vorbehalt, dass wir ihre sachliche Richtigkeit nicht nachprüfen konnten.

1) Welche Fragen werden auf Dich zukommen?

2) Wo kriegst Du kritisches Informationsmaterial?

3) Boykottieren Ja oder Nein?

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Eine Broschüre zum schnellen Einlesen ins Thema.

Für zweckdienliche Ratschläge und Hinweise zu unserer Seite wären wir dankbar.

NEU!

nachgereicht am 2. Juni 2011

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Über die Kosten der Volkszählung    
Ein Artikel von www.kommunisten.de

Volkszählung 2011 – der Staat als Datenkrake

11.05.2011: Seit Montag hat in Deutschland die Volkszählung begonnen. Die erste seit der umstrittenen Volkszählung von 1987. Und der massenhafte Protest damals wirkt noch so stark nach, dass die Politik sich nicht mehr traut, den begriff Volkszählung zu verwenden. Deshalb heißt die Volkszählung heute „Zensus 2011“, und der Volkszähler nun „Erhebungsbeauftragter“.Die Regierung wirbt mit Fernseh- und Kinospots, mit großen Plakattafeln und eigenem Internetauftritt für eine höhere Akzeptanz bei der Bevölkerung. Allein der Werbeetat hat eine Größe von 5,5 Mio Euro. 80.000 Volkszähler werden an der Wohnungstür bei zehn Prozent der Bevölkerung klingeln. Diese ca. 25 Millionen Personen, die in einem Zufallsverfahren ausgewählt wurden, sind verpflichtet, einen Haushaltsfragebogen auszufüllen.

Dem Volkszähler selber müssen aber nur wenige Fragen selbst beantwortet werden, man muss ihn auch nicht in die Wohnung lassen. Der Fragebogen kann selber ausgefüllt und später per Post zurückgesendet werden. Datenschützer bemängeln nicht nur die Fragestellungen, die auch die Frage nach der Religion beinhaltet, sondern auch, dass die Volkszähler keinen fälschungssicheren Ausweis erhalten haben. Zusätzlich erhalten alle 17,5 Millionen Eigentümer von Immobilien einen weiteren Fragebogen. Sie sollen Angaben machen zu Größe, Ausstattung, Nutzungsart und zu den Mietern.

Die Volkszählung kostet den Steuerzahler über 700 Millionen. In dem Zensusgesetz 2011 vom Juli 2009 werden die Kosten auf 550 Millionen Euro veranschlagt, hinzu kommen die Kosten für die Vorbereitung. Da die meisten Kosten von den Ländern getragen werden müssen, überweist der Bund den Ländern für die Volkszählung 250 Millionen Euro, um sie finanziell zu entlasten. Der Verwaltungsaufwand für Wohnungsunternehmen wird auf ca. 5 Millionen Euro geschätzt.

Die Regierung beruft sich darauf, dass die EU von ihren Mitgliedstaaten aktualisierte Daten verlangt. Und sie beteuert, dass mit den Ergebnissen angeblich eine bessere Planung staatlichen Handelns ermöglicht werde. Dabei geht es um die Fragen der Infrastruktur. Auch hängen die Finanzausgleichszahlungen und die Zuschnitte der Wahlkreise von der tatsächlichen Verteilung der Bevölkerung in den Gebieten ab. Aber die Fragen, die im Haushaltsfragebogen gestellt werden, gehen weit darüber hinaus.

Im Gegensatz zu der letzten Volkszählung, die für 1981 geplant war, und wegen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts verändert werden musste und auf 1987 verschoben wurde; ist der Protest heute nur gering. Damals schufen die Richter das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung. Heute wird genau dieses Grundrecht mit der neuen Volkszählung ausgehöhlt. Datenschützer hatten deshalb am 16. Juli 2010 beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eine Verfassungsbeschwerde gegen das Zensusgesetz eingelegt. Die Klage wurde von 13.077 Menschen unterstützt, sie wurde aber wegen "nicht vorliegenden Annahmevoraussetzungen" abgelehnt, ohne dass die Beschwerde inhaltlich bewertet worden ist.

