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"Wer hat uns
verraten? Sozialdemokraten! Wer hatte Recht? Karl Liebknecht!"
Diese Parole ist spätestens seit "68" eine der beliebtesten
bei hießigen Straßendemos, wenn die SPD oder aktuell auch die
neue USPD - großkotzig DIE LINKE genannt - wieder mal den
Werktätigen in die Tasche gegriffen oder sonst irgendwelchen
reaktionären Mist verzapft haben.
Am Sonntag, den
2.11.2008, war der so genannte Verrat der SPD Thema bei einer
gut besuchten Dr. Seltsams Wochenschau. Bernd Langer referierte
über die Rolle der SPD in der Novemberrevolution von 1918 und
Karl-Heinz Schubert widmete sich der Frage, was denn heute einen
wirklichen Sozialdemokraten ausmacht.
Es sei an dieser Stelle verraten, dass er sich von Kurt
Tucholsky inspirieren lies, der 1926 in der Weltbühne, und
das ist kein Fake, in dem
Gedicht "Die Feldfrüchte" die SPD mit einem Radieschen
vergleicht.
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Wir wollen diese Ausgabe und den
80. Jahrestag der Novemberrevolution nutzen, um ein wenig
auf die historischen Rolle der SPD einzugehen. Zum einen
haben wir einen Text von Otto
Grotewohl ausgegraben. 1948 quasi von diesem prominenten
Zeitzeugen geschrieben, widerspiegelt er die Sicht der
frühen DDR-Geschichtsschreibung in Sachen SPD. Der Text von
Josef Schleifstein sozusagen die
konservativ erstarrte.
Beiden Texten mangelt es, wie
auch dem Referat von Bernd Langer bei Dr. Seltsams
Wochenschau, an einer umfassenden materialistischen
Durchdringung des Gegenstandes. Unterstes Level wäre dabei,
auf die veränderten Bedingungen in der kapitalistischen
Produktionsweise einzugehen, die alle imperialistischen
Staaten seit Ende des 19. Jahrhunderts kennzeichneten und
damit sich erhebend über die abstrakt allgemeinen
Erkenntnisse des revolutionären
Lenin.
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Feldfrüchte
Sinnend geh ich durch den Garten,
still gedeiht er hinterm Haus;
Suppenkräuter, hundert Arten,
Bauernblumen, bunter Strauß.
Petersilie und Tomaten,
eine Bohnengalerie,
ganz besonders ist geraten
der beliebte Sellerie.
Ja, und hier –? Ein kleines Wieschen?
Da wächst in der Erde leis
das bescheidene Radieschen:
außen, rot und innen weiß.
Sinnend geh ich durch den Garten
unsrer deutschen Politik;
Suppenkohl in allen Arten
im Kompost der Republik.
Bonzen, Brillen, Gehberockte,
Parlamentsroutinendreh ...
Ja, und hier –? Die ganz verbockte
liebe gute SPD.
Hermann Müller, Hilferlieschen
blühn so harmlos, doof und leis
wie bescheidene Radieschen:
außen rot und innen weiß.
Die Weltbühne, 21.09.1926,
Nr. 38, S. 470 |
Daher sei hier an
Karl-Heinz Roths Arbeiten zur Neuzusammensetzung der Klasse
erinnert. Unter diesem Gesichtspunkt wären dann solche Phänomene
- wie etwa die herausragende Rolle der revolutionären Obleute
in der deutschen Novemberrevolution - eher dechiffrierbar. Ja,
es ließen sich eventuell auch aktuell andere Schlüsse für den
Umgang mit den beiden deutschen sozialdemokratischen Parteien
ziehen, als beständig über Verrat und Verräter zu jammern.
Aus dem
trotzkistischen Spektrum haben wir zwei informative Artikel zur
so genannten
Obama-Mania
bzw. über die sich durch Obama vermittelnden
Klasseninteressen erhalten . Wir
denken, dass - egal wie die Wahl ausgeht - diese Artikel nicht
an Aktualität eingebüßt haben.
Bernard Schmid informiert
uns auch dieser Ausgabe - wie gewohnt - über die Lage in
Frankreich. Kurzum - auch diese Ausgabe ist es wert in ruhe
gelesen zu werden.
Bleibt nur noch
der abschließende Hinweis, dass die erfolgreiche
Schnarup Thumby Veranstaltung
"Rock & Revolte" am 11.11.2008 in der Lunte wiederholt
wird. Jedoch mit der kleinen aber nicht unwesentlichen
Einschränkung, dass DetlevK.'s Lifemusik fehlen wird, da die
Räume der Lunte dafür nicht geeignet sind.
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TREND(s) im Netz
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vom Oktober 2008, in Klammern 2007,
2006
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Der am meisten gelesene TREND-Artikel im
Oktober 2008:
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756
Die Linke und das Ende des "Prager Frühlings"
Der am meisten gelesene TREND-Artikel der
10/2008- Ausgabe:
http://www.trend.infopartisan.net/trd0908/t230908.html
713
Kredit, Kapital und Krise - Von der
Überakkumulation des Kapitals zur aktuellen Krise des Geldes
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