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Die Verschleppung des Öcalan
Fakten & Meinungen
02/99
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Kurdistan-Solidarität Göttingen
Autonome Antifa [M]

Aufruf zur Demo am 27.02.99
Freiheit für Kurdistan

Ergänzung v. 25.02.1999 / 15:00
Stellungnahme der Kurdistan-AG FU Berlin
Ergänzung v. 23.02.1999 / 21:00
Erklärung der Gruppe der Verteidigerinnen und Verteidiger von Abdullah Öcalan
Ergänzung v. 21.02.1999 / 21:00

Erklärung der Führung der PKK

Ergänzung v. 20.02.1999 / 22:00

Wir wenden uns an die Regierenden und an die Kurden in unserem Land
Ergänzung v. 18.02.1999 / 22:40

DIE GROSSE VERSCHWÖRUNG
aus Klassekampen v. 18.2.1999
Solidaritätserklärung der PDS Bayern

Ergänzung v. 18.02.1999 / 8:40
LIBERTAD: Pressemitteilung zur Entführung von Abdullah Öcalan
Ergänzung v. 17.02.1999 / 21:40

Nachtrag vom 24.02.1999
Kurtulus Pressebüro Erklärung: 81 vom 16. Februar 1999
Nachtrag vom 21.02.1999

Presseerklärung der Nationalen Befreiungsfront Kurdistans vom 17. Februar 1999
Erklärung von Cemil Bayik - Mitglied des ZK der PKK   vom 17. Februar 1999

Die neuesten internationalen News gibt es bei
Recent News and Wire Reports about the Kurds and Their Oppressors
und aus bürgerlicher Sicht bei:
http://www.yahoo.de/schlagzeilen/politik/kurdenkrawalle.html


Kurdistan Informationszentrum Köln
PRESSEERKLÄRUNGEN Februar '99
Köln, den 16. Februar 1999

Eilmeldung!

Das Leben des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan ist nach seiner Verschleppung in die Türkei in höchster Gefahr. Für das Zentralkomitee der PKK und die Generalkommandantur der ARGK, erklärte Nizamettin Taä am 16. Februar 1999 telefonisch gegenüber dem Fernsehsender MED-TV, daß der Vorsitzende der PKK, Abdullah Öcalan, am Abend des 15. Februar in einer geheimdienstlichen Aktion aus der griechischen Botschaft in Nairobi/ Kenia in die Türkei verschleppt worden sei.

Taä beschuldigte die USA, Israel und die Türkei für die Aktion verantwortlich zu sein. Auch die griechische und die kenianische Regierung seien für das Komplott verantwortlich. Das Leben des PKK-Vorsitzenden sei in höchster Gefahr. Taä forderte eine Garantieübernahme für die Sicherheit des Lebens von Abdullah Öcalan. Angriffe auf das Leben des PKK-Vorsitzenden würden entsprechend beantwortet werden. In der kurzen Erklärung rief Taä dazu auf, daß die Länder Europas Verantwortung trügen, daß ein rechtsstaatliches Verfahren zustande
käme. Europa trage direkte Verantwortung für die Festnahme des PKK-Vorsitzenden ebenso wie für den Krieg in Kurdistan. Taä äußerte erhebliche Zweifel, an der Rechtsstaatlichkeit der Türkei, die für ihre menschenverachtende Politik gegenüber der kurdischen Bevölkerung bekannt sei. Internationale Beobachterdelegation sollten in die Türkei geschickt werden, um die Haftsituation des PKK-Vorsitzenden zu überprüfen.

Die kurdische Bevölkerung in Europa rief der PKK-Vertreter auf, sehr besonnen in ihren Protestaktionen zu sein und nicht ihren Gefühlen zu folgen. Die Wut müsse mit kühlem Kopf in Protestaktionen umgesetzt werden. Die Menschen sollten sich nicht selber verbrennen. Für die kurdischen Gebiete in der Türkei rief Taä die Bevölkerung und die Jugendlichen auf, den Widerstandskampf gegen die Unterdrückung des türkischen Militärs zu verstärken.