Weit wichtiger als die sichtbare Volkszählung ist das, was im Verborgenen geschieht. Es ist ein Alptraum für Datenschützer, dass mit dem "Zensusvorbereitungsgesetz" und dem „Zensusgesetz“ aus dem Jahre 2009 die Grundlagen dafür gelegt wurden, dass bereits erfasste Daten aus Meldeämtern, Finanzbehörden, Arbeitsagenturen und anderen Verwaltungsbehörden mit den neu erfassten Daten zusammengeführt werden können zu einer Art zentralen Bevölkerungsdatenbank. Ermöglicht wurde dies durch die Schaffung einer sog. Ordnungsnummer, vergeben für jede Anschrift, Gebäude, Wohnung Haushalt und Person.

§ 13 , Zensusgesetz - Ordnungsnummern
(1) Für jede Anschrift, jedes Gebäude, jede Wohnung, jeden Haushalt und jede Person wird von den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder eine Ordnungsnummer vergeben und geführt, die gemeinde- und gebäudeübergreifend sein kann.
(2) Die Ordnungsnummern dürfen bei den Zusammenführungen nach § 9 verwendet werden.
(3) Die Ordnungsnummern dürfen zusammen mit den Erhebungsmerkmalen gespeichert werden. Sie sind nach Abschluss der Aufbereitung des Zensus, spätestens jedoch vier Jahre nach dem Berichtszeitpunkt zu löschen.

In der Begründung heißt es dazu:
Die wirtschaftliche, schnelle und sichere maschinelle Zuordnung von Daten ist ohne die Verwendung von automationsgerechten Ordnungsnummern nicht möglich.

Durch diese Nummer können alle Daten einer Person, die ursprünglich aus unterschiedlichen Quellen stammen, dieser Person zugeordnet werden. Aber genau das hatte das Bundesverfassungsgericht bei der letzten Volkszählung ausdrücklich verboten. Mit den neuen Gesetzen dürfen diese Ordnungsnummern sowie Personendaten wie Name und Vorname bis zu vier Jahre gespeichert werden.

Datenschützer verweisen zu Recht darauf, dass damit dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet werden. Sind solche Daten erst einmal vorhanden, dann erwecken sie auch Begehrlichkeiten. Der Datenkrake Staat will auch weiter die Datenvorratsspeicherung, auch wenn Innenminister Friedrich den Begriff in Mindestdatenspeicherung geändert hat. Fluggastdaten werden gespeichert, ebenso die Daten von Finanzüberweisungen ins Ausland, die an die amerikanischen Behörden weitergeleitet werden. Und dann gibt es noch Elena, den elektronische Entgeltnachweis. Diese Massenspeicherung von Arbeitnehmerdaten ist zwar aus finanziellen Gründen gestoppt worden, aber noch nicht vom Tisch.

Mit der neuen Volkszählung werden nicht nur Daten zusammengetragen, sondern auch zugleich die Techniken geschaffen, die den politischen Zugriff auf diese Daten zu ermöglichen. Auch hier gilt die Frage, wer nutzt die Daten in welchem Interesse. Datenschutz, demokratische Kontrolle und Wachsamkeit, auch darüber, wie jeder selber mit seinen persönlichen Daten umgeht, das ist heute wichtiger denn je.


Ein Indy-Kommentar vom 03.05.2011

Volkszählung 2011-Stasi war Gestern!
Informationsblatt des diskordischen Chaoskommandos
[]geheim []Apfelsine [x]bildungsfördernd

Ab 9.Mai 2011 beginnt in Deutschland die große Volkszählung unter dem Namen Zensus 2011.
Diese dient nich nur dazu zu erfassen wie viele Menschen denn nun eigentlich in Deutschland leben sondern auch viel mehr einer der umfangreichsten Datenerfassungen der letzten Jahrzehnte.

