Editorial
Doppelnummer


von Karl Mueller

5-6/2019

trend
onlinezeitung

Diese Ausgabe ist eine Doppelnummer, weil die jährlichen Redaktionsferien quer zum Monatwechsel Mai/Juni liegen werden. Die Updates werden daher über zwei Monate verteilt in unregelmäßigen Abständen erfolgen.

Die Nr. 5/6-2019 ist in ihrer Startfassung erneut von hochinteressanten historischen Beiträgen geprägt - so zum Beispiel von Wilma Ruth Albrechts Untersuchung über Rosa Luxemburgs Verständnis der bildenden Kunst, was sich als ein "vormodernes" erweist. Richard Albrecht legt gleich zwei Beiträge zur Geschichte vor:  Zum einen eine zeitgeschichtliche Recherche über Peter-Ernst Eiffe - zum andern einen historischen Bericht zum ersten Kommunistenprozeß zu Köln.

Entsprechend unserem publizistischen Selbstverständnis politische Entwicklungen im Spektrum links von der Sozialdemokratie - sprich Partei die LINKE (PdL) - strömungsübergreifend  zu dokumentieren, stellen  wir die Wahldokumente der vier zu den Europawahlen kandidierenden kommunistischen und linkssozialistischen Partei vor. Wir ergänzen diese mit Stellungnahmen von internationalen Zusammenschlüssen, zu den denen zwei der Parteien gehören.

Als "Besonderes Dokument" veröffentlichen wir den Bericht der Gruppe "Kommunistischer Aufbau" über seine 2. Konferenz und die Stellungnahme der MLPD zu den skandalösen "antideutschen" Übergriffen auf ihre Partei.

  • Der "Kommunistische Aufbau" sieht sich nach fünf Jahren des Organisationsaufbaus veranlasst, sowohl das Statut als auch das "Programmatische Selbstverständnis" den Entwicklungen der Organisation anzupassen.
  • Die MLPD ruft die antifaschistische Bewegung auf, für eine breite, demokratische, überparteiliche antifaschistische Aktionseinheit einen klaren Trennungsstrich zu den „Antideutschen“ ziehen.

Gerade die zweite Stellungnahme sollte in Verbindung mit der Rezension von Tom Hoffmann über einen  marxistischen Beitrag zur Antisemitismus-Debatte gelesen werden, der sich mit der Umdeutung des "Antisemitismus-Begriffs" befasst.

In Berlin hat eine "Enteignen-Kampagne" begonnen, die auf breite Resonanz gerade auch in den bürgerlichen Medien stößt. Karl-Heinz Schubert unterzieht diese Kampagne einer kritischen Sichtung und sieht das Protestprojekt in einer strategischen Sackgasse. Seiner Meinung nach sollte sich die wohnungspolitische Protestbewegung bei strategischen und taktischen Fragen mehr mit der politischen Ökonomie der kapitalistischen Immobilienwirtschaft befassen.

Da es in dieser Kampagne um Rechtsformen geht, die ausgetauscht werden sollen, ohne das sich die kapitalistischen Rahmenbedingungen ändern, hielten wir es für zweckmäßig, auf den  Zusammenhang von Rechtsform und Warenform hinzuweisen. Für die marxistische Theorienentwicklung stellt die rechtsphilosophische Behandlung dieses Zusammenhangs durch Eugen Paschukanis aus dem Jahre 1923 / dt. 1929 ein Schlüsselwerk dar. Wir bringen einen Leseauszug - Fortsetzungen zum Thema sind nicht ausgeschlossen.

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in der Alexa-Rubrik "Deutsch/Medien/Alternative_Medien"
Stand 05.05.2019