Quelle: Die virtuelle Wandzeitung im Partisan.net

Hinweis:
Die Erklärung wird alsbald in vollem Wortlaut übermittelt werden.

Unmittelbar vor diesen Ereignissen erhielt die trend-Redaktion noch folgenden Kommentar zu Veröffentlichung zugesandt:

[Der folgende Kommentar fand sich auf S. 2 der jüngsten Samstagsausgabe der linken norwegischen Tageszeitung KLASSEKAMPEN vom 13. Februar 1999. Trotz der heute (drei Tage später) überraschenderweise bekannt gewordenen Entführung Öcalans in die Türkei, ist dieser Kommentar noch brandaktuell - der Übersetzter]

Lasst Öcalan kommen!

Nach den ausgebrachten Trinksprüchen auf Norwegens humanistische und friedensschaffende Traditionen hat Norwegen jetzt eine gute Gelegenheit, die Gläser mit konkretem Inhalt zu füllen. Dies kann die norwegische Regierung bewerkstelligen, indem sie dem Führer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan die Einreise und eventuell das politische Asyl in Norwegen gewährt, wenn Italien das Gesuch, über das am 24. Februar entschieden werden soll, abweisen sollte.

Die norwegische Regierung kann nun unter Beweis stellen, daß alle Verurteilungen des Bruchs der Menschenrechte durch die Türkei, und alle Aufforderungen, die brutale Kriegsführung gegen die kurdische Bevölkerung einzustellen, mehr wert sind als das Papier auf dem sie geschrieben sind. Die norwegische Regierung hat die Möglichkeit zu zeigen, daß Norwegen in der Tat eine Vorreiterrolle in der Abteilung für Friedensinitiativen spielt. Dies kann getan werden, indem die politische Herausforderung aufgegriffen wird, die in der zum 1. September von der PKK angekündigten Waffenruhe, und in den sieben Punkten für eine politische und friedliche Lösung des Konfliktes in Kurdistan liegt, die Öcalan vogelegt hat.

Das Schicksal des PKK-Führers ist ein Abbild der Geschichte der Kurdinnen und Kurden in Miniatur, eine Geschichte angefüllt mit Verrat und internationalem Bruch von Versprechen, gejagt von Ort zu Ort. Öcalan wurde gezwungen Syrien zu verlassen, weil das Nato-Land Türkei mit regelrechten Kriegshandlungen drohte, unterstützt von den USA und Israel und ohne jegliche Proteste der übrigen Nato-Länder.

Öcalan wurde aufgrund US-amerikanischer Androhungen von Reaktionen gegenüber Russland gezwungen, Moskau zu verlassen, und er entschied sich, Italien zu verlassen, das unter hartem politischen Druck steht, nein! zu Öcalan zu sagen. Auch die Niederlande gaben keine Lande-Erlaubnis, als der PKK-Vorsitzende den Internationalen Gerichtshof in Den Haag aufsuchen wollte, um die Kurdische Sache dort vorzubringen. Am Freitag führte die deutsche Polizei umfangreiche Hausdurchsuchungen bei PKKlern durch, und die spanische Regierung unternimmt alles, um das Kurdische Exilparlament daran zu hindern, sein Treffen im Sommer im Baskenland abzuhalten.

Die norwegischen Behörden mögen gern im Rampenlicht stehen, wenn Nobels Friedenspreis verliehen wird. Vor einigen Jahren ging er an den palästinensischen Führer, Yasser Arafat, die meiste Zeit seines Lebens selbst ein gejagter Mann. Öcalan hat jetzt die EU-Länder und ihre Parlamente und alle anderen, die zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes in Kurdistan aufgerufen haben, herausgefordert, indem er sie beim Wort genommen hat. Norwegen sollte die Herausforderung annehmen, und Öcalan willkommen heißen.

Peter M. Johansen

[Übersetzt von Per K Losch]

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