Ganz im Gegensatz zum Jahre 1987 in dem die letzte Volkszählung statt fand und in deren Vorfeld es manigfaltige Demonstrationen und Aktionen jeglicher Form gab, ist es um den Zensus 2011 herum äußerst ruhig.
Nur wenige Arbeitsgruppen und Menschen beschäftigen sich mit diesem Thema und der breite Widerstand des Volkes gegen den gläsernen Bürger blieb bis Dato leider aus.
"Überschattet" wird das ganze im eher linken Spektrum vom "Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus" und exakt am 9. Mai vom "66. Jahrestag des Sieges über den deutschen Faschismus".

Der Durchschnittsbürger scheint auch bei diesem Thema, dass ihn direkt betrifft, weiter in seiner Lethargie zu versinken und vegetiert vor sich hin.

Wir fragen uns aber viel mehr warum von der "aufgeklärten Linken" und "alternativen" beziehungsweise "autonomen" Gruppen und Menschen auch so gut wie gar nichts kommt.
Versinken Sie etwa alle in Selbstzufriedenheit oder ist das Trinkgelage rund um die Truppen eines Diktators gar wichtiger als die eigene Intim- und Privatssphäre?

Nicht nur dass die deutsche Bürokratenmaschinerie bereits im Vorfeld der Volkszählung ILLEGAL die Datensätze der Meldeämter und Bundesagenturen für Arbeit zusammengeführt, diese gespeichert und mit Hilfe von vereinheitlichen Ordnungsnummern verknüpft hat, diese wurden des weiteren auch noch mit Daten aus einer gleichzeitig neu erstellten Wohnungsdatenbank zusammengeführt.
Dazu müssen alle Eigentümer von Gebäuden und Wohnräumen detaillierte Angaben zu Eigentumsverhältnissen, Größe und Ausstattung der Wohnungen und zu den Mietern bzw. ihren Wohnungen machen.

Das alles ist bekannt und unter anderem auf den Seiten des AK Vorratsdatenspeicherung nachzulesen.
http://zensus11.de/

Diese gesamte Datenerfassung die beim Familienstand beginnt und über die Religionszugehörigkeit bis hin zur politischen Orientierung reicht, dient eindeutig nicht nur der Erfassung der Einwohnerzahlen sondern ermöglicht die Erstellung eines ausführlichen Personenprofils in einer zentralen Datenbank.
Ein eindeutiges Mittel der Repressionsorgane und ein Zeichen der Ausrichtung dieses Staates und seines Systems.
Der Staat versucht sogar mit der Androhung von unerhörten Buß- und Zwangsgeldern jeglichen(bürgerlichen) Widerstand bereits im Keim zu ersticken.

Abgesehen davon wird mit den Daten auch noch stümperhaft umgegangen, nahezu jeder kann "Erhebungsbeauftragter" werden, er wird keiner wirklichen Überprüfung seiner Person und vertrauenswürdigkeit unterzogen.
Einige rechte Gruppierungen raten ihren "Kameraden" sogar schon sich als solche zu bewerben um "politische Feinde" zu erkennen und Informationen über sie zu sammeln.

Trotz all dem werden wir uns persönlich der Volkszählung soweit es geht verweigern, diese also boykottieren und, wo möglich, auch blockieren.

Wir möchten hiermit alle Menschen die dies lesen auffordern sich über den zensus 2011 zu informieren und hoffen auf kreative Aktionen und womöglich einige (mehr oder weniger) spontane Demonstrationen, in Berlin zum Beispiel vor dem Bundestag(nennt ihr ihn ruhig weiter Reichstag).

Also, am 9.Mai:
Zensus Boykottieren und Blockieren!
Datenkraken zu Informationsushi!


diskordisches Chaoskommando-Sektion Ost

Fünf ist Rechtsaußen.